Platz für Wohnungen: Stadt kauft besonderes Grundstück mitten in Halle

Halle. Seit vielen Jahren wurde darüber gesprochen, wie man die beiden Filetstücke zwischen Martin-Luther-Straße und Rosenstraße gestalten könnte. Wohnungen, Einzelhandel oder eine Mischung aus beidem? Die lang gestreckten Flächen befinden sich in einer Top-Lage im Zentrum der Stadt, liegt aber seit Jahren brach. Nun kommt wieder Bewegung in die Sache, da die Stadt Halle nach einem Grundstückskauf nun die Zügel in die Hand nimmt. &bdquo;Die Fläche besteht ja aus zwei Handtuchgrundstücken, die lang und schmal sind. Für sich allein sind die Grundstücke baulich fast nicht zu erschließen“, erklärt Bauamtsleiter Manfred Bonensteffen. Das Grundstück hinter der früheren Geschäftsstelle des Haller Kreisblatts in der Rosenstraße gehörte bisher Familie Brachvogel. Nach dem Tod des früheren HK-Verlegers Hans Brachvogel im Herbst 2024 war dessen Witwe Anna Maria auf die Stadt zugekommen, um eine Einigung zu erzielen. Die Stadt hatte schon lange ein Auge auf die beiden lukrativen Grundstücke im Zentrum geworfen, jedoch war stets klar, dass nur eine Gestaltung der beiden Areale zusammen einen Sinn ergäbe. Rechtsstreitigkeiten hatten in den vergangenen Jahren die Sache zusätzlich ausgebremst, nun ist ein weiteres Hindernis beseitigt worden. Stadt Halle hat nun eine verbesserte Verhandlungsposition &bdquo;Wir haben als Stadt dieses Grundstück gekauft, damit wir einen Fuß in der Tür haben“, erklärt Bonensteffen. Es sei ein erster Schritt, um irgendwann die gesamte innerstädtische Fläche entwickeln zu können. Man führe daher derzeit auch Gespräche mit der Eigentümerin des anderen, ähnlich geschnittenen Nachbargrundstücks. &bdquo;Ziel ist es, eine Wohnbebauung im Zentrum zu schaffen“, erklärt Bonensteffen. &bdquo;Frau Brachvogel hat sich sehr kooperativ verhalten“, lobt der Haller Bauamtsleiter die Gespräche zwischen der Stadt und der Verlegerwitwe. &bdquo;Sie hat ebenfalls großes Interesse daran, dass hier eine Entwicklung des Geländes angestoßen wird.“ Die Brachfläche in bester Lage sei aktuell nicht gerade eine geeignete Werbefläche für die Stadt gegenüber Besuchern. Lesen Sie auch: Derzeit geht es im Baugebiet Masch nicht weiter &bdquo;Von solch einer Fläche hat doch niemand was“, erklärt Bonensteffen. Die Stadt hat allerdings nicht das gesamte Grundstück samt Immobilie gekauft. Das Gebäude selbst sowie eine kleine Parkfläche und ein Garten bleiben im Besitz der Familie Brachvogel. Perspektivisch gesehen bietet die Gesamtfläche bis hin zur Langen Straße, die im Bebauungsplan Nummer 62 dargestellt ist, noch weitere Möglichkeiten. Eine Ausweitung zum Parkplatz, der etwa zur Hälfte der Kreissparkasse Halle-Wiedenbrück und zur anderen Hälfte der Stadt Halle gehört, könnte eine Option ein. Zudem grenzt im Nordwesten, auf der anderen Seite von Möbelhaus Vollmer, eine große Grünfläche zwischen Rosenstraße 5 und dem Ambulanten Pflegedienst Via. Langer Rechtsstreit verhinderte Haller Entwicklung &bdquo;Als Stadt kann man jetzt anders agieren“, betont Bonensteffen angesichts der neuen Verhandlungsposition als Grundstückeigentümer. Es sei eine positive Entwicklung. &bdquo;Wir machen jetzt intensiv weiter“, verspricht der Bauamtsleiter mit Blick auf den Bebauungsplan 62 Innenstadt. &bdquo;Die Brachfläche hatte ja Gründe“, erinnert Bonensteffen noch einmal an die Diskussionen der vergangenen Jahre und erklärt zugleich, dass man trotz nicht sichtbarer Erfolge nie untätig war. Lesen Sie auch: Kreissparkasse kauft historische Verleger-Villa Schon seit mehr als zehn Jahren denkt man darüber nach, wie sich das Areal nachverdichten lässt. Das Planungsbüro Tischmann Loh aus Rheda-Wiedenbrück hatte sich schon weitreichende Gedanken gemacht, als im März 2017 das Landgericht Detmold dazwischen grätschte. Eine Grundstückseigentümerin hatte gegen die Stadt Halle und deren Umlegungsbeschluss geklagt und recht bekommen. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Beschluss rechtswidrig sei, da die Stadt nicht alles unternommen habe, um andere Mittel einzusetzen. Knapp 19 Monate später einigte sich die Klägerin dann mit der Stadt vor dem Oberlandesgericht Hamm. Kurz darauf wurde dann bekannt, dass der Aldi Interesse an der Fläche habe - doch die Idee zerschlug sich wieder. Die südöstlich gelegenen Flächen zwischen Kättkenstraße und Parkplatz sind übrigens fast komplett im Besitz der Kreissparkasse Halle-Wiedenbrück. Erst kürzlich hatte das Kreditinstitut die alte Villa von Hans Brachvogel gekauft und baut diese nun zu einem internen Seminarzentrum um. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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