Steinhagen/Herzogenaurach. Während sich die Mitarbeiter im Steinhagener Werk weiter um Kurzarbeit und den geplanten Abbau von bis zu 200 Stellen sorgen, veröffentlicht die Schaeffler-Zentrale nun Zahlen, die verhalten optimistisch klingen.
Die für Steinhagen wichtige Sparte »Automotive OEM« erzielte während der ersten neun Monate Umsatzerlöse in Höhe von rund 6.768 Millionen Euro (Vorjahr: 6.778 Millionen Euro). Währungsbereinigt ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent zurück. Damit lag die Sparte mit einer »Outperformance« – also einem im Marktvergleich überdurchschnittlichen Ergebnis – von 4,4 Prozentpunkten sogar deutlich über der weltweiten Automobilproduktion, die im selben Zeitraum um 5,9 Prozent zurückging. „Unsere Maßnahmen greifen", schließt Klaus Rosenfeld, Vorsitzender des Vorstands der Schaeffler AG. Das lässt hoffen.
Konkrete Folgen für den Stellenkampf am angeschlagenen Steinhagener Standort haben die Zahlen noch nicht. „Für uns hat das bisher keine großen Einflüsse", erklärt Betriebsratsvorsitzender Jörg Schütze. Das Gremium wartet derzeit weiter auf die angekündigten Informationen zu Betriebssituation. Die sollen aber bald vorliegen, nach einem weiteren Beratungsgespräch mit hinzugezogenen Wirtschaftsberatern werden die Gewerkschaftler dann mit der Schaeffler-Führung über die Stellenpläne verhandeln.
Bis zu 200 Stellen in Steinhagen in Gefahr
Im Frühjahr hatte die Schaeffler-Gruppe angekündigt, deutschlandweit 700 Stellen einzusparen. Davon bis zu 200 bis 2020 in Steinhagen. 420 Menschen sind am Standort an der Autobahnauffahrt beschäftigt. Mit der Einsparung will das Management auf Gewinneinbrüche reagieren. Betriebsbedingte Kündigungen wolle man in Steinhagen aber möglichst verhindern, hatte eine Sprecherin zuletzt gegenüber dem HK erklärt.
Der Betriebsrat des Steinhagener Werks hofft, dass durch neue Produkte am Standort Stellen erhalten werden können – Hoffnungen liegen zum Beispiel auf der Elektromobilität.