Pro und Contra mit Unterschriften - Ärger um Parkplätze in Steinhagen

Steinhagen. Die Sanierung der Bielefelder Straße in Steinhagen ist überfällig. Seit Jahren planen Gemeinde und Straßen.NRW, wie die Hauptschlagader zwischen Autobahn und Ortskern künftig aussehen soll. Nun zeigt sich: Eine Lösung, mit der alle Beteiligten zufrieden sind, wird es vermutlich nicht geben können. Das neueste Problem: die Parkplätze. Im Juni war im Rathaus in politischer Sitzung beraten worden, wie die Straße so umgebaut werden kann, dass sie künftig sowohl für Fahrradfahrer sicher ist, aber auch Parkplätze für autofahrende Anwohner bietet. Dass ausreichend Parkplätze bleiben müssen, hatten 153 Anwohner schon 2022 per Unterschriftenliste eingefordert. Dabei stellt sich das Problem, dass um beides zu ermöglichen - Platz für Autos und Radler - Grünstreifen gestutzt und Bäume gefällt werden müssten. Das würde auf Kosten des Lärmschutzes gehen. Eine Option, die die Anwohner nachvollziehbarerweise nicht begrüßten. Da es die Ratsparteien allen Beteiligten recht machen wollten, favorisierten sie damals den Vorschlag von Straßenplaner Thomas Goldbeck vom Ingenieurbüro Plan.B, einen komplett neuen Parkplatz zu bauen: am Meschers Hof. Aus Sicht vieler Politiker eine Win-win-Situation, weil so nebenbei ein inoffizieller Pendlerparkplatz an der A33 entstehen würde. Steinhagener fordern ausreichend Parkplätze Nebenbei könnte die Gemeinde zwischen Autobahn und Wohnsiedlung ausreichend Grünfläche erwerben, um eine Hundewiese auszuweisen. So ein Erholungsgebiet für Vier- und Zweibeiner wird in der Gemeinde seit Jahren gefordert. Bisher scheiterten alle Versuche, meist am Widerstand der Anwohner. Lesen Sie auch: Steinhagener machen sich für Hundewiese stark Tatsächlich zeigte sich nun im Ausschuss, dass diese im Juni favorisierte Ausbauvariante der Straße mit Hundewiese und Parkplatz ebenso viel Widerstand unter Anwohnern provoziert wie die Optionen, Grünzüge zu stutzen oder einfach auf Parkplätze zu verzichten. Zur Bauausschusssitzung am 4. September hatten sich erneut viele Anwohner der Bielefelder Straße eingefunden. Diese hatten nun wiederum 30 Unterschriften gesammelt, um gegen Parkplatz und Hundewiese zu protestieren. Per Bürgerantrag fordern sie, die entsprechenden Pläne zu streichen. &bdquo;Wir empfinden die Autobahnauffahrt und die Ampeln schon jetzt als sehr belastend. Meschers Hof wird bereits als Wildpinklerparkplatz benutzt - das sind nicht sehr appetitliche Szenen“, erläuterte Dierk von Nordheim, Mitinitiator der neuerlichen Unterschriftenliste. Bereits heute beobachte er an der Grünfläche nahe der Autobahn regelmäßig osteuropäische Autotransporter. Ein Parkplatz würde das noch befeuern, glaubt der Anwohner. Mehr zum Thema Verkehr: Plötzliche Straßensperrung erzürnt viele Steinhagener Davon abgesehen läge der Parkplatz zu weit von den Häusern entfernt, als das er wegfallende Parkmöglichkeiten direkt an der Bielefelder Straße ausgleichen könnte, ergänzte einer seiner Mitstreiter. Summa summarum lehnten er und viele andere Anwohner des Meschers Hof den Plan rundweg ab. Steinhagener setzen sich gegen Parkplatz ein Für den Bauausschuss und die Verkehrsplaner eine unglückliche Zwangslage. Auf Versuche, die Vorteile eines zusätzlichen Parkplatzes herauszustellen, ließen sich die Gäste nicht ein. Ihre Sicht ist klar: Sowohl Hundewiese als auch ein inoffizieller Park-and-Ride-Parkplatz würden das Wohngebiet nordwestlich der Bielefelder Straße über Gebühr belasten. Die Folge fasste Ausschussvorsitzende Mechthild Frentrup zusammen. &bdquo;Man kann nicht allen gleichzeitig gerecht werden“, so die CDU-Politikerin. &bdquo;Es gab damals bei der Planung keine Alternative. Wir sollten sehen, wie man einen Parkplatz ausgestalten kann, ohne die negativen Dinge. Wir sind ja alle oft mit dem Auto unterwegs.“ Als Kompromissangebot schlugen Verwaltung und Parteien vor, eine Höhenbeschränkung oder andere Durchfahrtsbeschränkungen am Parkplatz zu installieren. Wirklich überzeugen konnten sie die Gäste im Ratssaal damit nicht. Termin-Wirrwarr: Arbeiter sperren Straße in Halle zu früh Trotzdem wurde am Ende einstimmig entschieden, die Planungen vorerst weiterzuverfolgen. Dabei sollen die Planer versuchen, bauliche Möglichkeiten durchzuspielen, um zusätzlichen Verkehr und Wildpinkler abzuhalten. Außerdem sollen die Kosten für einen neuen Parkplatz berechnet werden. Wenn die Pläne weiter gediehen sind, wird das Thema erneut im Bauausschuss aufschlagen. Über die im Bürgerantrag ebenfalls geforderte Ablehnung der Hundewiese am Meschers Hof muss der Ausschuss für öffentliche Sicherheit und Ordnung beraten. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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