Vertrocknete Blütenpracht: So lief die Saison an Selbstpflückfeldern

Altkreis Halle. Wer seiner Partnerin in der Vergangenheit mit einem frisch gepflückten Blumenstrauß eine Freude bereiten wollte, hatte einfaches Spiel. Statt ins Blumengeschäft zu gehen und den Floristen die Gestaltung der gebundenen Blühpflanzensammlung zu überlassen, konnte man auf den zahlreichen Selbstpflückfeldern der Region seiner eigenen Kreativität freien Lauf lassen. Aber in diesem Jahr war das nicht so einfach, denn auch auf den Blumenfeldern hat die monatelange Dürre ihre Spuren hinterlassen. &bdquo;Aufgrund der Trockenheit sind die Blumen nicht so gut gewachsen", sagt Burkhard Stüssel, der in Steinhagen-Amshausen zwei Felder betreibt. Die Sonnenblumen seien anfangs noch gut gewachsen, da sie auch mit wenig Wasser gut auskämen. &bdquo;Anschließend sind dann aber viele in der Sonne vertrocknet", sagt Stüssel mit Blick auf seine beiden Felder an der Flurstraße sowie abseits der A 33 am Haller Schnatweg. Er müsse wohl bald mal mit dem Mulcher vorbeifahren und für Ordnung sorgen. Aktuell bleibt allerdings noch die Hoffnung auf etwas Regen und daraus resultierende blühende Dahlien und verspätete Gladiolen. &bdquo;Die anderen Blumen sind durch", sagt der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Ortsvereins Halle-Amshausen. Da die Blumenfelder sehr sandig seien und vor Ort kein Wasseranschluss existiere, sei es nicht möglich, den Pflanzen ausreichend Wasser anzubieten. Sie mit herangefahrenen Wassertanks zu versorgen, sei wirtschaftlich nicht rentabel. Er schützte die Blütenpracht Trotz der Trockenheit ist Klaus-Peter Fritsche, der seit 2014 am Rande von Hörste das Hörster Blumenfeld pflanzt und pflegt, alles andere als enttäuscht. &bdquo;Ich bin zufrieden mit der Resonanz", sagt Fritsche. Da er direkt nebenan wohnt, ist es für ihn leichter, das Feld zu bewässern. &bdquo;Wasser wurde natürlich benötigt, und das nicht zu knapp", sagt Fritsche. &bdquo;Wichtig ist", so erklärt der Blumenfan, &bdquo;dass man gezielt dort gießt, wo Wasser wirklich benötigt wird." Zudem sollte man unbedingt zur richtigen Zeit gießen. Abends oder frühmorgens seien die besten Zeitpunkte. &bdquo;Man sollte nie in der Sonne gießen. Wer seine Pflanzen tagsüber beregnet, der macht großen Blödsinn", sagt Fritsche. Nun hofft er darauf, dass sich die Herbstastern und Dahlien gut entwickeln. &bdquo;Die stehen schon voll im Saft", sagt Fritsche, der für seine Blumen keine festen Verkaufspreise hat. &bdquo;Jeder gibt das, was er geben möchte", sagt er. Das funktioniere sehr gut, vermutlich sogar besser als eine fixe Preisgestaltung. &bdquo;Das Ganze kann aber jetzt schnell vorbei sein, wenn der erste Nachtfrost kommt", warnt Fritsche. Er habe es aber auch schon erlebt, dass noch in der zweiten Novemberwoche Blumen blühen. Hendrik Ruwisch sieht die Lage ebenfalls ganz entspannt, er ist zufrieden mit dem Geschäft. &bdquo;Die Sonnenblumen kommen mit wenig Wasser aus, denen hat die Trockenheit nicht geschadet", sagt der Landwirt aus Peckeloh, der unter anderem das Blumenfeld an der Westumgehungskreuzung unweit der OWL-Arena betreibt. &bdquo;Wenn es jetzt ein bisschen Regen gibt, kommen auch noch die Gladiolen. Dann blühen sie halt bis in den November hinein", sagt Ruwisch. Und auch die Dahlien hätten noch gute Chancen, da reiche eine geringe Regenmenge bereits aus. &bdquo;Meine Felder waren stark frequentiert, ich bin gut zufrieden", bilanziert der Landwirt. In zwei Wochen beginnen bereits die Vorbereitungen für 2023. &bdquo;Dann werden wir die Tulpenzwiebeln pflanzen."

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