Halle. Am Tag danach bittet die Fraktion der Grünen zum Pressetermin. Die Erklärung von Storck am Donnerstagnachmittag, bis Ende Februar keine Maßnahmen im Zuge der Laibachverlegung vornehmen zu wollen, nutzen fünf Grünen-Vertreter, um am Stand von Fridays For Future noch einmal ihren Alternativvorschlag für die Laibachtrasse zu erläutern. Daraus wird nichts. Eine Sprecherin von Fridays For Future erklärt, FFF sei politisch unabhängig, der Termin nicht abgesprochen und bittet daher, den Ort zu wechseln. Massiver stellen sich die Waldbesetzer der Grünen-Abordnung in den Weg. Sie konfrontieren sie mit dem Vorwurf, nicht konsequent gegen die Storck-Erweiterung gestimmt zu haben. „Was wollt ihr hier? Geht doch rüber zu Storck, wenn ihr was zu sagen habt", ruft ein Aktivist.
"Es ist nicht Ihr Wald"
Jochen Stoppenbrink bleibt ruhig, erklärt gegenüber FFF, es sei unglücklich gewesen, dass man sich nicht vorher abgesprochen habe – und in Richtung der Waldbesetzer: „Es ist nicht Ihr Wald. Aber wir können gerne ein Stück weitergehen, um zu reden." Frank Winter, der den zivilen Ungehorsam der Aktivisten am Mittwoch im Rat (siehe unten) noch toleriert hat, schüttelt den Kopf angesichts der Aktion: „Da reicht man ihnen die Hand. Dann so etwas."
So ziehen die Grünen 200 Meter weiter an den Ententeich. Sie erklären, man freue sich, dass Storck sich kompromissbereit zeige, und hoffe, dass sich auf dieser Grundlage noch etwas bewege. Veronika Karpf erinnert an den im Umweltausschuss vorgetragenen Alternativvorschlag der Grünen, den Laibach nur wenige Meter weiter westlich zu verlegen, dabei die Zufahrt zur Storck-Villa zu nutzen und so das jetzt besetzte Waldstück zu erhalten. Sie erklärt: „Wir als Ratsmitglieder halten uns an Gesetze und besetzen keine Bäume. Wir aber haben die Möglichkeit, dem Umweltschutz durch unser Abstimmungsverhalten im Rat Nachdruck zu verleihen."
Keine Gewalt dulden