Weißes Pulver und viel Stoff: In diesem Geschäft in Halle geht es heiß her

Halle. Wäscherei und Heißmangel &bdquo;Hot“ – das passt doch wie die Faust aufs Auge. Erinnerungen an Friseur-Wortspiel à la &bdquo;Haarmonie“ &bdquo;Kamm in“ oder &bdquo;Hairport“ werden wach. Dabei wissen wohl nur wenige Haller, dass der Name des Geschäfts an der Goebenstraße 25 nicht ausgedacht ist, sondern auf den Inhaber zurückgeht. &bdquo;Ich heiße halt Ajet Hot“, sagt der gebürtige Montenegriner, der 1992 nach Deutschland kam. &bdquo;Selbst viele meiner Kunden wissen das bis heute nicht, sie denken, dass das Geschäft so heißt“, sagt der 56-Jährige. Und dann gibt es da noch einige, die ihn aufgrund des Namens für einen Engländer halten. Aber besonders nervig wird es, wenn Ajet Hot im Internet unterwegs ist. &bdquo;Ich kann mich zum Beispiel nicht bei Facebook registrieren, die sagen jedes Mal, dass Hot ein Fakename sei“, sagt der Wäschereiinhaber. Dabei ist der Name in seiner Geburtsstadt im Norden Montenegros durchaus weiter verbreitet. Eigentlich wollte der Mann mit dem passenden Namen nie ins Heißmangel- und Kochwäschebusiness einstiegen, aber oftmals kommt es im Leben halt anders als geplant. &bdquo;Nach einem Arbeitsunfall 2002 musste ich meinen Job bei einer Steinhagener Baufirma aufgeben. Zwei Jahre dauerte die Rehaphase nach der schweren Handverletzung an, danach musste er sich einen neuen Job suchen. Zweifel der Ehefrau ignoriert Hot eiskalt &bdquo;Ich erfuhr dann, dass die Inhaberin der Wäscherei Wolfgramm einen Nachfolger sucht“, erinnert sich Hot. Er habe gefragt, ob er die Wäsche fahren könne, und prompt war er Teil der Wäscherei. &bdquo;Meine Frau war anfangs nicht davon überzeugt, dass es der richtige Job für mich ist“, sagt Hot. Der fühlt sich allerdings wohl und steigt so richtig ein, als er die Wäscherei zum 1. Januar 2007 übernimmt. &bdquo;Zu diesem Zeitpunkt gab es in Halle noch vier Wäschereien. Die erste schloss dann bereits am 1. März“, sagt Hot. Dies war für ihn natürlich nicht von Nachteil. &bdquo;Ich habe das sofort gemerkt und konnte meinen Kundenkreis ausbauen.“ Nach und nach verabschiedeten sich auch die beiden anderen Mitbewerber. &bdquo;Heute stehen wir mit unserem Angebot alleine da und haben Kunden aus der ganzen Region“, sagt der Haller. Unterstützt wird er dabei von sechs Mitarbeiterinnen und oftmals auch von seiner Ehefrau Antje, die jedoch hauptberuflich für einen Pflegedienst tätig ist. Lesen Sie auch: Großbrand in Wäscherei An der Goebenstraße ist man genau richtig, wenn man Kleidung zum Waschen oder Reinigen abgeben möchte. &bdquo;Die professionelle Nassreinigung, die sogenannte P-Wäsche, geschieht direkt vor Ort“, erklärt Hot. Es werden aber auch Textilien für die professionelle Trockenreinigung angenommen. Die P-Reinigung, also die Reinigung mit Perchlorethylen, übernimmt Textilpflege Degner aus Dissen, die F-Reinigung mit Kohlenwasserstoff übernimmt Textilpflege Deppe aus Rietberg, spezialisiert auf Hochzeitskleider oder Lederkleidung. &bdquo;Die Reinigung von Teppichen oder Polsterauflagen für Gartenstühle übernimmt die Reinigung Franke aus Gütersloh“, sagt Ajet Hot. Sämtliche Aufträge können im Anschluss wieder an der Goebenstraße abgeholt werden. Schimmelentferner kann beim Waschen wahre Wunder bewirken Zu den Kunden gehören viele Privatkunden, darunter auch Rentner, die ganz im SB-Waschsalonstyle ihren bunt gemischten Wäschesack abliefern. &bdquo;So was machen wir dann auch und rechnen