Perus kauft Gebäude im Steinhagener Ortskern: Mieter müssen 2027 ausziehen

Steinhagen. Jetzt steht das Datum fest: Bis zum 30. Juni 2027 können die Änderungsschneiderei Weber, Barbier Ercan und Sues Hairstudio, die Spielothek Game-Palace und das Gebrauchtwarenkaufhaus Möbel & Mehr noch in ihren Räumen bleiben. Dann müssen sie raus. Denn wie mehrfach berichtet, soll zwischen dem Schlichte-Carree und dem Fivizzanoplatz ein neues Gebäudeensemble mit grünem Innenhof geschaffen werden. Also gewissermaßen ein zweites Carree neben dem bestehenden Schlichte-Carree. Die Gebäude, in denen sich die Spielothek (Haus Vogt), der Friseursalon und die Änderungsschneiderei befinden, gehörten zuletzt der Gemeinde Steinhagen. Inzwischen sind sie in den Besitz der Perus Gmbh & Co KG übergangen. Das Haus Brinkmann, in dem sich das Sozialkaufhaus Möbel & Mehr befindet, gehörte dem Immobilienentwickler aus Steinhagen bereits. Wie Bauamtsleiter Stephan Walter erläutert, habe die Gemeinde seinerzeit von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht, weil es sich um sogenannte Schlüsselgrundstücke in bester Ortskernlage handele. Nur so war es überhaupt möglich, dass Perus und die Gemeinde Steinhagen die Fläche als Ganzes überplanen. Für die weitere Entwicklung des Quartiers sei es jedoch sinnvoll, wenn die Perus GmbH das gesamte Bauvorhaben trage. &bdquo;Die Gemeinde hat aber weiterhin die Planungshoheit, indem wir den Bebauungsplan aufstellen“, so Stephan Walter. Mieter sollen im Steinhagener Ortskern gehalten werden Perus-Geschäftsführer Horst Neugebauer äußert sich im Gespräch mit dieser Zeitung zur Zukunft der Geschäfte und Dienstleister, die aufgrund der Neubaupläne im Juni 2027 ausziehen müssen. Das Kaufhaus Möbel & Mehr sei von Beginn an Bestandteil der Planungen gewesen, erinnert Neugebauer, und soll auf jeden Fall in den neu zu bauenden Häusern unterkommen. &bdquo;Wir sind aber auch mit der Änderungsschneiderei und dem Friseur im Gespräch, ob sie Mieter in den Neubauten werden wollen“, teilt Horst Neugebauer mit. Er könne sich diese Option grundsätzlich sowohl für die Schneiderei als auch für den Friseursalon vorstellen. Geklärt werden müsse allerdings zunächst, wo die Gewerbetreibenden während der Bauphase unterkommen. Ob etwa das Gebrauchtwarenkaufhaus wie ursprünglich geplant auf die Wiese an der Alten Kirchstraße in einem Zelt untergebracht werden kann, ist inzwischen unklar. Denn auf dem Grundstück will ein Investor ein Mehrfamilienhaus bauen. Auch interessant: Nah am Steinhagener Kirchplatz werden drei große Mehrfamilienhäuser gebaut &bdquo;Unser Ziel muss sein, die Gewerbetreibenden dauerhaft im Steinhagener Ortskern zu halten“, hebt Horst Neugebauer hervor, der zusammen mit allen Betroffenen nach individuellen Lösungen sucht. Das gilt jedoch nicht für den Game-Palace. Denn Spielotheken sind nach einer Änderung im Bebauungsplan im Ortskern inzwischen nicht mehr zulässig. Der Game-Palace genießt lediglich Bestandsschutz und wird darum im neuen Gebäudeensemble nicht unterkommen. Steinhagener Ortskern bekommt ein zweites Carree Ob der Steinhagener Kirchplatz beziehungsweise der Fivizzanoplatz die historischen Gebäudefassaden behalten, liegt nach dem Verkauf der Immobilien in der Entscheidungsgewalt der Perus GmbH & Co KG. &bdquo;Nach intensiver Beschäftigung mit dem Thema hat sich herausgestellt, dass das Haus Brinkmann (Möbel & Mehr) aus energetischen Gründen und vor dem Hintergrund der Flächennutzung neu gebaut werden muss“, teilt Horst Neugebauer mit. Dabei soll jedoch Wert auf eine &bdquo;ähnliche Formsprache“ des neuen Gebäudes gelegt werden. &bdquo;Beim Haus Vogt (Spielothek) sind die Würfel noch nicht gefallen. Erhalt der Fassaden oder Abriss - es gibt für beide Seiten Argumente“, sagt Horst Neugebauer. &bdquo;Das Haus steht zwar nicht unter Denkmalschutz, ist aber eines der letzten Gebäude aus den 1920er Jahren am Kirchplatz. Die Perus-Gesellschafter sowie die Architekten und Stadtplaner müssen das entscheiden“, erklärt der Perus-Geschäftsführer, der sich in der Frage nicht mehr öffentlich positionieren möchte. Lesen Sie auch: Bekanntes Foto-Geschäft im Steinhagener Ortskern schließt Bauamtsleiter Stephan Walter geht davon aus, dass Stadtplaner Stefan Hartlock und Ingenieur Martin Hoelscher Anfang kommenden Jahres im Bauausschuss ihre überarbeiteten Pläne für das Quartier vorstellen werden, mit dem Ziel, anschließend in die erste Beteiligungsphase einsteigen zu können. Das bedeutet, dass dann die Fachbehörden sowie Bürgerinnen und Bürger Stellungnahmen zu dem Bauvorhaben abgeben können. &bdquo;Die weitere Planung wird uns dann das ganze Jahr über begleiten“, kündigt der Bauamtsleiter an. Frühestens 2027, nachdem die Mieter ausgezogen sind, könnte dann mit Abriss und Neubau begonnen werden. 📲 Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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