Kurz vor dem Start: So sieht es im neuen Haller Supermarkt aus

Halle-Hörste. Künsebeck hegte den Wunsch nach einem neuen Supermarkt über viele Jahrzehnte, und am Klingenhagen wartet man seit 2017 auf das Edeka-Comeback. In Hörste ticken die Uhren diesbezüglich offenbar etwas schneller. In dem 1.600 Einwohner zählenden Ortsteil öffnen bereits am Donnerstag, 10. Oktober, um 12 Uhr die Türen zum neuen Tante-Enso-Markt. Die Idee dazu war erst im Mai aufgekommen. &bdquo;Vertreter von Tante Enso waren zum ersten Mal am 23. Mai im Dorf“, sagt Torsten Goldbecker vom Orga-Team, während er vier Tage vor der Eröffnung der Filiale an der Alten Dorfstraße 11 gerade fünf neue Einkaufswagen auspackt. Alles sei ganz geheim gewesen, die Öffentlichkeit habe davon nichts gewusst. Nur gut drei Wochen vor der Besichtigung der Lage war die Künsebecker Filiale der genossenschaftlichen Supermarktkette aus Bremen eröffnet worden. Damals war bei den Hörstern direkt der Gedanke aufgekommen, dass auch ihrem Ort solch ein Geschäft gut zu Gesicht stünde. Mitte Juni machten die Ideengeber dann ihr Vorhaben publik, Anfang Juli starteten sie die zur Eröffnung eines solchen Marktes notwendige Aktion, 400 Anteilseigner zu finden. Sie investieren jeweils mindestens 100 Euro als Genossenschaftseinlage. Als der Markt ging, kamen die Befürworter Zu diesem Zeitpunkt gab es aber noch den Hörster Makt als Nahversorger. Dessen Betreiber hegte jedoch Abwanderungsgedanken, und vielen Hörstern kam das ganz gelegen, hatten sie doch aus verschiedensten Gründen längst die Lust am Einkaufen in dem Geschäft verloren. Das Orga-Team überlegte sich schließlich, dass die Enso-Filiale in eben jene Räume einziehen soll. &bdquo;Für die Verantwortlichen bei Tante Enso war das allerdings Neuland. Sie hatten noch nie eine Filiale geplant, deren Standort noch unklar war“, sagt Torsten Goldbecker. Man spielte also in gewisser Weise auf Risiko, und das spiegelte sich auch in den Zahlen wider. Aktuell haben 497 Bürger Genossenschaftsanteile gekauft. Direkt zu Beginn sei die Idee super angenommen worden. &bdquo;Wir hatten nach drei Wochen bereits 267 Anteilseigner, dann aber geriet die Sache ins Stocken“, erinnert sich Goldbecker. Als dann rund zwei Wochen vor Ende der Zeichnungsfrist bekannt wurde, dass der Betreiber des Hörster Marktes den Weg für Tante Enso freimacht, startete eine zweite Sympathie-Welle. Ziel für die Filialgründung vorzeitig erreicht &bdquo;Am Mittwochmorgen, eine Woche vor dem Ende der Kampagne, erhielt ich einen Anruf: Torsten, ihr habt es geschafft“, sagte eine Tante-Enso-Mitarbeiterin am anderen Ende der Leitung. Allein in der Nacht zuvor seien online 30 neue Anträge eingegangen, sodass die Zielvorgabe mit 409 Anträgen bereits eine Woche vor Fristende gesichert war. Goldbecker dirigiert derweil die Abläufe vor dem Markt, ein Vertreter von Tante Enso ist am Montagvormittag noch nicht vor Ort. Als ein Mann aus einem Auto steigt und sich dem Markt nähert, ruft er &bdquo;Moment, wir öffnen erst am Donnerstag“. Der erste potenzielle Kunde muss somit wieder gehen, obwohl eigentlich fast alles schon bereit für den Verkaufsstart auf der 134 Quadratmeter großen Fläche wäre. &bdquo;Die Technik funktioniert, und die meisten Regal sind schon eingeräumt“, sagt Goldbecker. Lücken gibt es noch im Gang mit den Drogerieprodukten und natürlich bei der frischen Ware wie Fleisch, Obst oder Backwaren. &bdquo;Die kommen erst am Mittwoch, für Dienstag erwarten wir die Tiefkühlware“, sagt Goldbecker. Beim Einkaufen im Supermarkt nicht auf die Uhr schauen Welpinghus aus Borgholzhausen wird zukünftig Brot- und Backwaren liefern, Dorfmilch aus Brockhagen ist auch mit dabei, Eier kommen vom Hörster Hof Sander, Honig vom Imker Stefan Dieckmann und Säfte von Barteldrees aus Halle. Dazu kommen viele überregionale Supermarktprodukte, schließlich handelt es sich bei der Tante-Enso-Filiale um einen Vollsortimenter, der in Kooperation mit Rewe auch deren Discountmarke &bdquo;Ja“ anbietet. Einkaufen kann zu den personalbesetzten Öffnungszeiten - montags und freitags von 8 bis 12 Uhr sowie von 15 bis 18 Uhr, zudem dienstags, donnerstags und samstags von 8 bis 12 Uhr - jeder, zu anderen Zeiten ist eine Kundenkarte notwendig. Mit dieser erhält man dann Zutritt, und man kann sie als Zahlungsmittel verwenden. &bdquo;Wir dürfen rund um die Uhr öffnen, da hier ein Mischgebiet ist“, sagt Goldbecker. Er habe diesbezüglich explizit beim Bauamt nachgefragt. Damit hat Hörste einen Pluspunkt gegenüber der Künsebecker Filiale, wo offiziell um 22 Uhr Einkaufsende ist. &bdquo;Das ist eine tolle Sache für Schichtarbeiter“, sagt Goldbecker. Altkreis Halle stellt 66 Prozent aller NRW-Filialen Die Filiale in Hörste wird bundesweit das 55. Tante-Enso-Geschäft sein. In NRW gibt es nun drei Standorte. Der erste Markt eröffnete Mitte August 2023 in Bad Driburg-Neuenheerse (Kreis Höxter), am 30. April folgte die Filiale in Künsebeck und nun kommt nur gut vier Monate nach der ersten Idee die zweite Filiale im Altkreis hinzu. Los geht es in Hörste am Donnerstag, 10. Oktober, um 12 Uhr. Schon ein paar Minuten zuvor wird der Grill angezündet und es gibt Bratwurst für einen Euro.

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