Vorübergehende Störung

Defektes Kabel verursacht Stromausfall in der Bielefelder City - und beim HK

Die HK-Redaktion und die HK-Geschäftsstelle in Halle waren rund zwei Stunden am Freitagmittag lahm gelegt.

22.09.2023 | 27.09.2023, 15:06

Bielefeld/Halle. In der Bielefelder Innenstadt hat es Freitagvormittag, 22. September, um 11.15 einen großen Stromausfall gegeben. Betroffen waren die Neu- und die Altstadt, offenbar ist ein 10.000 Volt-Kabel beschädigt worden.

Von dem Stromausfall waren unter anderem nicht nur die Neue Westfälische und Radio Bielefeld mit Sitz in der Altstadt betroffen, sondern auch das Haller Kreisblatt. Das HK und die HK-Geschäftsstelle waren vorübergehend telefonisch nicht erreichbar. Seit 13.35 Uhr ist die Störung behoben.

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Stromausfall in der Bielefelder City

Große Aufregung am Freitagvormittag in der Bielefelder City: Plötzlich gingen in der Innenstadt rund um die Bahnhofstraße die Lichter aus in den Läden, Büros und Wohnungen.

Auch Teile der Altstadt waren temporär von dem Stromausfall betroffen: Draußen standen die Passanten vor den automatisch geschlossenen Türen, wie bei Brax oder Tk Maxx,  und drinnen hofften die Kunden, dass sich die Türen bald wieder öffnen würden.

„Bei uns stand gerade eine Kundin in der Umkleidekabine als die Lichter ausgingen", erzählt Simone Gerwert, Filialleiterin des Schiesser-Shops in der Niedernstraße: „Gott sei Dank haben die Handys heutzutage Taschenlampen", sagt sie und lacht. Etwa 40 Minuten später konnten sie und ihre Kollegin Hilke Ortmann schließlich wieder Kunden begrüßen.

Große Konfusion in den Büros

Ähnlich ging es auch dem Reisebüro TUI ein paar Häuser weiter. Mitarbeiterin Daniela Reipert war gerade im Gespräch mit einer Kundin, als sich der Strom verabschiedete. „Es ging nichts mehr. Kein Telefon, kein Licht, keine Toilette", sagt sie schmunzelnd. Die Kundin musste den Laden dann ohne Reisebuchung verlassen. „Ich kann sie aber später anrufen, ist eine Stammkundin."

Der Stromausfall reichte bis zum Bahnhof, wo die Züge auf den Gleisen standen und die Reisenden weder rein noch raus konnten. Die große Konfusion ging in den Büros weiter, in denen Bildschirme schwarz wurden und Server in den Schlafmodus fielen.

Auch der Bielefelder Hauptbahnhof war betroffen. - © Michaela Heinze
Auch der Bielefelder Hauptbahnhof war betroffen. (© Michaela Heinze)

Rauch breitete sich im Treppenhaus aus

Während bei den Stadtwerken die Telefone klingelten, schrillte bei der Feuerwehr der Alarm: Mitarbeiter der Santander-Bank an der Alfred-Bozi-Straße hatten den Notruf abgesetzt, weil sich im Treppenhaus Rauch ausgebreitet hatte und es verbrannt roch.

Dem sei ein heftiger Knall vorausgegangen, schildert Zahnarzt Felix Großehellefort den Moment des Schreckens. Der Boden der Praxis habe gewackelt, dann sei der Strom weg gewesen. Die Mitarbeiter der Dental-Klinik arbeiten in den vier Stockwerken über der Bank. Kurz darauf rollten bereits die Einsatzkräfte an mit dem kompletten Zug der Hauptwache, sperrten den Bürgersteig vor dem Geschäftsgebäude ab und begannen mit der Evakuierung des Hauses. Zur Unterstützung rückten auch die Feuerwehr-Fahrzeuge der Löschabteilung West an und reihten sich ein in die rote Phalanx auf der Busspur.

Einsatzleiter Lars Fetzer schickte ein erstes Team unter Atemschutz in den Keller, um den Brand zu lokalisieren, doch es gab gar kein Feuer. Dafür qualmte es offenbar hinter zwei verschlossenen Stahltüren mit der Aufschrift "Transformatorenstation - Lebensgefahr". In dem Keller betreiben die Stadtwerke Bielefeld eine der über Tausend im Stadtgebiet verteilten Stationen. Dort kommt eine 10.000 Volt-Leitung an, abgehend vom Umspannwerk Zwinger, und verteilt den Strom über viele 400-Volt-Leitungen weiter ins normale Haushaltsnetz, erklärte vor Ort das Entstörungsteam der Stadtwerke.

Strom war um 12 Uhr wieder da

Insgesamt habe es zwei Fehler im System gegeben, so die Spezialisten: Der eine sei fix behoben worden, weshalb in vielen Geschäften und Büros der Strom gegen 12 Uhr wieder zurück war, doch die Suche nach dem zweiten Fehler dauerte weiter. Ein Team der Feuerwehr machte sich mit der Technik zur Belüftung des Transformatoren-Raums auf den Weg in den Keller, damit die Stadtwerker mit ihren Messgeräten nach dem technischen Defekt suchen konnten.

Insgesamt seien 50 Haushalte und zehn Sonderkunden betroffen gewesen, berichtete  Sebastian Bauer von den Stadtwerken. Auswirkungen hatte der Stromausfall auch auf den Bielefelder Hauptbahnhof: Auf den Anzeigetafeln war um kurz nach 11 Uhr nichts zu lesen. "Es war gruselig, da alle Uhren stehen geblieben sind", berichtet eine Bielefelderin. "Der Bahnsteig war leer."