Der Fall der vermissten Marion S. aus Steinhagen wird immer mysteriöser

Halle/Steinhagen. Taucher der DLRG Gütersloh und Experten der Paderborner Feuerwehr haben am Freitag einen See im Naturschutzgebiet &bdquo;Barrelpäule" zwischen Hesselteich und Kölkebeck mit einem Sonarboot akribisch abgesucht. Polizeisprecher Michael Kötter berichtet: &bdquo;Wir haben Hinweise, dass dort etwas sein kann." Nach Informationen des "Haller Kreisblattes" soll am Donnerstag ein Leichenspürhund an dem Gewässer angeschlagen haben. Deshalb sind die Suchmaßnahmen dort intensiviert worden. Die Barrelpäule ist ein 40,5 Hektar großes Naturschutzgebiet in Halle. Der bis zu elf Metern tiefe See ist eine ehemalige Sandgrube. Vermutet die Polizei dort etwa die Leiche von Marion S.? Kötter betont: &bdquo;Bis jetzt können wir auch einen Suizid oder einen Unfall nicht ausschließen." Wie funktioniert die Suche auf dem Wasser? &bdquo;Mit einem 3D-Sonar ist es möglich, vor dem eigentlichen Taucheinsatz den Gewässerboden sowie die Wasseroberfläche nach potenziellen Zielpunkten deutlich schneller als bisher abzusuchen", sagt DLRG-Einsatzleiter Matthias Otto (43). Sonarboot setzt drei Markierungen Zum Abscannen des Gewässergrunds sei allerdings eine umfangreiche Erfahrung bei der Bildauswertung nötig. &bdquo;Die Sonarcrew markiert die im 3D-Sonar auffälligen Kontakte, Einsatztaucher können dann im Anschluss die Fundanzeige, eine Person oder einen Gegenstand verifizieren und gegebenenfalls bergen." Das Sonarboot hat dort drei Markierungen (Bojen) gesetzt. Diese Punkte sind dann von Tauchern untersucht worden. Matthias Otto erklärt: &bdquo;Die Sicht ist schlecht. Es gibt viel Schlamm und die Taucher können nur bis maximal 50 Zentimetern sehen. Sie müssen den Grund abtasten." Die Aktion wurde am späten Freitagnachmittag um 17 Uhr beendet – zunächst ohne Ergebnis. In den Nachmittagsstunden verlagerten die Ermittler die Suche auf einen Hof an der Steinbachstraße in Kölkebeck. Dort wohnt der getrenntlebende Ehemann der gesuchten Steinhagenerin. Die Suche diente der Erkenntnisgewinnung, ob dort Hinweise zum Verbleib der Frau erkannt werden können. "Die Nachschau wurde ohne neue Erkenntnisse zu der Vermissten beendet", teilte die Polizei am Abend mit. Immobilie der Eltern in Steinhagen Der Vermisstenfall wird immer mysteriöser. Warum verschwindet die 68-Jährige am helllichten Tag einfach so? Spurensuche: Marion S. hat ihren 72-jährigen Ehemann in Kölkebeck vor eineinhalb Jahren verlassen. Er gilt als ein kauziger Mensch, der immer wieder auffällig geworden sei, berichten seine Nachbarn. Marion S. ist in eine Seniorenanlage nach Steinhagen gezogen. Ihr Elternhaus liegt an der Erfurter Straße. Dort ist der bisherige Mieter vor zwei Wochen verstorben, und die Pensionärin soll zusammen mit ihrem neuen Lebensgefährten die Immobilie geräumt haben, um sie neu zu vermieten. Eine Anwohnerin hat erzählt, dass sie auch persönliche Gegenstände aus dem Dachboden mitgenommen habe, nachdem sie erst kürzlich von einem Dänemark-Urlaub zurückgekehrt war. &bdquo;Sie hat am Montag auch noch den Rasen gemäht." Am Mittwochmorgen soll ihr Auto, eine Mercedes A-Klasse, im Hof vor dem Elternhaus gestanden haben. Der neue Freund soll sich am frühen Nachmittag dort mit ihr verabredet haben. Vergeblich. Marion S. ist nicht aufzufinden. Daraufhin ist eine Vermisstenanzeige bei der Polizei gestellt worden, die umgehend eine große Suchaktion mit einem Hubschrauber, Drohnen und Spürhunden ausgelöst hat. Auch eine Hundertschaft aus Bochum durchkämmte die Umgebung sowie Waldgebiete. Ohne Erfolg. Marion S. hat panische Angst Angeblich soll im Laufe des Mittwochs ein Scheidungstermin angestanden haben, den der Ehemann nicht wahrgenommen habe. Eine Mitbewohnerin der Seniorenanlage hat in einem Gespräch mit dieser Zeitung erklärt, dass Marion S. eine panische Angst vor ihrem Ex-Mann gehabt habe. &bdquo;Die hat sich kaum alleine aus dem Haus getraut." Wie das "HK" erfuhr, wurde der Ex-Mann am Freitagmittag von der Polizei abgeholt – er befand sich gerade bei einem Beerdigungskaffee. Ob aufgrund einer Festnahme oder zu einer Vernehmung, wurde zunächst nicht bekannt. Welche Rolle spielen ihr Ehemann und der neue Lebensgefährte in diesem Fall wirklich? Die Spurensicherung der Polizei hat das Elternhaus zweimal durchsucht. Der leitende Bielefelder Staatsanwalt Christoph Mackel sagt dazu: &bdquo;Wir haben dort weder Kampfspuren noch andere Anhaltspunkte auf den Verbleib der Frau gefunden." Ihr Auto ist sichergestellt worden und wird ebenfalls untersucht. Leiter der gebildeten Sonderkommission ist Kriminalhauptkommissar Markus Mertens. Ermittlungen dauern an Die Ermittlungen zum Aufenthaltsort der Vermissten dauern an. Hinweise zum Verschwinden oder zum Aufenthaltsort der 68-Jährigen bitte unter Tel. 0521/545-0.

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