Borgholzhausener ganz dicht dran am Konklave: Das sagt er zu Papst Leo XIV.

Borgholzhausen. Die Wahl von Papst Leo XIV. hat die Welt elektrisiert. Dass ein US-Amerikaner an die Spitze der katholischen Kirche gewählt wurde, war für viele Beobachter eine Überraschung. Das Konklave in Rom beschäftigte auch einen Mann aus Borgholzhausen: Wolfram Eberhardt. Hinter dem Pressesprecher des Erzbistums Köln liegen aufregende Wochen. &bdquo;Es waren hektische Tage mit vielen Interviews, Hintergrundgesprächen und permanentem Messaging-Pingpong zwischen Rom und Köln und allen möglichen Interessierten“, bilanzierte der Wahl-Borgholzhausener einige Tage nach dem Konklave. Er war ganz dicht dran an seinem Chef: Kardinal Rainer Maria Woelki nahm am Konklave in der Sixtinischen Kapelle teil und war somit direkt an der Wahl des neuen Papstes beteiligt. Der Kardinal war natürlich ein gefragter Gesprächspartner. Schließlich war Woelki einer von nur drei Deutschen, die beim Konklave beteiligt waren. Der Kölner Kardinal äußerte sich in der Wochenzeitung &bdquo;Die Zeit“ zum Konklave und zum gewählten Kardinal Robert Francis Prevost. &bdquo;Ich hatte mit ihm nicht gerechnet, obwohl er im Vorfeld genannt wurde. Man setzte allseits auf den Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin. Bei nur vier Wahlgängen können Sie sich vorstellen, dass Kardinal Prevost schnell die notwendige Zweidrittelmehrheit fand“, wird Woelki zitiert. Borgholzhausener ganz dicht an Kardinal dran am Konklave Wolfram Eberhardts Aufgabe bestand darin, die vielen Medienanfragen und Termine von Kardinal Woelki zu koordinieren. &bdquo;Ab Ostermontag (dem Todestag von Papst Franziskus, Anm. d. Red.) war es ein wilder Ritt. Ich habe meinen Urlaub abgebrochen und bin schnellstmöglich nach Köln aufgebrochen“, berichtet der Piumer. Zu diesem Zeitpunkt habe Radio Köln schon ein Interview mit dem Kardinal geführt. Es folgten etliche Medientermine. Mit der Tagesschau fand ein Interview am Kölner Dom statt. &bdquo;Zufällig waren RTL und NTV vor Ort. Die haben dann auch noch Interviews geführt“, erinnert sich Eberhardt. Auch interessant: Sensationsfund in Borgholzhausener Kirche Tags drauf waren der Journalist aus dem Kreis Gütersloh und sein oberster Chef beim ARD-Morgenmagazin zu Gast. &bdquo;Der Tag schloss dann um 18.45 Uhr bei RTL Aktuell und dem Nachtmagazin“, berichtet Eberhardt von einem langen Tag kurz nach dem Tod des Papstes Franziskus. Am Donnerstag brach Rainer Maria Woelki dann nach Rom auf. Aus der Ferne koordinierte Wolfram Eberhardt weitere Medienauftritte, Interviews und Statements. Bis zum Konklave. &bdquo;Wir hatten bis zum Start der Wahl sehr viel Kontakt miteinander. Danach war völlige Funkstille.“ Bis der weiße Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle kam, hatte der Borgholzhausener auch nicht mehr Informationen als die breite Öffentlichkeit. &bdquo;Die Kardinäle mussten ja ihre Handys und Elektrogeräte abgeben“, so Eberhardt. Doch auch danach dauert es, bis der Kontakt zu Kardinal Woelki wieder hergestellt war. &bdquo;Das Funknetz im Vatikan war komplett abgeschaltet, und auch das römische Netz nach der Wahl komplett überlastet“, erklärt Wolfram Eberhardt. &bdquo;Der Name des neuen Papstes war schon überall bekannt gegeben, viele hatten bereits kommentiert, aber wir hatten noch nichts vom Kardinal gehört“, erinnert sich Eberhardt. Borgholzhausener über Papst Leo XVI. Wolfram Eberhardt bezeichnet den neuen Papst Leo XIV. in den sozialen Netzwerken als &bdquo;polyglott, global denkend, theologisch und naturwissenschaftlich gebildet“. Er sei das &bdquo;antizyklische Signal für eine Welt, die gerade wieder kleinteiliger und selbstbezogen-nationaler werden will. Überall entstehen neue Mauern“. Dem Papst bemisst der Sprecher des Kölner Erzbistums also eine wichtige, weltpolitische Rolle zu. Lesen Sie auch: Borgholzhausener mit Kardinal Woelki in der Ukraine Eberhardt ist seit Anfang April 2024 Leiter der Öffentlichkeitsarbeit im Erzbistum Köln. Durch seine Arbeit kommt er viel herum, begleitete Kardinal Woelki unter anderem auf einer Reise in die Ukraine. Der gelernte Hörfunkjournalist hat bereits einige Stationen hinter sich. Während seiner Tätigkeit in der Öffentlichkeitsabteilung des Deutschen Roten Kreuzes reiste er in den 1990er Jahren bereits nach Bosnien, wo damals der Krieg tobte. Einige Zeit später wechselte er in die Industrie und zeichnete sich dort für PR- und Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich. Ein Job beim Landmaschinenhersteller Claas in Harsewinkel brachte Eberhardt und seine Familie nach Borgholzhausen. Nun pendelt er häufig zwischen der Dom- und der Lebkuchenstadt. Service: Konfirmationen im Altkreis Halle In seiner Wahlheimat wurde die Nachricht der Neuwahl des Papstes standesgemäß bekannt gegeben. Während der Piumer Sozialausschuss tagte und unter anderem über Beiträge des Offenen Ganztages beriet, läuteten die Glocken der katholischen Kirche. Dann gab es aufgrund aktueller Beratungen eine Unterbrechung der Sitzung. Die Nachricht, dass ein neuer Papst gewählt wurde, verbreitete sich schnell. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Erzbistum Köln (@j.und.du) Papstwahl direkt in Borgholzhausen spürbar &bdquo;Da muss ich jetzt erst einmal in die Nachrichten gucken“, sagte unter anderem Daniel Weßling (CDU), der sich neben seinem politischen Amt auch in der Kirchenleitung der Freien evangelischen Gemeinde in Halle engagiert. Davon, dass ein US-Amerikaner ins Amt gewählt wurde, zeigten sich die meisten in dem Gremium überrascht. Doch trotz der großen weltpolitischen Nachricht gingen die heimischen Politiker danach schnell wieder zur Tagesordnung über. Aber immerhin: Papst Leo XVI. hat seine Spuren schon bei seinem Amtsantritt in Borgholzhausen hinterlassen. Und Wolfram Eberhardt? Der hat nun noch ein paar Urlaubstage übrig. &bdquo;Es wird aber etwas dauern, bis ich die nachholen kann. Wir haben im Bistum schon wieder einige Ideen, die wir in den kommenden Tagen umsetzen wollen.“

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