Betrugsvorwürfe ums Haller Outlet: Verfahren gegen Ralf Weber eingestellt

Halle/Bielefeld. 2021 hatte Christian Busch, Geschäftsführer des Solinger Modeunternehmens Walbusch, von Ralf Weber über die Dalou Verwaltungs GmbH das Outletcenter im Ravenna-Park gekauft. Und ihm im Nachhinein Betrug vorgeworfen. Im März 2022 brachte Busch bei der Staatsanwaltschaft Bielefeld seine Vorwürfe zur Anzeige. Fast zwei Jahre später hat die Ermittlungsbehörde das strafrechtliche Verfahren mit Zustimmung des Amtsgerichts jetzt eingestellt. Und darum geht’s: &bdquo;Fehlende Unterlagen sowie erhebliche Mängel bei der Lüftung und der Heizung“, stellte der Walbusch-Manager damals fest. Und fügte an: &bdquo;Ich habe das Outlet gekauft, und mir war Mängelfreiheit garantiert worden.“ Tatsächlich sei das Gegenteil der Fall. Den Schaden, der ihm entstanden sei, bezifferte Busch zu dem Zeitpunkt auf &bdquo;mehr als eine Million Euro“ und ergänzte, es gebe sogar Beweise dafür, dass Weber von den Mängeln vor dem Verkauf gewusst habe. Ralf Weber wies diese Vorwürfe seinerzeit umgehend &bdquo;mit aller Entschiedenheit“ zurück und erklärte, dass diese &bdquo;frei erfunden“ seien. &bdquo;Vor diesem Hintergrund habe ich meinen Rechtsanwalt mit der Vertretung meiner Interessen beauftragt“, fügte Weber an. Und fühlt sich jetzt bestätigt. &bdquo;Anschuldigungen sind völlig haltlos“ Auf Anfrage des &bdquo;Haller Kreisblatts“ sagte er: &bdquo;Ich bin zu dem Vorgang und den Vorwürfen befragt worden und habe meine entsprechenden Aussagen gemacht. Und freue mich natürlich, dass das Verfahren endlich eingestellt worden ist. Schließlich sind die Anschuldigungen völlig haltlos.“ Claudia Bosse, Staatsanwältin und Sprecherin der Bielefelder Behörde, erläutert den aktuellen Bescheid und erklärt: &bdquo;Wir haben das Verfahren nach Paragraph 153 der Strafprozessordnung eingestellt. Zwar ist der im Raum stehende Schaden nicht unbeträchtlich. Aber letztlich handelt es sich bei dem geschilderten Sachverhalt schwerpunktmäßig um eine zivilrechtliche Streitigkeit, so dass der Schuldvorwurf auch im Falle einer Verurteilung als eher gering einzustufen wäre. Daher haben wir von einer weiteren strafrechtlichen Verfolgung abgesehen.“ &bdquo;Wissen nicht einmal, ob ein wirtschaftlicher Schaden entstanden ist“ Konkret habe die genaue Schadenssumme bereits durch die Anzeigeerstatterin weder beziffert noch nachgehalten werden können. &bdquo;Wir wissen also nicht einmal, ob tatsächlich ein wirtschaftlicher Schaden entstanden ist, geschweige denn, wie hoch dieser konkret ausgefallen sein soll.“ Zur Feststellung eines etwaigen betrugsrelevanten Schadens hätte daher ein kostenintensives Sachverständigengutachten eingeholt werden müssen, so Claudia Bosse weiter. In diesem Fall läge es nicht im Interesse der Öffentlichkeit, diese zivilrechtlichen Streitigkeiten im Wege des Strafprozesses aufzuklären und beizulegen. Dies sei vorrangig die Aufgabe der Zivilgerichte, fasst die Sprecherin zusammen. Gleichwohl bestehe natürlich weiterhin die Möglichkeit für Christian Busch, den zivilrechtlichen Klageweg zu beschreiten. Der Solinger Modeunternehmer kann die Entscheidung der Staatsanwaltschaft Bielefeld nicht nachvollziehen. Und teilt am Freitag (8. Dezember) mit: &bdquo;Es verwundert mich, dass nach einer sehr langen Bearbeitungszeit von zwei Jahren das Verfahren wegen Betruges eingestellt wird. Zumal aus meiner Sicht die Fakten schon erdrückend sind und wir über einen Schaden in einem sehr hohen sechsstelligen Bereich sprechen - wenn nicht sogar siebenstellig.“ &bdquo;Werden unsere Schadensersatzansprüche zivilrechtlich geltend machen“ Busch fügt an: &bdquo;Ich persönlich empfinde es auch als bedenklich, dass unter Unternehmern und Kaufleuten heute vielfach kein Anstand mehr herrscht. Am Ende muss jeder für sich selber wissen, wie er am Markt auftreten möchte und wie er mit Vertragspartnern umgeht. Wir werden jetzt den Weg der zivilrechtlichen Durchsetzung unserer Schadensersatzansprüche beschreiten, der uns ja weiterhin offensteht. Das wird sich sicher über eine sehr lange Zeit hinziehen; vielleicht bewertet dann auch die Staatsanwaltschaft den Vorgang anders.“ Ralf Weber tangiert diese Ankündigung nicht: &bdquo;Auch einer zivilrechtlichen Klage sehe ich gelassen entgegen. Wie gesagt: Die Vorwürfe sind völlig haltlos.“

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