pro Maschine ab“, sagt Hot. Hinzu kommen Firmenkunden wie Storck, Volksbank, Hörmann oder verschiedene Restaurants. &bdquo;Ich habe diese Übernahme der Wäscherei nie bereut. Das Angebot wird es sicherlich noch ein paar Jahre in Halle geben“, verspricht Hot. Bis vor wenigen Jahren wurden in der Wäscherei auch die Sachen der Tennisprofis vom Rasenturnier in der OWL-Arena gereinigt. &bdquo;Wir achten sehr auf Qualität, darum sind unsere Kunden auch sehr zufrieden. Es ist besser gelaufen, als wir anfangs dachten. Wir haben auch heute noch viel zu tun“, sagt Hot. In all den Jahren hat er fast alle Kämpfe gegen Flecken gewonnen. &bdquo;Eigentlich gehen alle raus. Nur bei Holzfarben ist man oft chancenlos“, sagt Hot. Und der Endgegner im Privathaushalt, das weiße T-Shirt mit Tomatensoße? Die Werbung versprich dabei ja oft wahre Wunder. Einfach eines dieser modernen vielfarbigen Gelkissen dazu werfen, umweltschonende 30 Grad einstellen und zwei Stunden später ist alles wie neu? &bdquo;Das kann man vergessen, das klappt nicht“, sagt Hot. Ohne Bleiche könne man gegen den Flecken nichts anrichten. &bdquo;Ich kann einen Tipp geben. Mit chlorhaltigem Schimmelentferner geht der Flecken raus“, sagt Hot. Bevor man den Flecken aber damit einsprüht, sollte man das Shirt oder die weiße Tischdecke einmal normal waschen. &bdquo;Es ist wichtig, dass man zunächst den Fettgehalt rauswäscht. Danach dann mit dem Spray einsprühen und noch einmal waschen“, rät der Haller. Das alles klappt natürlich nur bei weißen Textilien, wer sein schwarzes T-Shirt so behandelt, müsste es hinterher im Batik-Style weitertragen. Kampf gegen Kalk kann bei Hallern die Stromrechnung senken Wichtig ist natürlich auch die Wahl des Waschmittels, wobei Hot von den üblichen Mitteln in Privathaushalten wenig hält. &bdquo;Wir verwenden Industriewaschmittel. Da kostet der 20-Kilogramm-Sack schon mal rund 120 Euro“, sagt Hot. Das Persil der Profis heißt &bdquo;Taxat Future“ und er bezieht es direkt vom Hersteller. Bei farbigen Sachen empfiehlt Hot Flüssigwaschmittel. &bdquo;Wir haben das als Konzentrat, das hat mehr Waschkraft.“ &bdquo;Es gibt keine Garantie, aber wir versuchen alles, um Flecken zu beseitigen. Dabei darf jedoch das Material nicht beschädigt werden“, sagt Hot. &bdquo;Dabei geht nicht alles ohne Temperatur“, sagt Hot. Für die Umwelt wären 30 Grad am besten, aber den Fleck lässt diese Gradzahl dann auch eher kalt. &bdquo;Es gibt aber Ausnahmen. Blut geht zum Beispiel nur bei niedrigen Temperaturen raus“, sagt Hot, der dabei von einer breiten Palette an Fleckenentfernermitteln unterstützt wird. Der Waschexperte empfiehlt den Hallern, ihre Maschine kalkfrei zu halten. &bdquo;In Halle gibt es einen hohen Wasserhärtegrad. Darum unbedingt die Waschmaschine, damit sie nicht so schnell verkalkt, etwa einmal im Monat mit reiner Zitronensäure behandeln.“ Einfach rein und einen Waschgang bei 95 Grad (Kochwaschgang) auswählen. Das schont die Heizstäbe. Und wenn diese nicht verkalken, spart man wiederum Energie beim Waschen. Und welche Maschine sollte es sein? &bdquo;Ich habe auch andere Marken gehabt, aber festgestellt, dass Miele das besser schafft als alle anderen“, sagt Hot. Eine Aussage, wie sie zu einem im Kreis Gütersloh lebenden Wäschereiinhaber passt. Aber er hätte es in Montenegro genauso gesagt. Dort, wo sein Nachname die meisten Menschen eher kalt lässt. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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