Betreiber ziehen die Reißleine: Haller Café sucht schon wieder Pächter

Halle. &bdquo;Ich dachte, es könnte klappen“, erinnert sich Marlies Runge an den Moment Ende vergangenen Jahres zurück, als sich Felix Harnisch und Janina Elbracht bei ihr als potenzielle neue Pächter des Bauerncafés Beuken Schmedt vorstellten. Lange hatte sie nach Nachfolgern gesucht, da sie das 2002 von ihr eröffnete Café aus Altersgründen nicht mehr weiterführen konnte und wollte. Endlich schien die Lösung gefunden. Nun, rund neun Monate später, steht Marlies Runge am Anfang einer neuen Suche. Die beiden Pächter haben gekündigt und werden die Gastronomie Ende September wieder schließen. &bdquo;Sie hatten gehofft, das Erfolgsmodell einfach weiterführen zu können. Es gab kaum Veränderungen oder eigene Ideen“, sagt Marlies Runge, die das Café zuletzt gemeinsam mit ihrem Mann Werner am Laufen hielt und mit ihren selbst gebackenen Torten die Stammkundschaft überzeugte. &bdquo;Ich dachte, die Voraussetzungen sind ideal“, erzählt Marlies Runge im Rückblick auf die Pächter aus Bielefeld. Felix Harnisch, zuvor stellvertretender Küchenchef im Hotel Hollmann, und die gelernte Konditorin Janina Elbracht sind vom Fach und machten Hoffnung, dass das Café erfolgreich weitergeführt werden könne. Mindestens einen Monat Pause im Café &bdquo;Aber leider habe ich des Öfteren Rückmeldungen von meinen Stammkunden bekommen, die mit dem neuen Angebot unzufrieden waren“, fährt Marlies Runge fort. Zudem habe man wohl mangels Werbung auch nur unzureichend neue Kunden gewinnen können. Jetzt also das Aus dieser Geschäftspartnerschaft. Die ersten neuen Interessenten hätten sich schon bei Marlies Runge gemeldet, berichtet sie schließlich weiter. Die Konzepte wichen mitunter von der einstigen Grundidee ab, aber man müsse schauen, was in Zukunft machbar sei. Die Räume seien in einem guten Zustand, die aktuellen Pächter hätten wenig verändert. Es könnte also einen nahtlosen Übergang geben. &bdquo;Wir werden aber zwischendurch einen Monat brauchen, sodass der neue Pächter Anfang November starten könnte“, sagt Runge. Betreiber des Cafés Beuken Schmedt widersprechen Verpächterin Für Janina Elbracht und Felix Harnisch, den derzeitigen Betreibern, sind Runges Aussagen irritierend. Den Vorwurf, keine eigenen Ideen eingebracht zu haben, weist Elbracht im Gespräch mit dem &bdquo;Haller Kreisblatt“ entschieden von sich: &bdquo;Das stimmt nicht, wir haben zum Beispiel die Länderspiele von Deutschland gezeigt und darüber hinaus viele Pläne gehabt“, sagt sie. &bdquo;Aber wenn wir Eigeninitiative gezeigt haben, war das nicht gewollt. Ihr Wunsch war immer, dass alles genauso weiterlaufen soll wie bisher.“ Und auch die Kosten seien zu viel geworden, berichtet Janina Elbracht. So habe es Probleme mit defekter Ausrüstung und Inventar gegeben, &bdquo;mit den Kosten wurden wir jedoch alleingelassen“, beklagt sie. Während ihr Geschäftspartner Felix Harnisch aber auch betont: &bdquo;Es gibt hier kein böses Blut.“ Besucher-Flaute in Haller Café gibt Rätsel auf Für ihn seien am Ende viele Dinge zusammengekommen, die ein ordentliches Wirtschaften verhindert hätten. Demnach habe man die Räumlichkeiten nicht wie geplant zu Partyzwecken nutzen können. Die Leute seien aber ohnehin &bdquo;nicht in Feierlaune“, so Harnisch.&bdquo;Die Lebenshaltungskosten sind hoch, da wird zuerst am Essen gespart“, vermutet er. Zudem habe das Café Beuken Schmedt eine Randlage in Halle. &bdquo;Die Leute sind von überall gekommen, nur nicht aus Halle“, wundert sich Janina Elbracht. &bdquo;Wir haben oft gehört, man habe gar nicht gewusst, dass das Café Beuken Schmedt wieder geöffnet hat.“ Auch Felix Harnisch grübelt noch, wie die Besucher-Flaute aus Halle wohl zustande kam: &bdquo;Dafür habe ich auch keine Erklärung. Dabei haben wir eigentlich genug Werbung gemacht.“ Nicht zuletzt gebe es unterschiedliche Vorstellungen über die Höhe der Pacht. Betreiber glauben dennoch an das Potenzial des Cafés Dabei glauben sowohl Elbracht und Harnisch an die Immobilie. &bdquo;In Verbindung mit Partys und Catering hätte man die Kosten stemmen und auch Gewinn machen können“, ist sich Harnisch sicher. &bdquo;Aber so viel Geld kannst du mit Kaffee und Kuchen allein gar nicht verdienen.“ &bdquo;Wenn vor allem abends Gastro im Café angeboten würde, könnte es funktionieren“, schätzt auch Elbracht. Wie es für die gelernte Konditorin nun weitergeht, steht noch nicht fest. Felix Harnisch wird weiterhin als Mietkoch und Caterer arbeiten. Er begibt sich jetzt auf die Suche nach einer festen Arbeitsstätte, in dessen vier Wänden er sein Catering weiterentwickeln kann.

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