Halle. Der Wunsch nach einem Badesee ist in der Haller Politik und in der Verwaltung immer noch ein Thema: „ Es gibt die Anträge für ein Freibad am Lindenbad oder an der Brandheide und für einen Badesee in Sandforth. Mit dem Thema werden wir uns im nächsten oder übernächsten Haupt- und Finanzausschuss sicher wieder befassen", erklärt Halles Bauamtsleiter Jürgen Keil am Donnerstag auf Anfrage.
Mittlerweile liegt auch ein Vorentwurf der Machbarkeitsstudie für die Nutzung des Sees im Haller Süden an der Grenze zu Steinhagen vor. Nach Informationen des Haller Kreisblattes kommen die Verfasser des Papiers zu dem Schluss, dass eine Nutzung des Sees als Badegewässer nicht ausgeschlossen ist. Zu Details wollen sich aktuell aber weder die Verwaltung noch der Sprecher der Eigentümer des See äußern. Klar ist allerdings, dass sich der See in seiner jetzigen Form nicht als Badegewässer eignet (siehe Extrabericht). Es müssten im und am See umfangreiche Veränderungen vorgenommen werden, um ihn zu erschließen und gefahrloses Baden möglich zu machen.
Darum ist das Baden im Sandforther See verboten:
- „Das Baden im Sandforther See ist auch für Vereinsmitglieder strikt untersagt", erklärte am Donnerstag der zuständige Gewässerwart des 1. Haller Sportfischervereins auf Anfrage. Erst Mittwoch habe er eine Mutter mit ihren Kindern aus dem Wasser geholt, die dicht an der Abbruchkante gespielt hätten: „Das ist lebensgefährlich." Laut dem Ersten Vorsitzenden Manuel Szykowny weisen an mehreren Stellen Schilder daraufhin, dass das Baden im See verboten ist: „Die werden aber immer mal wieder herausgerissen oder beschmiert."
- Der Chef der Haller Angler erklärt die Besonderheiten des Baggersees, der sich aus seiner Sicht absolut nicht als Badegewässer eignet: „Das Ufer fällt fast überall schnell auf fünf, sechs Meter steil ab und der See ist bis zu 20 Meter tief." Zudem gäbe es auf dem rund zwölf Hektar großen Gewässer keinerlei Aufsicht, die im Notfall helfen könne.
- Dass der Sandforther See aktuell nicht zum Baden genutzt werden kann, bestätigt auch Eberhard Beckemeyer von der Unteren Landschaftsbehörde. Im Zuge der Renaturierungsmaßnahmen seien in jüngster Zeit zwei Flachwasserzonen angelegt worden. Sie befinden sich im westlichen Bereich der ehemaligen Sandgrube an der Dahlbreede sowie in der Nähe der Kläranlage. Sie sollen von Röhricht besiedelt werden und Fischen, Amphibien und Libellen neuen Lebensraum bieten. Laut Beckemeyer ist der Untergrund in diesem Bereich nicht tragfähig und damit auch nicht begehbar. Der Gewässerwart des Angelvereins weist zudem daraufhin, dass durch die Einbringung des Erdreichs weitere Abbruchkanten entstanden sind, die besonders gefährlich seien.