XXL-Fotogalerie: Nikolausmarkt in Halle begeistert mit Glögi und Glühwein

Halle. Philip Rosenthal beklagt sich: &bdquo;Letztes Jahr gab es zwei Spülstände, dieses Jahr nur einen“, sagt der Diagonalangreifer des Volleyballoberligisten SC Halle zum Auftakt des Nikolausmarktes am Freitagabend. Er verkauft auf dem Kirchplatz für seine Abteilung Feuerzangenbowle und Adventspunsch und befürchtet lange Wartezeiten vor den Spülmaschinen. Die erste Ladung verschmutzter Tassen schiebt er daher mit Unmut in die Maschine. Tatsächlich fehlt dieses Jahr der Platz zum Aufstellen eines zweiten Spülwagens, wegen der Baustelle in der Rosenstraße. Deswegen rechnen einige der 48 Standbetreiber auf dem Kirchplatz mit langen Wartezeiten vor den Spülmaschinen. Doch die vier hauptverantwortlichen Organisatoren von der Haller Interessen- und Werbegemeinschaft haben klug vorausgedacht: Volker Kaiser, Maria Carotta, Vera Verdugo Rodriguez und Sebastian Fritzsch haben den Spülwagen kurzerhand mit einer Spülmaschine mehr ausgestattet. Drei Maschinen im Schnellgang halten jetzt die Gläser und Tassen der Standbetreiber sauber – lange Wartezeiten bleiben aus. Feuerzangenbowle ist beim Nikolausmarkt beliebt &bdquo;Fürs Wetter können wir nichts“, sagt Kaiser. Er berichtet zudem davon, dass der städtische Energielieferant, Technische Werke Osning (TWO), den Nikolausmarkt erstmals mit mehr Energie versorgt: 100 Kilowatt stelle die TWO zur Verfügung – zum Vergleich: Ein Einfamilienhaus wird mit 25 Kilowatt versorgt. &bdquo;Die 100 Kilowatt brauchen wir auch“, sagt Kaiser. Weil in den Vorjahren immer wieder Sicherungen bei den Standbetreibern herausgesprungen seien, fügt er hinzu. &bdquo;Das ist jetzt nicht mehr so.“ &bdquo;Ich muss zugeben, bis jetzt hat alles sehr gut geklappt“, räumt Philip Rosenthal am Samstag ein. Und das, obwohl er im Vergleich zum Vorjahr einen gestiegenen Verkauf der Feuerzangenbowle verzeichnet – das Schmuddelwetter mit Nieselregen scheint den Konsum anzuregen – zumindest bei den Heißgetränken. &bdquo;Wer bei dem Wetter kommt, der kauft auch etwas“, sagt Bori Rzeha, der mit seiner Frau Monika selbstgefertigte Artikel aus Holz und Strickwolle anbietet. Anders beurteilt das Paula Juuti. Die gebürtige Finnin bietet mit ihrem Mann den Marktbesuchern und -besucherinnen Flammlachs an: &bdquo;Der wird in aufsteigender Flamme gegart und nicht gebraten“, verbessert sie den Reporter des Haller Kreisblattes. Ihr Verkauf hätte nach ihrer Aussage am Starttag etwas besser verlaufen können. Immerhin aber brummt es am Samstagabend vor ihrer Bude. Finnischer Glühwein schmeckt im deutschen Halle anders Nebenan schenkt ihre Tochter Tiina Juuti sogenannten Glögi aus – eine finnische Variante des deutschen Glühweins. Der enthält eine heiße Mischung aus Wein und Wildbeeren und ist laut den fröhlich nippenden Konsumentinnen Christiane Hauck und Rita Berheide &bdquo;viel bekömmlicher als unser Glühwein“. Nebenbei erzählt Tiina Juuti ihren Haller Kundinnen vom viel strengeren finnischen Alkoholgesetz. Ihr Heimatland betreibe eine restriktive Alkoholpolitik mit der höchsten Steuer pro Flasche Bier in Europa: Der finnische Staat besitzt zudem ein Monopol auf jedes Getränk mit mehr als 5,5 Prozent Alkoholgehalt. Glühwein darf in Finnland im öffentlichen Raum nicht konsumiert werden. Außer der Anbieter, etwa ein Barbetreiber, kann eine Lizenz vorweisen. &bdquo;In Finnland müsste ich meinen Stand einzäunen“, erzählt Juuti. Kinder dürften den eingezäunten Bereich außerdem nicht betreten. Christiane Hauck und Rita Berheide stoßen währenddessen mit ihren Tassen Glögi an – vermutlich in Dankbarkeit auf die deutsche Bürokratie. Strenges Sicherheitskonzept für Nikolausmarkt Beim Sicherheitskonzept für den Nikolausmarkt hingegen liegen die behördlichen Auflagen höher als in manchem europäischen Nachbarland. Öffentliche Märkte müssen hierzulande aufwendig geschützt werden. Oktablock heißt eine relativ neue, mobile Fahrzeugsperre, die 350 Kilogramm wiegt und bei Aufprall eines Fahrzeugs ausreichend Bremswirkung erzeugen soll. Jeweils vier davon haben die Verantwortlichen des Nikolausmarktes an den zwei breiten Zugängen zum Kirchplatz aufgestellt, um ihn vor Autoanschlägen zu schützen. Zudem steht eine Person bereit, die im Falle eines Feuers die Oktablocker für die Feuerwehr zur Seite hieven kann. Seit dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg am 20. Dezember des vergangenen Jahres, bei dem sechs Personen getötet und 323 verletzt wurden, ist die erhöhte Sicherheit bundesweit zur strengen, behördlichen Auflage geworden. Die Kosten dafür trägt beim Nikolausmarkt in Halle größtenteils die Stadt. 📲 Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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