Donald Trumps Zölle haben auch Auswirkungen auf Radio Gütersloh

Kreis Gütersloh. Freude über hervorragende Reichweiten auf der einen, eine verschärfte Konkurrenzsituation auf der anderen Seite: Der Vorstand der Veranstaltergemeinschaft von Radio Gütersloh blickt mit gemischten Gefühlen auf das laufende Geschäftsjahr. Sorgen bereiten vor allem der Wettbewerb durch die Sozialen Medien, wegbrechende Werbeeinnahmen von nationaler Ebene, die steigende Beliebtheit von Digitalsendern aus anderen Bundesländern sowie die Tatsache, dass auch im UKW-Bereich ein auswärtiger Sender auf den Markt drängt. Lösungen sind jedoch zumindest in Teilen in Sicht. Die Mitglieder der Veranstaltergemeinschaft kamen jetzt in den neuen Räumen von Radio Gütersloh in Rheda zusammen. Wie berichtet teilt sich der Lokalsender seit vergangenem Jahr eine Etage des Bertelsmann-Gebäudes an der Ringstraße mit Radio WAF. Ein Umzug, der erste Früchte trägt, wie Chefredakteur Carsten Schoßmeier erläutert: &bdquo;Obwohl wir getrennte Sender sind, profitieren wir von einer Vielzahl von Synergieeffekten. Sowohl was die neue Technik als auch das Programm angeht.“ Und man werde die Kooperation noch ausbauen, kündigt er an. 44 Lokalradios gibt es in NRW. Nahezu flächendeckend versorgen sie die Hörerinnen und Hörer mit Informationen. Organisatorisch stehen die einzelnen Sender auf zwei Säulen. Die Veranstaltergemeinschaften zeichnen für Programm und Redaktion verantwortlich, die Betriebsgesellschaften für die Finanzierung. Radio Gütersloh spricht von &bdquo;herausfordernden Zeiten“ Drei bis vier Mal im Jahr treffen sich die Mitglieder der Veranstaltergemeinschaft von Radio Gütersloh. Die rund 20 Mitglieder vertreten die verschiedensten Initiativen und Verbände im Verbreitungsgebiet. Sie sind Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter, Vertreter der Wohlfahrtsverbände, Naturschutzinitiativen, Gewerkschaften, Kirchen, Einrichtungen aus Kultur, Bildung und Wissenschaft, Vertreter von Menschen mit Behinderungen, von ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern sowie von Kreistag und Kreissportbund. Lesen Sie auch: Live aus Steinhagen: Mutter und Sohn moderieren vom Wohnzimmer aus Das jüngste Treffen beginnt mit einem Bericht des Vorsitzenden Klaus Brandner. Als &bdquo;äußerst positiv“ beschreibt er die Hörer-Reichweiten und weiterhin große Beliebtheit von Radio Gütersloh. &bdquo;Wir können stolz sein auf das, was die Redaktion leistet.“ Ein gutes Programm, das informiert und zugleich unterhaltend durch den Tag führt, gelinge allerdings nur mit einer guten Grundstimmung. Und die herrsche in der Redaktion. Doch man stehe vor herausfordernden Zeiten. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen würden schwerer, weshalb sich die Veranstaltergemeinschaft bemühe, proaktiv auf die Herausforderungen zu reagieren. Glücklicherweise habe man für Krisen Rücklagen gebildet. &bdquo;Über Jahrzehnte haben wir den WDR als unseren Rivalen betrachtet. Jetzt kommt die Bedrohung von außen, und wir müssten uns eigentlich mehr zusammentun.“ Wie die großen Tech-Konzerne aus den USA Auswirkungen auf Radio Gütersloh haben Der Wettbewerb durch auswärtige Digitalsender und sinkende Ausschüttungen aus der überregionalen Werbung machten die Situation nicht leichter. &bdquo;Nächstes Jahr läuft unsere Lizenz aus. Sie bei der Landesmedienanstalt neu zu beantragen ist ein kompliziertes Verfahren. Aber natürlich gehe ich davon aus, dass sie erteilt wird“, so Brandner. Der Einbruch bei der Radiowerbung bereitet auch Uwe Wollgramm Kopfzerbrechen. Der Geschäftsführer der Betriebsgesellschaft sagt: &bdquo;Als US-Präsident Donald Trump seine Drohung mit höheren Zöllen wahr gemacht hat, haben viele Autohersteller ihre Radiokampagnen gestoppt.“ Etliche Werbetreibende würden inzwischen zunehmend im Bereich Social Media werben. &bdquo;Und niemand traut sich, die großen Tech-Konzerne aus den USA mit Abgaben zu belegen.“ Stattdessen schöpften diese Werbebudgets in zweistelliger Milliardenhöhe aus Deutschland ab. Dieses Geld fehle. Diese Aussage unterstreicht Brandner ausdrücklich: &bdquo;Qualitätsjournalismus kostet Geld. Wird er eingeschränkt, ist das gefährlich für unsere Demokratie.“ Besonders schmerzlich seien die Mindereinnahmen in Anbetracht der Tatsache, dass der Lokalfunk im vergangenen Jahr sogar noch an Reichweite gewinnen konnte. Was üblicherweise im Folgejahr einen höheren Anteil an den nationalen Werbeeinnahmen nach sich ziehe. Doch davon könne diesmal nicht die Rede sein. Auswärtiger Sender bigFM macht Radio Gütersloh das Leben schwer Nach Aussage Wollgramms gibt es neben den Tech-Konzernen einen weiteren großen Gewinner, und der heiße bigFM. Seit August sei der Sender aus Baden-Württemberg in NRW auf den Frequenzen von NRW 1 auch über UKW zu empfangen und ziehe viel Geld zum Sitz nach Mannheim ab. &bdquo;Und die Landesanstalt für Medien NRW hat diesen Lizenzhandel ohne eine öffentliche Ausschreibung erlaubt. Für mich völlig unverständlich“, so Wollgramm. Auch zum Thema: Schwierige Zeiten: So stellt sich Radio Gütersloh für die Zukunft neu auf Froh ist der Geschäftsführer allerdings darüber, dass demnächst Radio Gütersloh auch über DAB+ ausgestrahlt werden kann. &bdquo;Meine Hoffnung ist, verloren gegangene Hörer vor allem über die Autoradios wieder zurückzuholen.“ Die würden dann auch erfahren, was Chefredakteur Carsten Schoßmeier den Mitgliedern der Veranstaltergemeinschaft zu berichten hat. Als Erstes erinnert er an das große Sommerfest von Radio Gütersloh im Juli in Rietberg, das mit fast 10.000 Besucherinnen und Besuchern ein großer Erfolg gewesen sei. Schon jetzt stehe fest, dass es am 5. Juli 2026 eine Fortsetzung geben wird. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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