Feelia (7) aus Steinhagen möchte ihren Lebensretter kennenlernen

Steinhagen. Dieser Donnerstag ist für Feelia ein besonderer Tag. Genau zwei Jahre ist es her, dass sie die lebensrettende Stammzellspende erhalten hat. Das soll gefeiert werden. "Meine Frau hat einen Kuchen gebacken", erzählt Feelias Vater Marc Blume, "und nachmittags werden wir gemeinsam etwas unternehmen." Am Abend wird die Siebenjährige an der Übernachtungsaktion im Rahmen der Steinhagener Ferienspiele teilnehmen. Das tapfere Mädchen genießt die Sommerferien, führt ein normales Leben. "Feelia ist eine richtige Draufgängerin geworden", sagt ihr Vater. Woran die Familie vor zwei Jahren noch nicht zu glauben wagte, ist nun endlich möglich. Zum Beispiel, dass Feelia ihr Seepferdchen besteht. Genau darüber hat sie sich im April riesig gefreut. Stolz hält sie das Abzeichen in die Kamera. Vor wenigen Tagen feierte sie eine weiteren Erfolg. Da bestand das Mädchen ihre Gürtelprüfung im Taekwondo. "Sie hat eine Menge nachzuholen", stellt Marc Blume fest. An die blauen Flecken, die das Mädchen mit nach Hause bringt, müssen sich ihre Eltern aber erst noch gewöhnen. Waren sie vor zwei Jahren noch eine unschöne Begleiterscheinung der Krankheit, kommen sie jetzt vom Toben. "Sie darf jetzt endlich toben, sie soll ihre Kindheit genießen und sich ausprobieren", sagt ihr Vater. Kontaktaufnahme verlief anonymisiert Zwei Jahre nach der Stammzellspende eröffnet sich der Familie eine besondere Möglichkeit: Feelia könnte jetzt theoretisch die Person kennenlernen, die ihr Stammzellen gespendet und ihr damit das Leben gerettet hat. "Wir sind Feelias Lebensretter sehr sehr sehr dankbar und hoffen, dass wir ihn bald kennenlernen", sagt Marc Blume. Bisher sei es nur möglich gewesen, der Person einen Brief zu schreiben, um ihr mitzuteilen, dass es Feelia gesundheitlich gut geht. "Das lief anonym ab. Die behandelnde Ärztin hat den Brief entgegengenommen und ihn an die Knochenmarkspenderzentrale weitergeleitet", erklärt Marc Blume. Eine Antwort habe die Steinhagener Familie nicht enthalten. Die zweijährige Anonymitätsfrist gilt in den meisten Ländern der Welt. "Aus wichtigen Gründen", wie die DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) erklärt. "Während der zwei Jahre nach der Stammzellspende befinden sich die Patienten in einer Situation, die körperlich und seelisch sehr viel Kraft kostet. Es ist wichtig, dass sie oder er sich in aller Ruhe auf die Genesung konzentriert", erklärt die DKMS. Außerdem komme es vor, dass Patienten innerhalb der ersten beiden Jahre eine zweite Stammzellspende benötigen. "Es ist wichtig, dass die Anonymität in diesen Fällen, genauso wie bei der ersten Spende, gewährleistet ist. Nach den zwei Jahren Wartezeit ist die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Spende deutlich geringer, auch wenn diese Möglichkeit nie vollständig auszuschließen ist." Wunsch nach einem Treffen bekundet "Wir wissen lediglich, dass die Spende im Kölner Raum abgegeben wurde", berichtet Marc Blume. Die Familie habe bei der Transplantationsklinik in Münster den Wunsch nach einem Kontakt zum Spender angemeldet. "Wir rechnen mit einem Bescheid in den nächsten Wochen und schauen schon jeden Tag neugierig in den Briefkasten." Davon unabhängig wirbt die Steinhagener Familie für die DKMS und appelliert an alle Menschen, sich bei der Knochenmarkspenderdatei registrieren zu lassen. "Damit auch andere kleine und große Kämpfer die Chance bekommen, wieder gesund zu werden", so Marc Blume. Wie mehrfach berichtet wurde bei Feelia 2020 das Myelodysplastische Syndrom (MDS) festgestellt. Dabei handelt es sich um eine chronische Erkrankung des blutbildenden Systems, eine Vorstufe von Leukämie. Ursache der MDS sind bösartige, genetische Veränderungen der blutbildenden Zellen im Knochenmark. Die Familie nach die Herausforderung an. Im Frühjahr 2021 folgte eine bundesweite Online-Registrierungsaktion für Feelia. Auch Promis wie Fußballtrainer Christoph Daum und Moderator Johannes B. Kerner unterstützten die Aktion. Dem Aufruf "Feenzauber gegen Blutkrebs" folgten fast tausend Menschen. Die weltweite Suche für das Mädchen ergab einen Treffer. Vor zwei Jahren erhielt Feelia die lebensrettende Stammzellspende.

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