„Rausgeschmissenes Geld“: Harsche Kritik am Friedensdenkmal für Steinhagen

Steinhagen. Steinhagen diskutiert weiter über das geplante Friedensdenkmal. Unter dem bei Facebook veröffentlichten HK-Bericht vom Wochenende schreiben Leserinnen und Leser ihrer Meinung. &bdquo;Mir konnte noch niemand erklären, was ein Friedensdenkmal bewirken soll. Glaubt wirklich jemand ernsthaft, dass es dadurch auch nur einen Krieg oder auch nur einen Toten in einem der zahlreichen Kriege weniger gibt?“, fragt sich ein User. Ein anderer Kommentar erinnert an die Bedeutung des Kriegerdenkmals vor der Dorfkirche, dem das Friedensdenkmal nach Möglichkeit gegenüber gestellt werden soll: &bdquo;Wir sind es unseren vorherigen Generationen schuldig, ihr Andenken zu bewahren. Die Väter und Großväter dürfen nicht vergessen werden. Sie haben ihr Leben gegeben für eine bessere Zukunft. (...) Das Denkmal vor unserer Kirche ist ein Mahnmal für den Frieden.“ Ähnlich sieht das ein anderer Steinhagener: &bdquo;Auch wenn es Kriegerdenkmal heißt, symbolisiert es ja auch den Frieden und erinnert an die Gefallenen.“ Das Geld für ein neues Denkmal solle die Gemeinde Steinhagen &bdquo;sinnvoller ausgeben“. Ein anderer Leser sieht das ganz anders: &bdquo;Das Kriegerdenkmal sollte man abreißen, und das neue Friedensdenkmal neu errichteten. Das alte Denkmal steht vollkommen fehl am Platz. (...) Es ist nicht mehr zeitgemäß.“ Steinhagens UWG-Chef wettert gegen Friedensdenkmal Die Steinhagener Politik steht mit einigen Ausnahmen hinter der von Altbürgermeister Klaus Besser und seiner Frau Petra Holländer angestoßenen Idee für ein Friedensdenkmal. In einem Facebookpost äußert sich jetzt allerdings Kai Funke, Bundestagskandidat für die Freien Wähler im Kreis Gütersloh und Steinhagener Ratsmitglied, kritisch zum geplanten Friedensdenkmal: Es sei &bdquo;rausgeschmissenes Geld“ in einer Zeit, in der für wichtigere Projekte die finanziellen Mittel fehlten. Ein Friedensdenkmal böte keinen Vorteil für die Bürger, im Gegensatz zu Tiny-Häusern, Hundewiesen, geringeren Steuern und Windelgeld. Alles Beispiele, für die sich Kai Funke als UWG-Ratsherr zuletzt eingesetzt hatte. Lesen Sie auch: In Deutschland eine Seltenheit, in Steinhagen jetzt beschlossene Sache Auch Alexander Alt von der Steinhagener AfD hält die Ausgaben für vermeidbar. Das geplante Friedensdenkmal wirke seiner Meinung nach gegenüber dem historischen Denkmal als Provokation. &bdquo;Denkmäler sollen sich nicht gegenseitig aufheben oder relativieren, sondern als Zeugnisse ihrer Zeit bestehen bleiben. Ein neues Denkmal könnte den Eindruck erwecken, dass vermeintlich unliebsame Zeiten kompensiert werden sollen, um sich im sonnigeren Licht zu präsentieren“, schreibt Alt in einer Stellungnahme. Bei Jacqueline Lewald, die das Projekt im Steinhagener Rathaus betreut, kommen ebenfalls Reaktionen auf das Projekt an. &bdquo;Meistens geht es in der Kritik um die Finanzierung. Ich sehe diesen Kritikpunkt und stelle fest, dass es dazu eine geteilte Meinung gibt“, so die Kulturbeauftragte. Sie erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass zur Finanzierung zunächst das ohnehin im Gemeindehaushalt bereitgestellte Budget in Höhe von 10.000 Euro für &bdquo;Kunst im öffentlichen Raum“ verwendet werden soll. Darüber hinaus benötigtes Geld werde gegebenenfalls über Spenden aufgebracht. So sei beispielsweise auch die Skulptur für den Kreisverkehr an der Brockhagener Straße finanziert worden, erklärt Jacquline Lewald. Kulturmanagerin räumt mit Falschbehauptung auf Berechtigte Kritik sei in Ordnung. Nicht okay seien Unterstellungen, die fälschlicherweise in den Raum gestellt würden. &bdquo;Es gibt offenbar Leute, die glauben, dass das Kriegerdenkmal vor der Dorfkirche für das Friedensdenkmal abgerissen werden soll. Das ist aber nicht der Fall“, stellt Jacqueline Lewald klar. &bdquo;Wir könnten auch von einem Gegendenkmal sprechen, um diesen Sachverhalt deutlicher zu machen. Aber wir finden, dass der Begriff Friedensdenkmal besser klingt.“ Inzwischen hätten sich bei ihr bereits die ersten Interessenten gemeldet, die Ideen für ein Friedensdenkmal haben oder die Fragen stellen zum von der Gemeinde Steinhagen ausgerufenen Wettbewerb. Parallel dazu werbe die Gemeinde bei Kulturschaffenden und Kunsthochschulen für den Wettbewerb. &bdquo;Wichtig ist uns, dass die Beiträge aus der Region kommen“, unterstreicht Jacqueline Lewald.

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