Mehr Wohnraum: Investor hat neue Plänen für alte Immobilie in Steinhagen

Steinhagen. Das Haus am Kirchplatz 20 ist vielleicht nicht besonders auffällig, es hat aber eine lange wechselvolle Geschichte und gehört zum ortsbildprägenden Ensemble rund um die Dorfkirche. Viele Steinhagener sind hier schon ein- und ausgegangen und kennen die Immobilie als Kaufmannsladen, Bäckerei, Parteibüro, Zeitungsredaktion oder Plattenladen. Im vergangenen Jahr hatte Jonka Boge das Objekt in bester Lage erworben und mit dem Gedanken gespielt, die Immobilie in seine Gaststätte, dem Steinhäger Häuschen, einzubinden. Nachdem er das Restaurant im Spätsommer an Maida und Ilias Ntinos abgegeben hat, waren diese Pläne hinfällig. Zuletzt hieß es, das Haus am Kirchplatz 20 solle abgerissen werden. Doch nun gibt es eine neue Entwicklung. Die Immobilienexperten Irina Mizich und Josef Schneider möchten das Gebäude kaufen und haben sich das Objekt bereits beim Makler reservieren lassen. Mizich und Schneider betreiben in Steinhagen das Fachbüro I.S.M., das sich mit Energieberatung, Sanierungen, Neubau und Immobilienservice beschäftigt. Im Bauausschuss am Donnerstagabend stellten sie ihre Pläne für das Haus am Kirchplatz 20 vor. Immobilie soll doch nicht abgerissen werden Irina Mizich und Josef Schneider wollen die Immobilie nicht abreißen, sondern umfangreich sanieren und sie dann selbst verwalten. &bdquo;Unser Ziel ist es, das Gebäude in ein attraktives Zentrum zu verwandeln, das sowohl der Gemeinde Steinhagen als auch den künftigen Bewohnern dient“, kündigte Irina Mizich in der Ausschusssitzung an. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK Im Erdgeschoss soll ein moderner Gewerberaum entstehen, der als Büro, Ladenlokal oder Praxis genutzt werden könne. &bdquo;Darüber hinaus möchten wir bis zu sechs barrierefreie Wohnungen schaffen, die speziell an die Bedürfnisse älterer Menschen angepasst sind“, erläuterte Mizich weiter. &bdquo;Wir sehen dafür in Steinhagen nach wie vor einen Bedarf.“ Investor plant ein weiteres Geschoss Josef Schneider erklärte, dass das Gebäude dafür um ein Staffelgeschoss in Holzrahmenbauweise erweitert werden soll. Außerdem bekommt das Gebäude einen Aufzug und eventuell Balkone. Auf diese Weise könne die Ausnutzung des Grundstücks optimiert werden. Das Gebäude soll nach der Sanierung einen möglichst geringen Energieverbrauch aufweisen. Das soll durch eine gute Dämmung der Außenwände und des Dachs, den Einbau einer effizienten Heizung und den Einsatz erneuerbarerer Energien erreicht werden. &bdquo;Unser Ziel ist es, das Gebäude als KfW-Effizienzhaus zu zertifizieren“, so Josef Schneider. Die Präsentation im Bauausschuss sollte zunächst dazu dienen, den Rückhalt der Politik für das Vorhaben zu erhalten. Denn nach den Plänen von I.S.M würde die im Bebauungsplan festgesetzte Traufhöhe des Gebäudes überschritten. Außerdem würde die bebaute Fläche auf dem Grundstück noch etwas ausgedehnt. Schließlich steht die Frage im Raum, ob im hinteren Bereich des Erdgeschosses auch Wohnraum erlaubt wäre, oder ob im gesamten Erdgeschoss ausschließlich eine gewerbliche Nutzung erlaubt ist. Politik: Benötigen mehr Wohnraum in Steinhagen Die ersten Reaktionen aus der Politik fielen am Donnerstag positiv aus. &bdquo;Bei der Traufhöhe können wir mitgehen“, sagte Hildegard Fuest von der SPD, &bdquo;Balkone kann ich mir an der Stelle städtebaulich nicht vorstellen.“ Grundsätzlich stehe die SPD den Plänen &bdquo;sehr positiv“ gegenüber. &bdquo;Mehr Wohnungen für den Ortskern finden wir gut.“ &bdquo;Dass das Gebäude sanierungsbedürftig ist, wissen wir nur zu gut“, holte Christiane Manthey aus und sorgte damit für Schmunzeln. Schließlich hatten zuletzt die Grünen, für die Manthey sprach, in dem Objekt ihr Büro. Sie stellte fest, dass die Fassade bei der Sanierung nicht erhalten würde. &bdquo;Das Gebäude sollte dennoch kein Fremdkörper am Kirchplatz werden“, so Christiane Manthey. Auch die CDU gab den Investoren grundsätzlich ein positives Signal für das Sanierungsvorhaben. &bdquo;Wohnrau wird benötigt“, begrüßte Axel König die Pläne von Irina Mizich und Josef Schneider.

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