Überraschender Zeitplan: Dann soll Halles neue Grundschule fertig sein

Halle. &bdquo;Heute ist ein besonderer Tag", sagte Bürgermeister Thomas Tappe und blickte auf die gespannt am Absperrgitter wartenden Grundschulkinder samt Lehrpersonal. Seit April gibt es auf dem früheren Schulhof der Grundschule Gartnisch bereits eine riesige Baustelle, nun erfolgte mit der Grundsteinlegung für den zukünftigen Schulkomplex ein entscheidender Schritt für das Millionenprojekt. &bdquo;Dies ist in Halle der einzige Grundschulneubau in den vergangenen Jahrzehnten", hob Tappe die Bedeutung des Projekts hervor. &bdquo;Wir werden gleich eine Rolle mit euren Wünschen einmauern, damit sich die Menschen in 50 oder 60 Jahren noch daran erinnern", erklärte der Bürgermeister mit Blick auf die goldene Röhre und die gelben Wunschzettel, die einer der Schüler später darin verschwinden ließ. Das Bauprojekt an der Bredenstraße ist sehr interessant Das Bauprojekt an der Bredenstraße ist jedoch nicht nur für die zukünftigen Generationen interessant. Es hat bereits im Vorfeld jede Menge Diskussionsstoff geliefert. Da die Kosten kontinuierlich in die Höhe schossen, wurden mehrere Einsparpotenziale ins Auge gefasst. Zuletzt beschloss die Politik einstimmig, die Kosten auf 12,4 Millionen Euro zu deckeln. Dabei stellte das mit der Projektsteuerung beauftragte Planungsbüro jedoch klar, dass die Kosten und auch die Terminierung für den zweigeschossigen Neubau vor allem aufgrund des Ukraine-Krieges nicht kalkulierbar seien und machte damit dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. Zu den Kosten gab es am Mittwoch keine neuen Erkenntnisse, gleichwohl verriet Bauleiter Maik Rupprecht (BKS Architekten) den angestrebten Zeitplan: &bdquo;Der Umzug vom alten ins neue Gebäude ist für den Sommer 2023 geplant. Danach erfolgen dann der Abriss und die Fertigstellung des Freigeländes bis Ende 2023." Somit würden die jetzigen Zweitklässler bereits ihr letztes Jahr an dieser Schule im Neubau erleben und die zum Start des kommenden Schuljahrs eingeschulten Schülerinnen und Schüler wären die letzten, die noch den aktuellen Bau kennenlernen. &bdquo;Der Neubau ermöglicht ein ganz neues Lernen im Schul- und OGS-Bereich", sagte Schulleiterin Kristina Niemeyer. Sie freue sich daher sehr auf die Schule, deren pädagogisches Konzept in enger Abstimmung mit ihr und dem Kollegium festgelegt wurde. Da die zum Einbetonieren vorgesehene Rolle, in der nun traditionell auch eine Ausgabe des Haller Kreisblatts vom 8. Juni 2022 schlummert, nicht ausreichend Platz für die Wünsche aller 214 Schülerinnen und Schüler bietet, durften zehn von ihnen direkt mit auf die Baustelle, um ihre Bitten vorzulesen und sie auf einem gelben Zettel verewigt in die Rolle zu packen. &bdquo;Ich wünsche mir mehr Räume", lautete ein Wunsch, &bdquo;ich hätte gerne einen coole Schulhof" ein anderer. &bdquo;Kein Sturm soll das Gebäude umwerfen", sagte ein weiterer Schüler und &bdquo;neue Bücher" sollten auch zum Inventar gehören. Lesen Sie auch: Nach langer Debatte: Neubau der Grundschule Gartnisch erfolgt in einem Schritt Architekt Mario Schurbohm erklärte vorab gegenüber den Schülern und Lehrern sowie den Vertretern aus Politik und Verwaltung noch einmal den uralten Brauch einer Grundsteinlegung, die bereits von vorchristlichen Kulturen angewandt wurde. &bdquo;Damals kam auch Schmuck und andere Opfergaben mit rein, um die Götter milde zu stimmen", sagt Schurbohm. &bdquo;Wir haben hier ein lange geplantes Gebäude und freuen und, dass es nun endlich losgeht", sagte der Architekt. Er nannte einige Zahlen des Neubaus: &bdquo;Wir haben hier eine Grundfläche von 3.400 Quadratmetern und verarbeiten 170 Tonnen Stahl." Hinzu kämen 91 Fenster, 110 Türen und 96 Treppenstufen, von denen in der momentanen frühen Rohbauphase natürlich noch keine einzige zu sehen ist. Folglich konnten die geladenen Gäste den Ort der Grundsteinlegung, der später einmal ein Klassenzimmer sein wird, nur per Leiter erreichen. Einige Details für den Neubau mit 17.000 Kubikmetern umbauten Raum sind aber bisher immer noch nicht geklärt worden, so etwa die Auswahl der 1.300 Quadratmeter großen Außenwände. Es gilt noch festzulegen, aus welcher Holzsorte diese sein sollen. In die Entscheidung fließt natürlich auch der Kostenfaktor ein. Bürgermeister Tappe ließ sich direkt an der Baustelle die Varianten zeigen.

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