Neuer Chef der Unfallchirurgie will OP-Angebot in Halle erweitern

Halle. Mit einem Personalwechsel hat das Klinikum Halle die Weichen für die Zukunft gestellt. Neuer Leiter der Klinik für Unfallchirurgie (Station 1) ist Dr. med. Güclü Adigüzel. Er hat zum 1. Oktober die Nachfolge des langjährigen Chefarztes Dr. med. Michael Thiemann angetreten, der sich in den Ruhestand verabschiedet hat. Thiemann hatte am 1. Juli 1997 als Oberarzt am Klinikum der Lindenstadt begonnen und war dort die letzten 25 Jahre als Chefarzt tätig. &bdquo;Mein Vorgänger war ein exzellenter Chirurg, der hier in Halle sehr beliebt war. Seine kollegiale Art möchte ich gerne als Vorbild nehmen“, sagt Adigüzel im Gespräch mit dem &bdquo;Haller Kreisblatt“. Er hinterlässt somit die berüchtigten großen Fußstapfen, aber wer Adigüzel kennt, der weiß, dass der gebürtige Bielefelder sie füllen kann. Zudem hat er eine klare Vision und möchte das Haller Haus hinsichtlich der angebotenen Leistungen in Zukunft deutlich aufwerten. &bdquo;Ich komme hierhin als leitender Oberarzt der Unfallchirurgie. Ich war eine tragende Kraft in Bielefeld-Mitte. Die Geschäftsführung möchte bewusst ein Zeichen setzen und Halle unterstützen“, sagt Adigüzel. Das Krankenhaus an der Winnebrockstraße ist derzeit ein Haus der Stufe zwei, in dem man über die Grundversorgung hinaus eine Regelversorgung und spezialisierte Operationen anbieten darf. Revisionsendoprothetik und große aufwendige Operationen finden jedoch weiterhin im Mutterhaus im Klinikum Bielefeld-Mitte statt. Lesen Sie auch: Neuer Orthopäde verstärkt das Krankenhaus Spezielle Versorgung für ältere Patienten in Planung &bdquo;Wir wollen hier zukünftig das gesamte Spektrum der Unfallchirurgie anbieten, also auch Dinge wie Wirbelsäulen- und Beckeneingriffe sowie das Einsetzen von Endoprothesen“, sagt der 52-Jährige. Aufgrund des demografischen Wandels mit älteren Patienten und komplexeren Fällen möchte Dr. Adigüzel eine sogenannte &bdquo;Alterstraumatologie“ etablieren. Dieses Konzept kennt er aus Bielefeld, wo ältere Unfallpatienten zusammen mit der Geriatrie versorgt werden. &bdquo;Dieses Konzept verlief in Bielefeld sehr erfolgreich und hat die Patientenzufriedenheit deutlich erhöht“. &bdquo;Wir sind gerade dabei, im Klinikum Bielefeld ein Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie aufzubauen. Das Klinikum Halle soll ein wesentlicher Bestandteil dieses Zentrums sein, dadurch ergeben sich vielseitige Chancen und neue Möglichkeiten, die auch den Standort deutlich stärken werden“, sagt der neue Chef der Klinik. Dadurch erhalte der Standort eine Aufwertung. &bdquo;Wir wollen hier vor Ort den bestmöglichen Support für die Patienten bieten“, so Adigüzel. Denn eins hat der Mediziner bereits nach wenigen Tagen in seinem neuen Job festgestellt: &bdquo;Die Haller sind sehr heimatverbunden und bleiben gerne in ihrer Stadt, wenn sie stationäre medizinische Betreuung benötigen, und das können sie zukünftig auch, denn Halle hat viel Potenzial“, sagt der neue Leiter der Unfallchirurgie. &bdquo;Wenn man um Halle einen Radius von zehn Kilometern zieht, ist das ein Gebiet mit 100.000 Menschen“, rechnet er vor. Damit gebe es dort ebenso viele Menschen, wie etwa in der Stadt Gütersloh, die hingegen über zwei Krankenhäuser und zudem noch das LWL-Klinikum für psychische Erkrankungen verfügt. Familiäre Atmosphäre im Haller Krankenhaus ist ein Aushängeschild In Halle habe man noch Zeit für die Patienten, das Haus verfüge über einen guten Personalschlüssel und hätte seine gute familiäre Atmosphäre bisher bewahrt. &bdquo;Eine Zuwendung zum Patienten, wie man sie noch aus früheren Zeiten kennt, kann hier noch angeboten werden“, sagt Adigüzel. Das Haus habe es geschafft, aus &bdquo;der Schublade der Grundversorgung herauszukommen“. Nun wolle man noch einen Schritt weiter gehen. Dr. Adigüzel ist ausgewiesener Spezialist für Unfallchirurgie. Er studierte zunächst Humanmedizin an der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster und erlangte die Approbation im Jahre 2004. Er startete seine Laufbahn in der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Wirbelsäulenchirurgie am Franziskus-Hospital Bielefeld. Im November 2012 wechselte er ins Klinikum Bielefeld. Als Assistenzarzt begann er in der Unfallchirurgie am Standort Bielefeld-Mitte und wurde im August 2013 Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Im Oktober 2014 erfolgte seine Ernennung zum Oberarzt und mit dem Abschluss der Zusatzweiterbildung &bdquo;Spezielle Unfallchirurgie“ übernahm er die Funktion des leitenden Oberarztes in der Klinik für Unfallchirurgie. Dies sei eine Zeit gewesen, die ihn sehr geprägt hat. Er sei mit dem gesamten Spektrum, das die Unfallchirurgie zu bieten hat, vertraut. Lesen Sie auch: Zukunft der Geburtshilfe gesichert Die A33 bringt den Mediziner schnell nach Hause Der Arbeitsalltag in der Unfallchirurgie ist oftmals hektisch, meistens ist schnelles Handeln erforderlich. &bdquo;Man arbeitet zehn bis zwölf Stunden am Tag, aber ich kann gut abschalten, nehme nicht alles mit nach Hause und habe vor allem Spaß an meinem Job“, sagt Adigüzel. Den notwendigen Halt und Ausgleich zu diesem fordernden Berufsleben findet der Mediziner in seiner Familie: Seine Frau, ebenfalls Ärztin, und die beiden Töchter, sind für ihn das größte Glück. Die Familie Adigüzel wohnt auch zukünftig in Bielefeld-Brackwede:. &bdquo;Über die A33 bin ich ja in wenigen Minuten in Halle“, ergänzt er. Offiziell besetzt er die Stelle zunächst nur kommissarisch, aber das hat formelle Gründe. Adigüzel sieht sich auch langfristiger am Klinikum Halle. Schließlich hat er ein klares Ziel: Der 52-Jährige möchte das kleine Krankenhaus, in dem noch viel Potenzial schlummert, langfristig auf Erfolgskurs bringen. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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