Umstrittener Gewerbepark in Steinhagen: Das sagen Anwohner und Planer

Steinhagen. Drei Jahre ist es her, dass die Hallen und das Verwaltungsgebäude des Tank- und Behälterherstellers Gronemeyer & Banck an der Waldbadstraße durch das Unternehmen Hagedorn abgerissen worden sind. Fast genau so lange dauert mittlerweile der Rechtsstreit zwischen Anwohnern des Geländes und der Dudoq Real Estate, die auf der Fläche einen Gewerbepark realisieren möchte. Wie Friederike Generotzky und Ralf Langer von der Klägergemeinschaft, einem Zusammenschluss von Anwohnern, mitteilen, war zunächst eine Gerichtsverhandlung für Ende 2023 angekündigt worden. &bdquo;Bisher ist uns aber noch kein Termin mitgeteilt worden“, informieren Generotzky und Langer. &bdquo;So gehen wir weiter gelassen in das nächste Jahr.“ Wie mehrfach berichtet klagen Nachbarn des Grundstücks gegen die Gewerbepark-Pläne, genauer: gegen den Bauvorbescheid des Kreises Gütersloh. Sie befürchten ein erhöhtes Verkehrsaufkommen auf der Waldbadstraße und die damit verbundene Lärmbelastung. Nachdem zunächst ein Mediationsverfahren zwischen der Dudoq Real Estate und den Anwohnern im Sommer 2022 gescheitert war, fand im Mai vergangenen Jahres ein Ortstermin mit einem Richter der Ersten Kammer des Verwaltungsgerichts Minden in Steinhagen statt, um sich ein Bild vor Ort zu machen. Seitdem ist nichts passiert. Konstruktive Gespräche mit Interessenten Derweil bewirbt die Dudoq Real Estate den Gewerbepark auf ihrer Internetseite weiterhin und nennt unter anderem die nahe gelegene Autobahnauffahrt und die gute Bahnanbindung als Standortvorteile. &bdquo;Auf dem circa 50.000 Quadratmeter großen Grundstück wird ein Gewerbepark mit insgesamt 23.500 Quadratmetern Hallenfläche errichtet“, heißt es in dem Exposé. &bdquo;In den vorderen Hallenbereichen können zusätzlich Ebenen als Büro oder Lagerbereich vorgesehen werden.“ Die Nutzfläche verteile sich auf zwei 10.000 Quadratmeter große Hallen und eine dritte Halle mit etwa 3.000 Quadratmetern Fläche. Vermarktet werden die Gewerbeflächen vom Gütersloher Maklerbüro Kaup. Geschäftsinhaber Johannes Kaup sagt in dieser Woche zum Stand der Vermarktung nur so viel: &bdquo;Derzeit laufen konstruktive Gespräche.“ Doch warum tut sich auf dem Gelände bis heute nichts? Gewerbepark nicht mit &bdquo;Langebrede“ vergleichen Heiner Frieters, Geschäftsführer der Dudoq Real Estate, erklärt im Gespräch mit dem &bdquo;Haller Kreisblatt“: &bdquo;Die Situation ist gerade schwierig vor dem Hintergrund der Zinswende, den immer noch hohen Baukosten und einer Verunsicherung, was Fördergelder angeht.“ Gleichwohl ist er optimistisch, Mieter für die geplanten Hallen zu finden. Anders als beim von der Gemeinde Steinhagen geplanten Gewerbegebiet Langebrede, wofür es nach Informationen aus dem Rathaus etwa 100 Interessensbekundungen für ein Grundstück gibt, handele es sich bei dem geplanten Gewerbepark um ein Mietobjekt. &bdquo;Das Gewerbegebiet Langebrede richtet sich meines Wissens an Eigennutzer, die selbst bauen“, erklärt Frieters, weshalb man die beiden Projekte nicht unbedingt vergleichen könne. Noch kein Bauantrag beim Kreis Gütersloh gestellt Einen Bauantrag für die Hallen an der Waldbadstraße hat die Dudoq Real Estate beim Kreis Gütersloh bis heute nicht gestellt. &bdquo;Wir möchten einen Bauantrag nach Möglichkeit nicht ins Blaue stellen, sondern in Absprache mit späteren Mietern“, nennt Heiner Frieters den Grund. Allerdings werde man sich dabei sehr nah am bereits vorliegenden Bauvorbescheid bewegen. In diesem Zusammenhang erinnert der Dudoq-Geschäftsführer an die Zugeständnisse, die man den Anwohnern des Grundstücks gemacht habe. &bdquo;Es gab ein lange Mediationsverfahren. Während dieses Verfahrens sind wir auf die Nachbarn zugegangen und haben alles, was an uns herangetragen wurde, weitestmöglich umgesetzt“, so Frieters. &bdquo;Aber einer Forderung, gar nicht zu bauen, können wir natürlich nicht nachkommen.“ Auf die Frage, ob das angestrebte Gerichtsverfahren der Anwohner, das Projekt stoppen könne, antwortet der Dudoq-Geschäftsführer mit einem klaren &bdquo;Nein“.

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