Spannende Planung: Steinhagen sucht sein nächstes Baugebiet

Steinhagen. Wo wird Steinhagen demnächst wachsen? Bekommt unsere Siedlung neue Nachbarn? Oder gar: Wird der Weg zum Wald verbaut? Neubaugebiete sind immer ein spannendes Thema. Derzeit ist die Gemeinde, was Bauplätze angeht, einigermaßen ausverkauft: Die Baugebiete in Amshausen - unterhalb der ehemaligen B68 - sind vollständig vergeben. Viele Häuser sind schon bezogen, an anderer Stelle fehlt noch ein Haus. Mancher Bauherr hängt hinterher. Auch in Brockhagen entstanden zuletzt einige Ein- und Mehrfamilienhäuser an der Riegestraße. Dort ist das Projekt aus Sicht des Rathauses weitestgehend abgeschlossen. Aber, wie heißt es so schön: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Bereits seit einiger Zeit befasst sich das Bauamt mit der Suche nach der geeigneten Wiese oder dem geeigneten Acker, um jungen Familien neue kommunale Bauplätze anbieten zu können. Ärger um Neubauten: Anwohner in Steinhagen auf den Barrikaden &bdquo;Laut Regionalplan können wir bis zu 27 Hektar anbieten“, erklärt Bauamtsleiter Stephan Walter im HK-Gespräch. Allerdings sei nicht das Ziel, maximal zu wachsen, sondern die Gemeinde sich gesund entwickeln zu lassen. Deshalb hatte das Rathaus schon 2018 ein sogenanntes &bdquo;Siedlungsflächen-Konzept“ aufgestellt. Steinhagener Grundbesitzer werden angeschrieben Dieses Machwerk definiert einerseits die Rahmenbedingungen für neues Bauen und klärt Fragen wie: Welche Naturflächen sollen erhalten bleiben? Welcher Teil der Gemeinde ist für die nächste Erweiterung geeignet? Darüber hinaus macht es aber auch ganz konkrete Vorschläge. Fünf priorisierte Gebiete finden sich im Konzept: 1. Westlich Hilterweg Zwischen der Siedlung am Hilterweg und den Wäldern der Patthorst finden sich noch knapp 15 Hektar, die für Stadtplaner interessant sind. Derzeit liegen dort landwirtschaftliche Flächen inklusive einer Hofstelle. 2. Westlich Queller Straße Gegenüber des neuen Übergangswohnheims für Geflüchtete an der Queller Straße könnten ebenfalls Ein- und Zweifamilienhäuser entstehen. Dort würde sich ein Bereich von rund zwölf Hektar anbieten. Besonders die gute Anbindung an die Schulen, Supermärkte und den Ortskern macht dieses Gebiet interessant. 3. Nordöstlich Lange Straße Zwischen der Langen Straße und der Autobahn 33 befinden sich noch etliche Hektar unbebautes Land. Im Siedlungsbereich - oberhalb der Straße Himmelreich - ließen sich aus Planersicht 6,5 Hektar ausmachen, die gegebenenfalls zum Neubaugebiet werden könnten. Derzeit befinden sich dort Landwirtschaft und Gehölze. Allerdings gehört die Fläche eher nicht zu den Toplagen. 4. Östlich Lindenstraße Nördlich der Haller Straße (ehemalige B68) findet sich noch ein kleiner Bereich von rund zwei Hektar Fläche, der nicht bebaut ist. Die Stadtplaner sehen daher ein Potenzial zur Verdichtung. Die Südhang-Waldrand-Lage ist für die Vermarktung sicherlich hilfreich. 5. Esch/Austmanns Hof Noch ein wenig Platz, der sich für eine Erweiterung anbieten würde, findet sich im Bereich Esch, Nahe der Kita Kapernaum. Hier wäre es möglich, die bestehende Wohnbebauung zu &bdquo;arrondieren“, also abzurunden, um die Siedlungsfläche ideal auszunutzen. Rund 2,5 Hektar haben die Planer im Blick. Wie es nun weitergeht Diese fünf Flächen kommen grundsätzlich infrage. Das bedeutet nicht, dass sie in den kommenden Jahren tatsächlich erschlossen werden. &bdquo;Wir haben im Dezember begonnen, alle Flächen anzufragen“, erklärt Stephan Walter. Seine Mitarbeiter nehmen schriftlich mit allen denkbaren Grundbesitzern Kontakt auf. Falls sich jemand einen Verkauf vorstellen kann, beginnen weitere Gespräche. Lesen Sie auch: Nach Rekordpreisen wird Bauen in Steinhagen bezahlbar Die Ergebnisse dieser Gespräche sollen in den nächsten Monaten im Bauausschuss der Gemeinde vorgestellt werden. &bdquo;Der Ausschuss muss dann Prioritäten setzen“, so der Amtsleiter. Bis Ostern rechnet er mit einem ersten Überblick. Solche Verkaufsgespräche dauerten immer ihre Zeit. Bei vielen langjährigen Grundstückseignern müsse erfahrungsgemäß erst mal der &bdquo;Familienrat tagen“, bevor es zu einer Entscheidung komme. Allerdings sei auch der Druck bisher noch nicht sehr hoch. Die Nachfrage von jungen Familien, die in Steinhagen bauen sollen, sei derzeit nicht übermäßig. &bdquo;Wir haben immer ein paar lose Anfragen, aber das hält sich noch in Grenzen“, sagt Walter. Erfahrungsgemäß steige das Interesse, wenn die Lage der Baugebiete konkreter wird.

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