Steinhagen-Brockhagen. Rund 25 Millionen Euro soll der Neubau des Logistikzentrums kosten. Dazu zählen ein Verwaltungsgebäude, ein daran angeschlossenes Hochregallager, sowie Technikräume mit einem modernen Verladesystem. Jetzt fand der Spatenstich für den Baustart des neuen Hochregallagers auf einem Feld im tiefen Schnee statt.
Anwesend waren WLS-Geschäftsführer Thomas Leimkuhl und Sohn Jannik, der den symbolischen Spatenstich ausführte, sowie Ralf Bonhaus, Manager bei Dr. Oetker, Bauingenieur Robert Wiehofsky, der die Generalplanung inne hat, und Marko Schepper, der die innere Logistikplanung betreut. Außerdem nahmen zahlreiche Vertreter der WLS-Führungsriege an dem symbolische Akt teil.
Hochregallager größer als Bundesliga-Fußballplatz
„Für uns ist das ein ganz wichtiges Projekt", sagte Thomas Leimkuhl. Der Baubeginn des Hochregallagers war eigentlich für Montag geplant, doch der Schnee dürfte eine kleine Verzögerung hervorrufen. Für das Verwaltungsgebäude indes soll der Baustart und der symbolische Spatenstich erst im Juli erfolgen.
Allein der Neubau des Hochregallagers wird eine Grundfläche einnehmen, die größer ist als ein Bundesliga-Fußballplatz. 135 Meter lang und 60 Meter breit soll es werden. Seine Höhe wird 20 Meter betragen. Weil laut Thomas Leimkuhl im Boden „Torflinsen" – also kleine Moorbereiche – gefunden worden waren, ist eine Tiefgründung mit 1.400 Betonpfählen vorgesehen.
38.000 Paletten können mit dem Computer gesteuert werden
38.000 Paletten soll das künftige Lager aufnehmen können. Mit acht Regalbediengeräten soll es zudem voll automatisiert und computergesteuert sein. Dass heißt, der Personalaufwand wird minimal ausfallen.

Nur zur Wartung und Kontrolle der Maschinen werden Fachleute das Lager betreten. Das Gebäude wird dabei so dicht gebaut, dass nicht geheizt zu werden braucht, weil die Temperatur konstant zwischen 12 und 24 Grad Celsius betragen wird. „Die Isolierung macht das von alleine", erklärte Thomas Leimkuhl. Eine Wärmesimulation habe das gezeigt. Außerdem wird die Luft inertisiert. Dass heißt, ihr wird ein Gas zugefügt, das einen Teil des Sauerstoffes verdrängt.
In der Luft befindet danach nur noch ungefähr so viel Sauerstoff wie auf dem Gipfel eines 3500 Meter hohen Berges. Damit wollen die Verantwortlichen vor allem zwei Dinge erreichen. Erstens eine erhöhte Lagerdauer der Lebensmittel, und zweitens eine Reduzierung der Brandgefahr. Beim Lagern von Obst und Wein wird vielfach ähnlich verfahren. Einen weiteren geldwerten Vorteil fügte der Architekt Robert Wiehofsky hinzu: „Wir brauchen keine Sprinkleranlage."
WLS Spedition wächst nach wie vor
Mehr als 20 Jahre arbeitet die Spedition WLS schon für den Weltkonzern Dr. Oetker Nahrungsmittel KG. „Dass die mit so einem kleinen Krauter zusammenarbeiten, spricht ja auch ein bisschen für sich", sagte Thomas Leimkuhl – wohl in höflicher Untertreibung. Denn mit mehr als 400 Mitarbeitern, einem Umsatz von 44 Millionen Euro und einer LKW-Flotte von 160 Stück, zählt der „kleine Krauter" längst zu einem mittelständischen Unternehmen. Außerdem scheint WLS im Fahrwasser seiner größten Kunden, die Hörmann KG und die Dr. Oetker Nahrungsmittel KG, rasant voranzukommen: „Wir wachsen nach wie vor", sagt Thomas Leimkuhl. Zehn bis 15 Mitarbeiter seien in der Vergangenheit jährlich neu eingestellt worden. Allein 24 Auszubildende lernen derzeit bei WLS.
Durch den Bau eines neuen Logistikzentrum geht der Spediteur einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Wachstum. Bisher verlädt WLS die Müslis, Desserts und Backwaren von Dr. Oetker an drei verschiedenen Standorten. Ab voraussichtlich August 2022 wird das nun zentral in Brockhagen geschehen. Dann sollen Hochregallager und Verwaltungsgebäude fertiggestellt sein.