Ein Mann mit großem Namen: Trauer um Unternehmer-Persönlichkeit aus Steinhagen

Steinhagen. Der Name Henrich Christoph König ist eng mit der Brennerei-Geschichte Steinhagens verbunden. Der Unternehmer war das letzte Mitglied der Familie König mit Wohnsitz in Steinhagen. Aber auch als Gründungsmitglied des Rotary-Clubs Halle und als Kultur-Förderer hat sich Henrich Christoph König um seine Heimatgemeinde verdient gemacht. Horst Neugebauer, Geschäftsführer der Perus GmbH & Co. KG, der die ehemaligen König-Liegenschaften verwaltet, würdigt den Verstorbenen: &bdquo;Er hatte einen feinen Humor, war Ratgeber und Vorbild, jemand, auf den man sich verlassen konnte.“ Henrich Christoph König wurde am 23. Juni 1936 in Steinhagen geboren. Hier besuchte er die Volksschule, bevor er ans Städtische Gymnasium nach Bielefeld wechselte und dort 1957 sein Abitur bestand. König absolvierte bei der Firma Storck in Halle ein einjähriges kaufmännisches Praktikum und begann im Anschluss ein Studium der Betriebswirtschaftslehre, das er 1964 mit Examen in Köln abschloss. Unternehmer-Persönlichkeit mit Weitblick Nach dem Studium begann seine Tätigkeit in der Brennerei H. C. König. Zunächst an der Seite seines Vaters, später gemeinsam mit seinem Onkel Hanswerner führte er das Unternehmen durch bewegte Jahrzehnte. &bdquo;Mit seinem umsichtigen Handeln, gerade auch in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten, hat er ein sehr solides Fundament für die nachfolgenden Generationen geschaffen“, erinnert sich Horst Neugebauer. Lesen Sie auch: Steinhagens neuer Museums-Chef: Diese Schnaps-Geschichte klingt unglaublich Henrich Christoph König begleitete auch die Fusion der Brennerei König mit der Firma Schlichte im Jahr 1985. Produkte wie der Urkönig, Schinkenhäger, Williams-Christ und der Mozart-Likör machten die Brennerei H. C. König weltweit bekannt. Nachdem sich die Spirituosen-Herstellung nur noch auf einen Produktionsstandort konzentriert hatte, nämlich den der H. C. König-Brennerei an der Brockhagener Straße, stand der Brennerei-Komplex zwischen Dorfkirche und der heutigen Woerdener Straße leer. Die daraufhin gegründete Perus GmbH & Co. KG leitete Henrich Christoph König zusammen mit Hella Schlichte. Somit blieb der Immobiliennachlass der beiden großen Schnaps-Brennereien in den Händen beider Familien. Das Duo entwickelte das Schlichte Carree und damit ein neues Kultur- und Geschäftszentrum im Herzen von Steinhagen. &bdquo;Denn Stillstand ist Rückschritt“, sagte damals Henrich Christoph König im Gespräch mit dem &bdquo;Haller Kreisblatt“. Steinhagen als Unternehmer und Politiker geprägt Von 1969 bis Ende 1975 gehörte Henrich Christoph König dem Steinhagener Gemeinderat an. Dort arbeitete er als Parteiloser in der FDP-Fraktion mit. Lesen Sie auch: Abriss von Steinhagens Wahrzeichen: Scherben von XXL-Flasche werden verteilt Darüber hinaus half König bei der Organisation von Veranstaltungen vor historischer Brennerei-Kulisse. Erinnert sei an das Konzert &bdquo;Mozart im Carree“ in Zusammenarbeit mit dem Belcanto-Chor. Öffentliche Auftritte oder laute Wortmeldungen waren ihm fremd. Der Mann mit dem großen Namen, den fast jeder in Steinhagen kennt, wirkte meist bescheiden im Hintergrund. Zu seinen Leidenschaften gehörte die Jagd – ein Hobby, das bereits sein Vater und seine beiden Großvätern betrieben. Henrich Christoph König hinterlässt seine beiden Schwestern mit Familien. Auf Wunsch des Verstorbenen fand die Beisetzung in aller Stille statt. Mit seinem Tod endet eine Ära. 📲 Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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