Einsam an Weihnachten? Dieses Team ist in Halle zur Stelle

Halle. Menschen sehnen sich nach Geselligkeit und Gemeinschaft. An manchen Tagen macht sich dieses Bedürfnis weniger bemerkbar, an manchen aber umso mehr. Der 24. Dezember ist wohl unbestritten so ein Tag, an dem niemand gerne alleine ist. In dem Wissen, dass andere das Weihnachtsfest gemütlich im familiären Umfeld feiern, ist Heiligabend für einsame Menschen nur schwer zu ertragen. Wie sich solche Menschen fühlen, das hat Laura Koch bereits erlebt. Und auch, wie dankbar sie dafür sind, Weihnachten in netter Gesellschaft verbringen zu können. Die 24-Jährige ist auszubildende Gemeindepädagogin der evangelischen Kirchengemeinde in Halle. Bereits vergangenes Jahr hat sie der Familie Hartel geholfen, die Veranstaltung &bdquo;Heiligabend nicht allein“ im Haller Gemeindehaus auf die Beine zu stellen. Nun hat sie das Zepter übernommen. Das HK hat sie getroffen. Zusammen mit ihrer Unterstützerin Saskia Hellmig empfängt Laura Koch den Gast im Haller Gemeindehaus. Hier werden an Heiligabend wieder viele Gäste erwartet. Dass die Veranstaltung dieses Jahr stattfindet, ist Koch zu verdanken, die sich nach dem Ausscheiden der Hartels bereit erklärt hat, die Organisation zu übernehmen. Damit verzichtet die Hallerin auf Weihnachten daheim. Nicht gerade selbstverständlich. Beim Haller Mittagstisch immer mittwochs und an Heiligabend im vergangenen Jahr habe sie gemerkt, wie groß die Nachfrage nach der Veranstaltung sei, begründet sie ihre Entscheidung. &bdquo;Ich finde es wertvoller, Menschen, die sonst alleine wären, einen Rahmen zu bieten, in dem sie Heiligabend in Gesellschaft verbringen können.“ Helfer-Team ist eine bunte Mischung Ursprünglich kommt Koch aus Mönchengladbach. Dieses Jahr komme ihre Familie sogar nach Halle, um ihr bei dem Event zu helfen, erzählt sie. Insgesamt umfasst das Team hinter der schönen Aktion 17 Menschen. &bdquo;Das Team ist bunt gemischt, auch vom Alter her“, sagt Koch. &bdquo;Es sind auch Leute dabei, die sonst gar nicht in der Gemeinde arbeiten und die daheim Familie haben aber trotzdem helfen.“ Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK. Ebenfalls unter den Helfern ist Saskia Hellmig. Die 27-Jährige ist seit Langem ehrenamtliche Mitarbeiterin der Gemeinde. &bdquo;Ich bin dieses Jahr das erste Mal dabei. Ich wollte Laura gerne bei der Organisation unterstützen“, sagt sie. &bdquo;Ich finde es erschreckend, wie viele Menschen Weihnachten für gewöhnlich alleine verbringen. Denen möchten wir ein Lächeln ins Gesicht zaubern.“ Anklang findet die Veranstaltung dabei nicht nur bei den Ältesten. &bdquo;Die Spanne reicht von 40 bis 90 Jahre“, sagt Koch. Ein Erlebnis mit einem Gast aus dem vergangenen Jahr ist ihr besonders in Erinnerung geblieben: &bdquo;Wir haben Gesellschaftsspiele gespielt. Da hat jemand erzählt, seit der Kindheit kein solches Spiel gespielt zu haben. Und wie schön es sei, sich mal wieder wie ein Kind fühlen zu können.“ Organisatorin möchte langfristig in Halle bleiben Im rauen Alltag nehmen sich Menschen kaum einmal Zeit dafür, kindliche Begeisterung für ein Spiel zu empfinden. Für ein gutes Spiel braucht es eben aber auch ein paar Mitspieler. Für viele sind die selbstverständlich, für die Gäste von Laura Koch und Saskia Hellmig aber nicht. In ähnlicher Weise gilt das für die Bescherung. Die gibt es an Heiligabend auch im Gemeindehaus. Das Team um Laura Koch hat dafür schon viele Geschenkpakete vorbereitet. Da die Veranstaltung mit der Bereitschaft und dem Engagement der Helfenden steht und fällt, ist ihre Fortführung jedes Jahr aufs Neue ungewiss. Auch diesmal weiß Laura Koch nicht, wie und ob das Event im kommenden Jahr zustande kommt. Laura Koch bleibt der Kirchengemeinde Halle jedenfalls für lange Zeit erhalten, wenn es nach ihr geht. Die 24-Jährige befindet sich im dritten von vier Ausbildungsjahren und möchte ihre Arbeit in der Lindenstadt danach gerne fortsetzen. &bdquo;Die Arbeit hier macht mir Spaß. Ich kann meinen Glauben an Menschen weitergeben, die mir sehr am Herzen liegen“, sagt Koch. Vor diesem Hintergrund kann man wohl zuversichtlich sein, dass der Geist der Weihnacht auch zukünftig in Halle die besucht, die ihn am meisten vermissen.

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