Kommunalwahl 2025

Wahlhelfer in Versmold: Wer darf die Stimmen auszählen?

Die Kommunalwahlen in NRW sorgen für viel Stress in den Städten. In Versmold kommt eine Gruppe mit einer besonderen Idee. Aber ist das sinnvoll?

Wer darf eigentlich als Wahlhelfer mitmachen? In Versmold zielt man auf junge Menschen ab. | © photocrew - stock.adobe.com

Andre Schneider
15.06.2025 | 15.06.2025, 15:04

Versmold/Altkreis Halle. Die Kommunalwahlen in NRW werfen ihre Schatten bereits voraus. Auch in den Städten und Gemeinden im Altkreis Halle und im Kreis Gütersloh werden neue Bürgermeister, ein neuer Landrat und die Stadt- und Gemeinderäte neu gewählt. Das fordert vor allem in den heimischen Rathäusern jede Menge Organisationsaufwand. Vielerorts werden Wahlhelfer gesucht.

Wer darf Wahlhelfer werden?

Zunächst sei geklärt, wer überhaupt wählen darf: Wahlberechtigt bei Kommunalwahlen in NRW sind Deutsche sowie Staatsangehörige der EU-Mitgliedstaaten, die am Wahltag 16 Jahre alt sind. Sie müssen zudem mindestens seit dem 16. Tag vor der Wahl im jeweiligen Ort wohnen, um hier wählen zu dürfen. Außerdem müssen Helfer selbst das Wahlrecht haben.

Grundsätzlich dürfen sich wahlberechtigte Personen auch als Helfer für den reibungslosen Ablauf der Stimmabgabe zur Verfügung stellen. Das Augenmerk in Versmold lag zuletzt vor allem auf jungen Wahlhelfern.

Antrag in Versmold: Junge Helfer im Fokus

Versmolds Grüne stellten in der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses (3. Juni) einen besonderen Antrag. Sie wollten erreichen, dass in allen Wahllokalen der Stadt jeweils ein zusätzlicher Wahlhelfer zwischen 16 und 18 Jahren eingesetzt wird. Viel Zustimmung bekam der Vorstoß der Grünen allerdings nicht. „Wir setzen immer wieder junge Menschen bei Wahlen ein und machen auch vorab jede Menge Werbung“, beschreibt Versmolds Wahlleiter Carsten Wehmöller. Der führende Rathausmitarbeiter sieht keinen Bedarf dafür, einen zusätzlichen Wahlhelfer einzusetzen.

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Tim Walter (v. l.), Katharina Plück und Heike Lohmann waren bei der Bundestagswahl als Wahlhelfer in Versmold im Einsatz. Ein Raum in der Versmolder Sonnenschule (OGS) wurde kurzerhand zum Wahllokal. - © Andre Schneider
Tim Walter (v. l.), Katharina Plück und Heike Lohmann waren bei der Bundestagswahl als Wahlhelfer in Versmold im Einsatz. Ein Raum in der Versmolder Sonnenschule (OGS) wurde kurzerhand zum Wahllokal. (© Andre Schneider)

Denn die jungen Menschen dürfen ohnehin das Amt ausüben. „Man sollte versuchen, junge Menschen für Demokratie zu begeistern“, kommentierte Ulrich Wesolowski für die CDU. Die Partei unterstützt den Vorschlag zwar, möchte aber keine zusätzlichen Wahlhelfer, die mehr Aufwand bedeuten. „Natürlich dürfen sich junge Menschen sehr gerne als Wahlhelfer bewerben. Wenn sie benannt werden, sind sie ordentliches Mitglied während der Wahl“, sagte Liane Fülling (SPD). Die Grünen um Fraktionschef Hans Kahre zogen aufgrund der guten Argumente den Antrag zurück.

Kommunalwahl: Situation in Versmold

Die Organisation der Wahl liegt bei der Stadtverwaltung. Die bisher letzte Abstimmung ist noch nicht lange her. Die außerplanmäßige Bundestagswahl wurde quasi im „Hau-Ruck-Verfahren“ organisiert. Auch hierfür wurden zahlreiche Wahlhelfer benötigt. Aber der Andrang ist rege. „Wir hatten sogar eine kleine Warteliste“, unterstreicht Bürgermeister Michael Meyer-Hermann.

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Grundsätzlich „machen wir vor Wahlen sehr viel Werbung“, erklärt auch Carsten Wehmöller. „Es kommen sehr viele Anfragen und die Angebote werden rege genutzt.“ Für ihre Unterstützung erhalten Wahlhelfer in Versmold 60 Euro „Erfrischungsgeld“ sowie weitere kleine Geschenke. Dies waren beispielsweise Kino-Gutscheine oder Eintritte fürs Schwimmbad.

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Ablauf am Wahltag in Versmold

Die Wahllokale verteilen sich über verschiedene Stellen in der Stadt. Wahlhelfer bekommen vorab mitgeteilt, in welchem Lokal sie Aufsicht führen sollen. „Wir bilden dort Achter-Teams“ so Wehmöller. Die Helfer teilen sich also in eine Früh- und eine Spätschicht auf. Die Ersten beginnen um 8 Uhr, nachmittags folgt die zweite Gruppe. Nach der Schließung der Wahllokale kommen die Helfer wieder zusammen und zählen die Stimmen aus. Der Wahlvorstand meldet im Anschluss die Ergebnisse an die entsprechenden Stellen weiter. Wer Wahlhelfer werden möchte, kann sich dafür einfach auf der Internetseite der Stadt registrieren.

Übrigens: Das Auszählen der Stimmen im Wahllokal ist öffentlich. Wer dabei sein möchte, kann am 14. September um 18 Uhr zuschauen.

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