298 Steinhagener warten auf zugesagtes Greenfiber-Netz - teils seit Jahren

Steinhagen. &bdquo;Das Licht ist angekommen“, mit diesen großen Worten feierte Greenfiber-ChefUwe Krabbe Mitte Mai die Leistung seines Unternehmens. Nach zwei Jahren Arbeit sollten die Direktkunden nun endlich freigeschaltet werden, um mit Glasfaser-Geschwindigkeit zu surfen. Wie sich nun herausstellt: eine Ankündigung, die Greenfiber nicht halten kann. Auf Nachfrage des &bdquo;Haller Kreisblatts“ bestätigt die Unternehmenskommunikation, wie viele Kunden in Steinhagen tatsächlich online gegangen sind: bisher keiner. Insgesamt seien in den Kreis-Kommunen, in denen Greenfiber den Förder-Zuschlag bekommen hat, 818 Hausanschlüsse fertiggestellt worden. Tatsächlich können 184 Kunden im Kreis - laut Unternehmen - bereits glasfaserschnell surfen, aus Steinhagen ist indes keiner dabei. Eine der Betroffenen ist Katharina Dammann. Die Steinhagenerin lebt direkt an der Grenze zu Harsewinkel im Brockhagener Außenbereich. Entsprechend schwierig war in den vergangenen Jahren ihre Internet-Versorgung, entsprechend langsam ist ihre Funk-Leitung. Größere Datensätze ließen sich nur morgens gegen 6 Uhr verschicken, danach sei die Leitung zu instabil und langsam. Steinhagenerin beklagt: Ausreden statt Unterstützung Mit anderen Worten: Dammann ist genau die Zielgruppe des sogenannten Bundesprogramms Breitbandausbau. Früh hatte die Steinhagenerin im November 2022 den Vertrag unterschrieben. Bereits im Februar 2023 sollte sie den Glasfaser-Anschluss nutzen können, berichtet sie ihm Gespräch mit dem HK. Daraus wurde nichts. &bdquo;Wir sind immer wieder vertröstet worden“, berichtet Dammann. &bdquo;Zuletzt hieß es, Ende März wäre es so weit.“ Auch daraus wurde nichts. Ihr sei es wie Hohn vorgekommen, als sie vom Lichterfest in der Zeitung las, berichtet die Brockhagenerin. Zu dem Zeitpunkt wartete sie bereits mehr als ein Jahr auf den versprochenen Anschluss. &bdquo;Ich glaube auch, dass diese Glasfaser-Geschichten gar nicht so einfach sind“, sagt Katharina Dammann. Für Verzögerungen bei den Tiefbau-Arbeiten habe sie grundsätzlich Verständnis. Nach eineinhalb Jahren sei die Sache aber etwas anders gelagert. &bdquo;Was mir nicht in den Kopf will, ist, dass es keine vernünftige Kommunikation gibt. Die stellen sich hin, sagen, es geht sofort los, und dann wird man permanent vertröstet. Es gibt keinerlei sachliche Informationen“, so die Greenfiber-Kundin. &bdquo;Das ist doch ein katastrophales Kommunikationsverhalten!“ Lesen Sie auch: Skandal beim Glasfaser-Ausbau Sie ist mit ihrem Ärger nicht allein: In Steinhagen sind bisher 298 subventionierte Hausanschlüsse errichtet worden. Jeder davon wurde im Schnitt mit 28.000 Euro vom Steuerzahler finanziert. Bald, so verspricht das Hamburger Unternehmen, soll es mit den Anschlüssen endlich klappen. &bdquo;Da die Backbone-Verbindung inzwischen steht, werden dort die ersten Kunden das Highspeed-Internet kurzfristig nutzen können und dafür ihre Zugangsdaten erhalten“, schreibt Greenfiber-Sprecher Marcel Westermann auf HK-Anfrage. &bdquo;Die Hausanschlüsse derjenigen, die bereits &bdquo;ein Kabel im Keller“ haben, werden umgehend fertiggestellt.“ Für die Verzögerungen hat das Unternehmen eine Erklärung. &bdquo;Wir bedauern, dass es beim Glasfaser-Ausbau zu Verzögerungen gekommen ist. Grund dafür war – wie uns unser Planungs- und Ingenieurbüro mitgeteilt hat – zunächst die Witterung im Winter und Frühjahr 2023 sowie die Tatsache, dass das Tiefbau-Unternehmen gewechselt werden musste, um die Qualität zu gewährleisten.“ Auch in den vergangenen Monaten habe das Wetter den Zeitplan torpediert: &bdquo;Leider waren die Niederschlagsmengen in den ersten Monaten dieses Jahres so hoch, dass die Tiefbauer die Haupttrasse erst später als geplant weiter ausbauen konnten. Diese Unwägbarkeiten waren vorab nicht kalkulierbar und haben uns in dem Projekt weiter zurückgeworfen als ursprünglich gedacht. Darüber hinaus sind in den vergangenen Monaten noch einige weitere Hausanschlüsse in Auftrag gegeben worden. Wie in den vergangenen Monaten arbeiten wir mit Hochdruck an der Fertigstellung.“ So optimistisch wie der Telekomunikations-Anbieter ist Katharina Dammann mittlerweile nicht mehr und befürchtet, dass es mit einer schnellen Lösung nichts wird: &bdquo;Langsam habe ich die Sorge, dass es bei dem Unternehmen noch ganz andere Probleme gibt. Mein Vertrauen in diese Firma ist erschöpft.“

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