Kult-Kneipe zwischen Halle und Steinhagen vor großem Umbruch

Steinhagen-Amshausen. Der Begriff &bdquo;Kult“ wird ja gemeinhin sehr inflationär verwendet. In diesem Fall ist er aber voll und ganz berechtigt. Die Friedrichshöhe ist Kult. Und daran hat vor allem Gerd Tigges seinen Anteil, der das urige Gasthaus an der Kaistraße mit einer gehörigen Portion Rock ’n’ Roll füllt. Seit jeher mischen auch Tigges’ Frau und seine drei Kinder mit im Gastrobetrieb. Einer von seinen Zöglingen, Sohn Toni, soll die Friedrichshöhe einmal übernehmen. &bdquo;Ich bin jetzt 67 Jahre alt, demnächst habe ich eine Knie-OP“, erzählt Gerd Tigges. Da müsse man sich schon mal Gedanken machen, wer den Laden mal übernimmt. Die Antwort steht neben ihm an der Theke: Sohn Toni ist zwischen Barhockern, Billardtischen und Biergarten groß geworden. &bdquo;Zurzeit lässt er sich hier drillen“, lässt sein Vater schmunzelnd wissen. Selbstverständlich ist das nicht. &bdquo;Ich wollte früher natürlich auf gar keinen Fall das machen, was mein Vater macht“, erinnert sich der 27-Jährige, der seine berufliche Zukunft zunächst im Handwerk fand. &bdquo;Doch inzwischen denke ich: Es gibt keinen geileren Beruf als Gastwirt in der Friedrichshöhe.“ Seit zwei Jahren arbeitet Toni Tigges in Vollzeit in der Friedrichshöhe mit und übernimmt dort immer mehr Verantwortung. Er möchte die Kult-Kneipe übernehmen - und sein Vater möchte das auch. Der genaue Zeitpunkt stehe noch nicht fest. Aber beiden ist wichtig, dass die Gäste wissen: Es geht weiter. Pizza Toni gibt’s nur in Steinhagens Kult-Kneipe &bdquo;Toni hilft hier schon mit, seitdem er 14 Jahre alt ist“, erzählt sein Vater. Auf der Speisekarte der Friedrichshöhe ist der Tigges-Sohn sogar an prominenter Stelle verewigt. Eine Pizza ist nach ihm benannt worden. &bdquo;Die mit extra viel Salami, weil er die als Kind immer so bestellt hat“, erinnert sich Gerd Tigges und lacht. &bdquo;Imma lecka“, hat jemand daneben gekritzelt. Vater und Sohn sind sich einig, dass die Friedrichshöhe ihren besonderen Charme auch in Zukunft behalten soll. Heißt: Rock ’n’ Roll wird hier weiterhin großgeschrieben. Nicht umsonst hängen in der Gaststätte Gitarren unter der Decke, und nicht zufällig gibt es neben der Pizza Toni auch die Pizzen Pearl Jam und Westernhagen. &bdquo;Hier ist jeder willkommen. Hier sitzen der Krawattenträger und der Freak zusammen“, gerät Gerd Tigges ins Schwärmen und sein Sohn ergänzt: &bdquo;Der besondere Spirit dieses Ladens muss erhalten bleiben.“ Allerdings will der 27-Jährige künftig eigene Akzente setzen. &bdquo;Ich möchte Veranstaltungen durchführen und vor allem mehr Live-Musik in die Friedrichshöhe bringen“, kündigt Toni Tigges an, der selbst als Musiker und DJ aktiv ist. &bdquo;Außerdem müssten wir mal etwas digitaler werden. Unsere Internetseite braucht dringend eine Überarbeitung.“ Sein Vater rollt mit den Augen. Erster Weihnachtsmarkt &bdquo;Pfötchenzauber“ in der Friedrichshöhe Die erste Veranstaltung, die Toni Tigges plant, findet am Samstag, 7. Dezember, auf der Partydeele und im Innenhof der Kult-Kneipe statt. Zusammen mit der Steinhagenerin Stefanie Pieper sowie Yvonne und Horst Siekmann aus Isselhorst organisiert er den ersten Weihnachtsmarkt in der Friedrichshöhe. Unter dem Motto &bdquo;Pfötchenzauber“ werden am 7. Dezember von 14 bis 18 Uhr etwa zwanzig Stände aufgebaut. &bdquo;Es wird ein weihnachtlicher Kreativmarkt für Mensch und Hund“, fasst Stefanie Pieper zusammen. Die Gäste können nach dekorativen und schönen Accessoires stöbern. &bdquo;Alle Teilnehmer bieten Produkte an, die sich auch als Weihnachtsgeschenke eigenen“, fügt sie hinzu. Wie es sich für einen Weihnachtsmarkt gehört, gibt es Kaffee, Kuchen und Waffeln sowie Glühwein und Punsch. Über den Getränkeverkauf werden unter den Gästen zwanzig Geschenke verlost. Neben den Kreativständen hat sich auch der 2023 gegründete Tierschutzverein Glückspfoten OWL angekündigt. Die Friedrichshöhe hat am 7. Dezember ganz normal geöffnet. Nach einem Glühwein beim weihnachtlichen Pfötchenzauber könnte man also mal die Pizza Toni mit extra viel Salami probieren.

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