Stanley-Cup oder Zippo: Steinhagener Firma erfolgreich mit Werbe-Geschenken

Steinhagen. Ein Kugelschreiber ist für Michael Nußbeck nicht einfach nur ein Kugelschreiber. Wie auch?! Er hat schließlich Tausende verschiedene Exemplare in seiner Firma für Werbemittel und Präsente im Angebot. Den Kuli, mit dem sich der Reporter Notizen macht, hat Nußbeck natürlich längst gescannt. &bdquo;Aha, ein Senator-Kugelschreiber; der ist gut“, weiß der Experte. Und damit ist der Stift unser erstes Anschauungsobjekt im Showroom von Werbemittel Holick, der sich im ersten Stock des Steinhagener Schlichte-Carrees befindet. Neben reichlich Kugelschreibern gibt es hier auch noch feuerfeste Kult-Trinkbecher aus den USA, Regenschirme mit Zaubereffekt und etliche andere Dinge zum Verschenken. Dazu später mehr. Michael Nußbeck berät Unternehmen, Behörden und Institutionen, die auf der Suche nach passenden Werbepräsenten für ihre Kunden oder Mitarbeiter sind. Der aktuelle Katalog mit Anschauungsmaterial umfasst knapp 600 Seiten. Es gibt also sehr viele Möglichkeiten, worauf später das Logo der Firma, der Stadt oder der Partei prangen könnte. Das Steinhagener Unternehmen Holick berät bei der Auswahl, hilft bei der Gestaltung und fertigt auf Wunsch die benötigten Druckdaten an. Das Gravieren, Bedrucken oder Besticken übernehmen die Hersteller der Artikel selbst. Kultmarke Zippo nicht für jeden das Passende Der Kugelschreiber ist dabei so etwas wie der Klassiker unter den Werbemitteln. Mal eben einen Hunderter-Pack mit passendem Logo zu bestellen, wäre allerdings etwas einfach gedacht. &bdquo;Eine deutsche Kommune sollte natürlich darauf achten, dass das Werbegeschenk aus deutscher Herstellung stammt. Vielleicht legt sie auch noch Wert darauf, dass es sich um ein nachhaltiges Material handelt, aus dem das Werbemittel hergestellt wurde“, zählt Michael Nußbeck beispielhaft zwei Kriterien auf. Der Bio-Kugelschreiber der Firma Senator besteht aus Zuckerrohr und war diesbezüglich schon mal die richtige Wahl. Ein Geschenk der Gemeinde Steinhagen übrigens. Bei anderen Produkten kommen auch mal politische Überlegungen ins Spiel. Michael Nußbeck zeigt auf eine Vitrine, in der Feuerzeuge der Kultmarke Zippo ausgestellt sind. Für die meisten Menschen ist Zippo ein amerikanisches Lifestyle-Produkt. Weil das Sturmfeuerzeug zunächst ausschließlich für das US-Militär produziert wurde und auch im Vietnamkrieg zur Ausrüstung der amerikanischen Soldaten gehörte, hat es nicht überall einen guten Ruf. Das sollte man wissen, bevor man es als Werbeträger wählt. Steinhagener Firma ist breit aufgestellt Selbst Niederegger-Marzipan ist nur auf den ersten Blick ein vollkommen unproblematischer Werbeartikel. &bdquo;Klar, das ist ein weltbekanntes deutsches Markenprodukt. Allerdings befindet sich in dem Marzipan von Niederegger ein Prozent Alkohol. Also ist das keine gute Geschenkidee für Moslems“, gibt der Werbefachmann zu bedenken. Lesen Sie auch: Ex-Lehrerin aus Steinhagen schreibt Abenteuer für Pettersson und Findus Ähnlich wie Kugelschreiber sind Schirme eine gute Wahl. &bdquo;Weil wirklich jeder Mensch einen Schirm braucht“, so Nußbeck. Wer nicht einfach nur seinen Firmennamen auf den Stoff drucken möchte, für den hält er noch ein besonderes Gimmick bereit. Der Steinhagener sprüht Wasser auf einen besonders beschichteten Schirm. Und der Aufdruck verändert innerhalb von Millisekunden seine Farbe. &bdquo;Da ist die Marke mit einem Aha-Effekt verbunden. Das kommt gut an“, weiß der Experte. &bdquo;Früher hat der Chef seiner Sekretärin den Katalog in die Hand gedrückt und gesagt: Such mal was aus“, sagt Michael Nußbeck. Das sei heute anders. &bdquo;Unsere Kunden machen sich sehr genau Gedanken darüber, welche Werte sie mit einem Werbegeschenk vermitteln oder welche Emotionen sie wecken wollen.“ Allerdings merke man seit ein paar Monaten durchaus, dass es der deutschen Wirtschaft momentan nicht besonders gut gehe. &bdquo;In den Unternehmen werden dann zuerst bei den Werbeartikeln die Budgets gekürzt. Wir haben den Vorteil, dass wir sehr breit aufgestellt sind und unsere Kunden aus unterschiedlichen Branchen kommen“, sagt Michael Nußbeck. Influencerin macht Werbe-Geschenk bekannt Wer etwas Besonderes sucht, um sein Firmenlogo zu platzieren, dem kann der Geschäftsführer aktuell zum Beispiel guten Gewissens einen Thermo-Trinkbecher der Firma Stanley ans Herz legen. &bdquo;Um den Stanley-Cup gibt es einen regelrechten Hype“, klärt der Werbefachmann auf. Als vergangenes Jahr das Auto einer jungen Influencerin in den USA komplett ausbrannte, blieb einzig und allein ihr Edelstahlbecher unversehrt. Während die Sitze und Armaturen völlig verkohlt waren, klimperten im unversehrten Thermo-Becher noch die Eiswürfel. Das Video von dem Vorfall ging auf TikTok viral. Seitdem ist der Becher Kult. &bdquo;Ich hatte letztens einen Marketingleiter mit seiner Auszubildenden hier im Showroom zu Gast. Die Auszubildende ist sofort auf den Stanley-Cup angesprungen“, berichtet Michael Nußbeck. Lesen Sie auch: Vier Tipps: Verschenken Sie doch einfach Heimatliebe aus Steinhagen Seine Firma kann auf eine lange Tradition verweisen. Immerhin geht die Unternehmensgeschichte von Werbemittel Holick bis ins Jahr 1852 zurück. Damals wurde Holick in der ostpreußischen Hauptstadt Königsberg von Ferdinand Holick gegründet. Der handelte natürlich noch nicht mit Kugelschreibern und Luxus-Trinkbechern. Als Hoflieferant des preußischen Königshauses erlangte er das Recht, das Stadtwappen von Königsberg im Logo zu führen und veredelte hochwertige Silberartikel und Geschirr mit dem Wappen. Nach Flucht und Vertreibung gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Firmensitz nach Ostwestfalen verlegt. Zunächst residierte Holick in Minden, nach der Übernahme durch Cornelia Delius, Ehefrau des Bielefelder Unternehmers Rudolf Delius, zog die Firma in eine Bielefelder Villa. Michael Nußbecks Vater, Hans-Joachim Nußbeck, besaß damals eine Werbemittel-Firma in Steinhagen und kooperierte mit Holick. 2001 verschmolzen Holick und Nußbeck zu einer Firma. Als einer der ersten Mieter zog das Unternehmen ins neu gebaute Schlichte-Carree im Steinhagener Ortskern ein. Das königliche Stadtwappen ziert bis heute das Firmenlogo der Firma - und macht sich nicht nur auf Kugelschreibern und Schirmen gut.

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