Max Mutzke verliebt sich in Halle - und das Publikum bekommt feuchte Augen

Halle. Max Mutzke? Das ist doch der, der meistens was Bluesiges singt. Bei dem sofort Bilder von verrauchten Jazz-Kellern vor dem inneren Auge entstehen. Bei dem man sich zurücklehnt und gemütlich genießt. Weit gefehlt! Beim Konzert am Freitagabend im OWL Center hält es das Publikum schon beim ersten Song nicht mehr auf den Stühlen. Mit seiner bestens aufgelegten Band macht Max Mutzke von Anfang an Stimmung. Zumal die Songs live deutlich mehr Dampf auf den Kessel haben als die Studioaufnahmen. &bdquo;Wunschlos glücklich“, Titelstück des gleichnamigen Albums von 2021, knallt auf jeden Fall um einiges mehr. So wie sich das Publikum im nicht ganz ausverkauften OWL Center auf den ersten Takt in Mutzke verliebt, so ist der Musiker sofort von seinen Fans hingerissen. &bdquo;Wir haben von Halle nichts erwartet“, räumt der Sänger grinsend ein. &bdquo;Aber Euch würde ich am liebsten mitnehmen. Wahnsinn, das ist unglaublich.“ Kein Wunder, denn die Leute bleiben auch bei den Balladen stehen. Zum Liebeslied &bdquo;Schwarz auf weiß“ herzen und knuddeln besonders die Pärchen im Saal – bei &bdquo;Beste Idee“ tanzen wieder alle, denn hier besingt Mutzke die Liebe wieder mit mehr Schmiss. Vor 20 Jahren überzeugt Mutzke beim ESC Feuchte Augen bekommen ganz besondern die Eltern beim Song &bdquo;Bedingungslos“. Denn darin beschreibt Mutzke die Hingabe zum Nachwuchs, die eben bedingungslos ist: &bdquo;Auch wenn die Kids manchmal nerven.“ Der Mann weiß, wovon er spricht. Schließlich ist er vierfacher Vater. &bdquo;Bedingungslos“ ist von Mutzkes neuestem Album, das im Oktober erschienen ist. Der Titel &bdquo;XX“ ist nicht von ungefähr gewählt. Denn es ist 20 Jahre her, dass der Sänger unter der Regie von TV-Entertainer Stefan Raab den ESC-Vorentscheid gewinnt und Deutschland beim europaweiten Wettbewerb vertritt. Oder wie es der 43-Jährige selbst in der Rückschau beschreibt: &bdquo;Als ich vom Schwarzwald ins Farbfernsehen fiel.“ Mit dem von Raab geschriebenen Song &bdquo;Can’t wait until tonight“ schafft es Mutzke auf den achten Platz beim Song Contest und auf Anhieb auf die Spitzenposition der deutschen Charts. Ein Leben beginnt, das geprägt ist von Auftritten und Tourneen. &bdquo;Meine Kinder haben lange gedacht, dass ich im Flughafen arbeite, weil meine Familie mich dort so oft abgesetzt hat.“ Auch diese Erlebnisse finden in seiner gerade erschienenen Autobiografie &bdquo;So viel mehr“ Platz. Darin beschreibt er das Aufwachsen mit vier Geschwistern in der Bullerbü-Idylle des Schwarzwalds einerseits und die Folgen des mütterlichen Alkoholmissbrauchs andererseits. In &bdquo;Whiskey, Baby“ – auch vom brandneuen Album – hat er diese prägenden Erfahrungen in Musik umgesetzt. Seine markante Stimme begeistert Publikum in Halle Das Publikum spart an diesem Abend nicht mit Applaus. Zum größten Teil setzt es sich aus der Generation zusammen, die Max Mutzke aus seiner ESC-Zeit kennt. &bdquo;Seine markante und sehr gute Stimme ist mir immer in Erinnerung geblieben“, sagt Sven Moritz, der die Tickets von seiner Frau Britta zum Geburtstag geschenkt bekommen hat. Als Supporting Act ebnet Lennart Salomon dem Star des Abends den Weg. &bdquo;Ich habe vor 15 Jahren in seiner Band gespielt“, berichtet der Sänger von den Verbindungen zu Mutzke und greift beim Auftritt selbst zur Gitarre. In englischen Texten beschreibt er seine Reise-Eindrücke aus vier Jahren, die er auf seinem Album mit dem wenig überraschenden Titel &bdquo;Travels“ veröffentlicht hat.

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