Ein Umzug in Borgholzhausen macht diese Tiny-House-Besitzerin glücklich

Borgholzhausen. Für das Pressefoto möchte sich Katharina Schnabl Verstärkung holen. &bdquo;Henne kommt mit aufs Bild“, sagt die Frau fest entschlossen. Dazu muss sie ihre Henne mit dem Namen Henne allerdings erst einmal zu fassen kriegen. Also schneidet sie kurzerhand eine Tomate in kleine Stücke und ködert Henne mit dem saftigen Snack. Während das Huhn pickt, greift Katharina Schnabl resolut zu. &bdquo;Hab ich dich“, ruft sie. Anschließend drapiert sich die Frau mit ihrem Tier auf der Terrassen-Treppe vor ihrem Tiny House. Ein Lächeln ist für den Fotografen inklusive. Der Schnappschuss markiert sinnbildlich das Ende &bdquo;einer wirklich nervigen Zeit“, so Schnabl. Doch die sei nun überstanden. &bdquo;Jetzt bin ich total glücklich“, sagt die 42-Jährige und blickt mit einem strahlenden Gesicht von ihrem schmucken Bauwagen über ihr neues Zuhause. Tiny House muss Grundstück in Borgholzhausen verlassen Rückblick: Vor gut dreieinhalb Jahren hatte sich Katharina Schnabl ein Tiny House zugelegt und an der Barnhauser Straße in Borgholzhausen niedergelassen. Sie hatte das 500 Quadratmeter große Areal in ihr Paradies verwandelt: mit zwei Katzen, ein paar Hühnern und einem stattlichen Gemüsegarten. Doch das Paradies geriet in Gefahr, als von der Kreisverwaltung Gütersloh Post ins Haus flatterte. In dem Schreiben verfügte die Behörde, dass Katharina Schnabl das Grundstück wieder verlassen müsse, weil sie irrtümlicherweise ihr Tiny House auf Ackerland und nicht auf Bauland abgestellt hatte. Zudem fehlte eine Baugenehmigung. Schließlich, so die Kreisverwaltung, gelten für die &bdquo;kleinen Häuser“ die gleichen Vorschriften wie für die großen. Dabei stellt der 23 Quadratmeter große Bauwagen von Katharina Schnabl keine Ausnahme dar. Traum von einem Bauerngarten mit Tieren Glücklicherweise fand die studierte Diplom-Geografin, die in Bielefeld auf dem Köckerhof arbeitet, nur einen Steinwurf entfernt einen alternativen Platz. Im Wilmskamp. Bei Bauer Bernd. Nun mussten Unterlagen eingereicht und Anträge gestellt werden. Im Frühjahr 2025 signalisierte die Kreisverwaltung Gütersloh endlich Zustimmung. Schon ab April begann Katharina Schnabl, sich ihr neues Paradies einzurichten. &bdquo;Da gab es einiges zu tun, die Pflanzen standen meterhoch“, erinnert sie sich. Das neue Grundstück hat im Vergleich zu dem alten den Vorteil, deutlich besser geschnitten zu sein. Zum Thema: Erste Tiny-House-Siedlung im Kreis Gütersloh: Noch mehr Baugebiete geplant? &bdquo;Nicht so länglich wie ein Fußballfeld, sondern eher quadratisch. Außerdem deutlich abgeschirmter gelegen“, schwärmt Schnabl und deutet mit dem Finger auf Natur pur hinter ihrem Garten. Sie ergänzt: &bdquo;Ich wollte schon immer einen richtigen Bauerngarten mit Tieren haben. Den konnte ich hier verwirklichen.“ Bullerbü in Borgholzhausen-Barnhausen Die Frau mit dem grünen Herzen ließ ihrer Fantasie freien Lauf. Sie legte im Sommer Wege und Beete mit Ringelblumen an, pflanzte Essbares wie Kartoffeln, Kräuter, Mangold oder Grünkohl. Zu der eh schon vorhandenen Holzhütte für die Gartenwerkzeuge kamen noch ein Gewächshaus, eine malerische Sitzbank unter dem Pflaumenbaum sowie ein eigener Bereich für die beiden Ziegen Schnucki und Toni. Bullerbü in Barnhausen. Während Toni die Gäste eher zurückhaltend aus seinem Stall beäugt, steht Schnucki wie ein Feldherr auf seinem Hochbett und nimmt jeden Unbekannten bereits beim Öffnen der Gartenpforte ins Visier. Die zwei Ziegen teilen sich das Idyll mit zwei Katzen und einem halben Dutzend Hühnern. &bdquo;Henne kommt morgens gerne auf die Terrasse und weckt mich. Sie bleibt dann auch noch bei mir, wenn ich meinen Kaffee auf der Veranda trinke“, freut sich Katharina Schnabl. Auch der Vorbau des Mini-Hauses hat gegenüber früher ein Upgrade erhalten. &bdquo;Die Terrasse ist nun doppelt so groß“, bestätigt die 42-Jährige. Durch die vollständige Überdachung hat Katharina Schnabl reichlich an Wohnqualität hinzugewonnen. Neben einem Tisch mit vier Stühlen steht dort auch ein alter Herd, den sie demnächst in eine Outdoor-Küche integrieren möchte. &bdquo;Dann ist alles perfekt. Es fühlt sich jetzt schon so an, als ob ich auf einer kleinen Ranch lebe. Das war immer mein Traum“, sagt Katharina Schnabl. Traktor zieht das Tiny House 500 Meter Nach den Vorarbeiten im Garten folgte zunächst der Bescheid von der Kreisverwaltung Gütersloh und schließlich im August der Umzug. Der verlief deutlich unspektakulärer als gedacht. Dennoch hatte sich Katharina Schnabl im Vorfeld &bdquo;einen Riesen-Kopf“ gemacht. Ein Traktor zog am Umzugstag das rollende Tiny House die rund 500 Meter und die zwei Straßen weiter. Nach einer Viertelstunde war das Manöver geschafft. Auch interessant: Wie ein Schweinestall in Versmold zum modernen Tiny House wird Während der Fahrt sorgten viele Freunde im Bauwagen dafür, dass die Sachen nicht wild durcheinander flogen. &bdquo;So habe ich mir das lästige Kartonpacken gespart“, erzählt die 42-Jährige. Ihre Tiere packte sie sich bei mehreren Fahrten kurzerhand ins Auto. &bdquo;Das haben die super mitgemacht“, so Schnabl. Nun, Anfang November, sind die Sträucher zurückgeschnitten, die Beete ausgedünnt, der Tiefkühler aber im Gegenzug proppevoll. &bdquo;Der Winter kann kommen“, sagt Katharina Schnabl. Im nächsten Frühjahr könne es dann weitergehen. &bdquo;Vielleicht schaffe ich mir noch Gänse und Laufenten an“, denkt sie laut für sich hin. Auch die würden sich gut auf einem Pressefoto machen. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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