Aus der Apotheke in den Bundestag: Steinhagenerin kandidiert für Die Partei

Steinhagen. &bdquo;Es gibt viel, das wir machen können“, kündigt Ann-Kathrin Hanneforth an. Die 34-Jährige steckt voller Energie. Am vergangenen Sonntag wurde sie in der Kiefernklause, dem eigentlich geschlossenen Stammlokal der Partei &bdquo;Die Partei“, zur Bundestagskandidatin gekürt. Bei der Wahlversammlung konnte sie sechs von neun Stimmen hinter sich vereinen, ein guter Anfang, wie die Politikerin findet. Vorerst muss sich allerdings zeigen, ob die Bundestagswahl im Februar 2025 überhaupt stattfindet. Bekanntlich hat der Kanzler gerade die Vertrauensfrage im Bundestag gestellt. Sollte die Abstimmung am Montag entsprechend ausfallen, sollen am 23. Februar 2025 vorgezogene Neuwahlen stattfinden. Der Wahlkampf wird also kurz und vermutlich energisch geführt werden. Entsprechend deutlich sind die Ankündigungen, die die Politikerin macht. &bdquo;Ich will das Salz in der Suppe von Karl Lauterbach sein“, sagt Hanneforth. Hinter dem spaßigen Ton steckt eine klare Botschaft: Die Steinhagener Apotheken-Mitarbeiterin ist nicht zufrieden mit den Reformplänen des Bundesgesundheitsministers. Und wer den Seitenhieb nicht verstanden hat: Lauterbach ernährt sich - wie er gerne verbreitet - salzfrei, weil das gesunder sein soll. &bdquo;Natürlich werde ich Lauterbach den Rang ablaufen. Ich habe viel bessere Ideen in der Schublade.“ Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK Steinhagenerin soll verstaubte Politik aufmischen Ihr Kern-Gegner ist indes nicht der SPD-Minister. Sondern eine andere Partei, die in den vergangenen Jahren angetreten ist, die demokratische Politik in Angst und Schrecken zu versetzen. &bdquo;Wir sind die graue Mitte gegen den blau-braunen Dunst“, polemisiert Hanneforth farbenfroh gegen die rechte AfD, deren Logo aus ihrer Sicht eher braun als blau sein sollte. Die vorgebliche &bdquo;Alternative für Deutschland“ ist auch der Grund, warum die Kandidatin und ihre Unterstützer in den kommenden Wochen noch einige zusätzliche Arbeit vor sich haben. Weil die Versmolder-AfD-Kandidatin Sylvia Lillge sich 2018 Unterschriften erschlichen hatte, um zur Wahl antreten zu dürfen, wurden die Vorgaben bei diesen Sammlungen verschärft. Ann-Kathrin Hanneforth braucht nach eigener Aussage 200 Unterstützer, die auch ihre Kontaktdaten angeben müssen. &bdquo;Weil die AfD betrogen hat, hat NRW mittlerweile die schärfsten Vorgaben, was das angeht. Kleinstparteien werden große Steine in den Weg gelegt“, so die Steinhagenerin. Angesichts der 1.036 Stimmen, die sie bei der letzten Bundestagswahl 2021 auf sich vereinen konnte, ist sie optimistisch. Wer ihr helfen will, kann bereits jetzt Kontakt aufnehmen. &bdquo;Das liebe Wahlvieh kann uns gerne über diepartei-steinhagen@web.de schreiben“, sagt die 34-Jährige. &bdquo;Wir kommen dann mit einem Bier vorbei und holen die Stimme ab!“ Aus dem Steinhagener Rat nach Berlin? Ann-Kathrin Hanneforth tritt bereits zum dritten Mal an. Aus ökologischen Gründen, wie sie erläutert. &bdquo;Meine Plakate sind noch gut. Die gehen jetzt zum dritten Mal an die Laternen“, sagt sie. Was die anderen Parteien betreiben, sei eine unnötige Papierverschwendung. Auch bei der Landtagswahl 2022 hatte die pharmazeutisch-technische Assistentin ihren Wahlkreis vertreten. Lesen Sie auch: Steinhagener Ex-UWG-Chef will nach Berlin Die Familienmutter ist sich indes sicher, dieses Mal wird alles anders. Mit 1,83 Prozent der Stimmen wie 2021 will sie sich nicht zufriedengeben. &bdquo;Zufrieden bin ich, wenn ich die absolute Mehrheit bekomme“, sagt sie. Entscheidend für den Erfolg der Kommunalpolitikerin ist sicher auch, wie sehr sich die Spitzen der Satirepartei, die mit vollem Namen &bdquo;Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative“ heißt, in den kommenden zwei Monaten einbringen werden. Der Satiriker Martin Sonneborn und die Schriftstellerin Sybille Berg vertreten &bdquo;Die Partei“ im Europaparlament. Sonneborn macht von dort aus immer wieder mit deutlichen Reden und Streams von sich Reden. Auch für Steinhagen hat Ann-Kathrin Hanneforth einige Verbesserungen auf der Agenda. Ihre Ziele stehen, sagt sie. &bdquo;Für den Klimaschutz fordern wir weiterhin, die A33 zu fluten“, und ergänzt. &bdquo;Außerdem arbeiten wir an einem zukunftsorientierten Weltraumbahnhof auf dem Gewerbegebiet Detert an der Autobahn. Das bisschen Lärm stört doch keinen.“

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