
Versmold.Kugelschreiber in großer Zahl hat die Stadt bestellen müssen. So stehen am Wahlsonntag in jedem der 17 Wahllokale ausreichend Schreibgeräte zur Verfügung. Andernfalls hätte jeder Stift nach Benutzung desinfiziert werden müssen – zu viel Aufwand. Bereits am Freitag, 11. September, und damit einen Tag früher als üblich, wird damit begonnen, die Wahllokale vorzubereiten. Tische mit passendem Abstand stellen, extra angeschaffte Spuckschutzwände platzieren, Wege ausschildern – die Corona-Pandemie erfordert ein genaues Hygienekonzept.
Nicht alle üblichen Wahllokale können deshalb genutzt werden. Die Stadt hat umgeplant, „zum Schutz aller", wie Fachbereichsleiter und Wahlleiter Carsten Wehmöller betont. Umstellen müssen sich die Bockhorster, die sonst in der örtlichen Kita zur Urnen gingen. Zwischenzeitlich hatte die Stadt den ebenso zentral gelegenen Kotten des Heimatvereins ins Auge gefasst. Der aber sei zu eng, vor allem wenn es abends nach Schließung der Wahllokale ums Eingemachte geht. „Wir haben vier Wahlen, da brauchen wir Platz zum Auszählen", sagt Wehmöller.
Um die Vorbereitung der Wahllokale ab Freitag zu gewährleisten, setzt die Stadt fast ausschließlich auf eigene Gebäude. Die Bockhorster weichen auf die Grundschule aus, die auch in allen anderen Ortsteilen am 13. September zum Wahllokal wird. In Loxten verzichtet die Stadt aufs Gemeindehaus und richtet für beide Wahlbezirke je ein Wahllokal in der örtlichen Schule ein.
So viele Personen wie bei keiner anderen Wahl
Genauso wie Kitas kommen Seniorenheime coronabedingt nicht infrage. Die Wähler aus Bezirk 5, die sonst im Katharina-von-Bora-Haus ihre Stimme abgaben, müssen diesmal zum Schulzentrum an der Schulstraße, konkret zur Mensa. Auf dem Gelände dort befindet sich ein weiteres neues Wahllokal, und zwar im Foyer der Aula. Bezirk 4, der sonst im inzwischen geschlossenen Altstadthotel seine Anlaufstelle hatte, wechselt dorthin.
Gleich drei Bezirke wählen in der Sonnenschule, allerdings räumlich entzerrt, um Begegnungsverkehr zu verhindern: in der OGS-Mensa, im Lehrerzimmer und im Hauptgebäude. Diesmal sollten die Versmolder also ganz genau auf ihre Wahlbenachrichtigung schauen, wohin sie am 13. September gehen müssen.

Wahlberechtigt sind alle EU-Bürger ab 16 Jahren – so viele Personen wie bei keiner anderen Wahl. Etwa 17.800 Versmolder haben Wahlbenachrichtigungen bekommen oder sollten sie bis Samstag im Briefkasten haben. In den ersten Tagen wurden bereits 700 Anträge auf Briefwahl gestellt. Die Stadt rechnet mit mindestens 4.000. Auf vier Stimmzetteln, alle farblich unterschieden, gilt es, sein Kreuz zu setzen: Stadtvertretung, Bürgermeister, Kreistag und Landrat.
Wenn die ersten Ergebnisse auf der Leinwand erscheinen, ist der Ratssaal normalerweise proppenvoll. Eine Wahlparty in gewohnter Form wird es nicht geben können. Möglich wäre eine Veranstaltung in größeren Räumlichkeiten mit entsprechendem Abstand – das wird allerdings abhängig von den dann geltenden Vorgaben sein.