Konzernzahlen

Wichtig auch für Standort Steinhagen: Schaeffler muss sich weiter strecken

Der Automobilzulieferer muss sich in einem Krisenmarkt behaupten – und zugleich einen Zusammenschluss bewältigen. So hat das Unternehmen das erste Halbjahr bewältigt.

Der Konzern Schaeffler – hier der Standort in Steinhagen – befindet sich weiter im Umbruch. | © Jonas Damme

07.08.2024 | 07.08.2024, 11:03

Steinhagen/Herzogenaurach. Der Konzern Schaeffler AG, der auch in Steinhagen mit einem Werk vertreten ist, hat jetzt seinen Zwischenbericht für das erste Halbjahr 2024 veröffentlicht. In den ersten sechs Monaten des Jahres lag der Umsatz der Schaeffler Gruppe bei 8.276 Milliarden Euro (Vorjahr: 8.208 Milliarden). Der währungsbereinigte Anstieg der Umsatzerlöse um 2,0 Prozent war maßgeblich auf einen Volumenanstieg in der Sparte „Vehicle Lifetime Solutions“ zurückzuführen.

In den verschiedenen Regionen der Schaeffler-Gruppe zeigte sich in den ersten sechs Monaten ein heterogenes Bild. Während die Regionen Europa (2,2 Prozent), Americas (5,7 Prozent) und Asien/Pazifik (1,1 Prozent) ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum verzeichneten, ging der Umsatz in der Region Greater China im selben Zeitraum währungsbereinigt um 1,7 Prozent zurück.

Die Schaeffler Gruppe erzielte in den ersten sechs Monaten ein EBIT vor Sondereffekten in Höhe von 525 Millionen Euro (Vorjahr: 624 Millionen Euro). „Die Schaeffler Gruppe hat sich in einem herausfordernden Marktumfeld erneut gut behauptet und im Übergangsjahr des Zusammenschlusses mit Vitesco eine Umsatzsteigerung erzielt. Die Integration von Vitesco liegt im Plan. Wir setzen angesichts des herausfordernden Umfelds weiter auf Diversifikation und Resilienz“, wird Klaus Rosenfeld, Vorsitzender des Vorstands der Schaeffler AG, in einer Pressemitteilung zitiert.

Schaeffler spricht von „anspruchsvollem“ ersten Halbjahr

Das Unternehmen verhehlt die schwierige Marktsituation in seinem Bericht nicht – gibt sich allerdings zuversichtlich: „Die Schaeffler-Gruppe hat ein anspruchsvolles erstes Halbjahr solide abgeschlossen. Gerade in dem herausfordernden Umfeld steht das konsequente Performance-Management im Fokus. Das gilt auch für das Geschäft, das wir von Vitesco übernehmen“, so Claus Bauer, Vorstand Finanzen und IT der Schaeffler AG.

Zum Stichtag 30. Juni 2024 beliefen sich die Netto-Finanzschulden der Schaeffler Gruppe auf 4.920 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 3.189 Millionen Euro). Die Erhöhung der Finanzschulden ist dabei maßgeblich auf die vollständige Ziehung eines Förderdarlehens mit der Europäischen Investitionsbank sowie auf die Emission neuer Anleihen zurückzuführen. Die Schaeffler-Gruppe beschäftigte zum Stichtag 30. Juni 2024 weltweit 83.990 Mitarbeitende (31. Dezember 2023: 83.362 Mitarbeitende).

Auf dem Weg zu einem gemeinsamen Unternehmen haben Schaeffler und Vitesco in den vergangenen Wochen weitere Schritte umgesetzt. „Die Integration von Vitesco verläuft erfolgreich. Wir befinden uns auf der Zielgeraden, um den Zusammenschluss beider Unternehmen wie geplant zum 1. Oktober 2024 zu realisieren. Mit unseren vier starken Sparten und den vier Regionen werden wir unsere Wettbewerbsfähigkeit konsequent weiter ausbauen und die führende Motion Technology Company schaffen“, sagte Klaus Rosenfeld, Vorsitzender des Vorstands der Schaeffler AG.

Standort Steinhagen bis 2025 gesichert

Der Standort Steinhagen ist für Schaffler Hauptsitz der Fertigung von Gelenklagern. Zudem werden hier Schiebemuffen gefertigt, die dem Bereich Motor- und Getriebeanwendungen zugehörig sind. In Steinhagen war nach zähen Verhandlungen zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung eine Standortsicherung bis 2025 erreicht worden. 260 der knapp 400 Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben, die Sparte Industrie ausgebaut werden. Der Automotive-Zweig fällt hingegen weg