Porsche-Treff in Steinhagen: Teilnehmer aus ganz Deutschland trotzen Regen

Steinhagen. Na ja, das mit dem Regen hätten sich die Teilnehmer der Porsche-Ausfahrt wohl schon ein klein wenig anders vorgestellt. Aber im ostwestfälischen Herbst steckt man nun einmal nicht drinnen. Und so machten die 16 Porsche-Fans einfach das Beste daraus. Nicht alle waren zum 356er-Treffen mit einem Porsche 356 gekommen. Doch auch das nahmen die Sportwagen-Liebhaber nicht ganz so genau. Schließlich standen das Miteinander und die Freude an den Fahrzeugen im Mittelpunkt. Und: die Aussicht auf einen ganz besonderen Tag. Dafür hatten Rolf Dopheide und Uli Trispel eine Schlösser-Route für die Teilnehmer aus ganz Deutschland vorbereitet. Nach dem Start am Café Hexenbrink sollte es zum Schloss Tatenhausen gehen, weiter zum Schloß Holtfeld und zum Haus Brincke in Borgholzhausens Ortsteil Barnhausen. Von dort führte die rund 100 Kilometer lange Strecke dann über die Landesgrenze nach Niedersachsen. Im Weber-Haus wurde zu Mittag gegessen, ehe es an die Bifurkation der Hase ging. Und schließlich zur Schelenburg nach Schledehausen sowie zur Diedrichsburg nach Melle. Die Passanten am Wegesrand staunten jeweils nicht schlecht, wenn ihnen der kleine Porsche-Konvoi entgegenkam. Gleich zehn Porsche 356 und einige Porsche 911 auf einmal – der Anblick lässt sich nicht alle Tage genießen. Das ist so besonders am Porsche 356 &bdquo;Wenn einer hier unten ruft, dann kommen wir natürlich“, erzählt Thomas Martens. Aus Hamburg sind er und Ehefrau Sylvia mit dem silbernen Porsche 356 angereist. &bdquo;Den Wagen fahre ich seit 18 Jahren“, erzählt der 67-Jährige. &bdquo;Das ist der am nördlichste ausgelieferte Porsche 356“, verrät er. Bis nach Kiruna in Nord-Schweden war der Wagen dereinst verbracht worden. Inzwischen ist Hamburg der Heimathafen. Was das Besondere am Porsche 356 ist? &bdquo;Die Form“, findet Thomas Martens. &bdquo;Und mich fasziniert die Leistung in dem Auto. Das ist wirklich ein Sportwagen und hat nichts mehr mit dem VW Käfer zu tun.“ Dabei waren die Fahrzeuge beide von Erwin Komenda entworfen worden. Und man staunt, wenn man liest, dass diese Porsche noch mit 40 bis 70 PS auskamen, in Einzelfällen mit 100 PS. &bdquo;Das Konzept ist zwar ähnlich. Aber die Leistungsentfaltung ist ganz anders“, versucht Thomas Martens das Fahrgefühl zu beschreiben. &bdquo;Mit 140 oder 150 km/h auf der Autobahn – das geht absolut zuverlässig“, sagt er. Fans fachsimpeln in Steinhagen &bdquo;Ich sitze in meinem Auto seit 68 Jahren“, erzählt Heiner Deutmann. Wobei das erste Probesitzen wohl noch auf dem Schoß der Eltern stattgefunden hat. &bdquo;Vor 49 Jahren ist das Auto dann in meinen Besitz übergegangen“, so der Regionalleiter der Porsche 356 Freunde für Westfalen-Mitte. &bdquo;Ich bin“, fügt er hinzu, &bdquo;mit dem 356-Virus geboren“. Wohl nicht nur er. Denn natürlich wird am Samstag auch gefachsimpelt. Über den Porsche vor A, das Ur-Modell, das bis 1955 gebaut wurde. Über das A-Modell, das man bis 1959 erstehen konnte. Über das Modell B, bei dem ab 1959 sowohl die Stoßstange als auch die Scheinwerfer höher angebracht wurden. Und über die Jahre von 1963 bis 1969, als das C-Modell gefertigt wurde. Kleine Details sind es, die dem Kenner sofort ins Auge fallen und die Zuordnung leichtfallen lassen. Eine Tankklappe an der Seite? Dann wird es wohl das B-Modell sein. Noch ein Porsche-Schriftzug statt eines Emblems? Das spricht für ein sehr frühes Baujahr. Auch der Regen kann das Vergnügen nicht trüben Und während alle schon gespannt auf die Road Books warten, die nicht nur den Streckenverlauf erläutern, sondern auch noch etliche Informationen zu den Sehenswürdigkeiten geben, die man als Konvoi ansteuert, kommt noch ein ganz besonderes Fahrzeug. Ein blaues Porsche-356-Cabrio. &bdquo;Ein Vor-A“, hören die Kenner sofort und von Weitem. Ein Sportwagen aus dem Jahre 1955. In einem tollen Petrol-Ton. Wirklich schade, dass ausgerechnet der Samstag so verregnet ist. Aber vielleicht muss das so sein, wenn man in Ostwestfalen von Wasserburg zu Wasserburg fährt. Zum Fan der kleinen Flitzer kann man ganz sicher auch im Nieselregen werden. Und so lange die Scheibenwischer pflichtbewusst ihre Arbeit erledigen – was kann das Fahrvergnügen in einem Porsche 356 da eigentlich trüben?

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