EDV-Experten schreiben ihre Firmengeschichte in Borgholzhausen fort

Borgholzhausen. Petra Jochheim öffnet dem Gast und lässt ihn hinein. Die Januarsonne leuchtet am Nachmittag das Foyer aus. Am Ende des Eingangsbereichs steht ein großer Tisch mit acht Stühlen. Hier wird bei Jochheim EDV zu Mittag gegessen. Gleich nebenan ist die Küche. Letzte Handgriffe werden erledigt. Im Hintergrund tönt ein Bohrer, mit dessen Hilfe gerade eine Garderobe angebracht wird. Seit dem 13. Dezember haben die Experten des IT-Managements für Unternehmen ihren Firmensitz von Halle über dem Rossmann an die Straße Am Stadtgraben in Borgholzhausen verlegt. Im Portfolio der Stadt mache sich eine EDV-Firma gut, sagt Bürgermeister Dirk Speckmann, der zum offiziellen Eröffnungsbesuch einen Blumenstrauß, einen Weinkorb und Gebäck von Lebkuchen Schulze mitgebracht hat. Auch Ralf und Petra Jochheim sind sehr zufrieden mit dem neuen Domizil. Hier haben sie auf 300 Quadratmeter Nutzfläche alles, was ihren Erfordernissen entspricht. Der Rundgang beginnt. In sechs Büroräumen arbeiten die Angestellten. &bdquo;Die Tür wird noch mit Chipkarten gesichert“, erklärt Petra Jochheim beim Eintritt auf den Flur, von dem die Räume abgehen. Auch hier: lichtdurchflutetes Ambiente. Zum Flur hin dominiert Glas. In der Lounge des Unternehmens steht ein Tisch mit anthrazitfarbener Platte und sechs gepolsterten Korbsesseln. &bdquo;Kaffeemaschine und Kühlschrank kommen noch hinzu“, sagt Petra Jochheim. Spezielle Sicherheitstür für den Serverraum der Borgholzhausener Firma Einen Raum weiter sitzen die beiden Söhne Marvin und Patrick. Sie sollen in ein paar Jahren die Firma übernehmen. Deshalb, so erklären es die Eltern, hätten sie Am Stadtgaben auch selbst gebaut und nicht - wie zuvor in Halle - Räumlichkeiten gemietet. Auf der anderen Seite des Firmengebäudes neben den Toiletten befindet sich der Technikraum, in dem die Geräte für die Kunden vorbereitet werden. Auch in diesen Raum kommt man nur mit einem Chip. Direkt daneben ist der Serverraum. Er ist sogar mit einer speziellen Sicherheitstür versehen. &bdquo;Das muss so sein“, sagt Ralf Jochheim. Viel Wert lege die Firma, die andere Unternehmen in puncto IT-Sicherheit berät, eben auch selbst auf die Sicherheit. Zudem ist Jochheim EDV Dienstleister für Automobilzulieferer und als solcher gelten strenge Standards. Zu den Angeboten von Jochheim EDV gehören zum Beispiel die Netzwerkoptimierung, die IT-Sicherheit und Business-Software. Automobilzulieferer und Autohäuser sind Kunden der Borgholzhausener Firma &bdquo;Wir sind breit aufgestellt“, sagt Ralf Jochheim und zählt ein paar der Kunden auf: Darunter sind Kunden aus der Lebensmittelverarbeitung, Ingenieurbüros, Autohändler und auch Automobilzulieferer. Stichwort IT-Sicherheit: Die Frage sei, erklärt Petra Jochheim, was Firmen tun könnten, um nicht komplett am Boden zu liegen, wenn sie gehackt oder verschlüsselt werden. &bdquo;Zu sagen, mich trifft das nicht, ist Quatsch“, sagt sie. &bdquo;Die Frage ist vielmehr, wie viel macht es im Fall der Fälle kaputt.“ 1988 war das Gründungsjahr von Jochheim EDV, damals war die Firma noch ein Speicherkartenhersteller. Zum Jahresbeginn 2013 zog man in Räume über dem Rossmann in Halle, nachdem der Firmensitz zuvor im Privathaus untergebracht war. Die IT-Spezialisten suchen nach weiteren Mitarbeitern Aus Halle zog Jochheim wegen der Parkraumsituation weg. &bdquo;Es ist eben schwierig, am Haller Hallenbad zu parken, wenn Sie einen 30-Kilogramm-Drucker tragen müssen“, macht Petra Jochheim klar. Weil Kunden und Mitarbeiter lange Wege gehen mussten, zog die Unternehmerfamilie im Frühjahr des vergangenen Jahres die Reißleine. Vor dem neuen Firmensitz sind 18 oder 19 Parkplätze geplant. Derzeit arbeiten insgesamt zehn Personen bei Jochheim EDV. Könnte die Firma expandieren? Petra Jochheim überlegt kurz und sagt dann: &bdquo;Wenn Sie mir Mitarbeiter anbieten können.“ Tatsächlich würde sich Jochheim EDV gern vergrößern. &bdquo;Wir müssen auch Aufträge ablehnen und würden gern Leute einstellen“, sagt Petra Jochheim. Räumlich wäre es möglich. Auf das Gebäude Am Stadtgraben könnte ein zweiter Stock draufgesetzt werden. Die Statik gibt das her. Auch Bürgermeister Dirk Speckmann hat damals den &bdquo;HK“-Artikel gelesen, in dem sich die Jochheims über die Parkplatzsituation am alten Domizil beklagten. Speckmann griff zum Telefonhörer und pries das &bdquo;wunderschöne Baugebiet am Stadtrand“ in Borgholzhausen an. Danach ging es schnell. &bdquo;Wo ist der Kaufvertrag, wo kann ich unterschreiben“ zitiert der Bürgermeister Petra Jochheims Worte von damals. Rekordverdächtiges Bautempo für das Borgholzhausener Firmengebäude Sieben Monate und eine Woche dauerte der Bau bis zum Einzug am 13. Dezember. &bdquo;Das ist rekordverdächtig“, sagt Speckmann. &bdquo;Alles, was wir an Sorgen und Nöten hatten, wurde im Rathaus gelöst“, machen die Jochheims der Piumer Stadtverwaltung ein Kompliment. Die Firma ist auch Lieferant für die Borgholzhausener Schulen. Speckmann kündigt an, dass es Am Stadtgraben weitergehen werde mit der Ansiedlung von Kleingewerbe. Der Firma Jochheim EDV wünscht der Bürgermeister schon einmal gutes &bdquo;Wachsen und Gedeihen“.

Meistgelesen

Besonderer Neubau in Borgholzhausen: Elektro-Unternehmen expandiert

Dank Kopfgeld-Artikel: Borgholzhausener Firmengebäude hat neuen Eigentümer

Borgholzhausener Malerbetrieb bezieht Quartier in ehemaliger Tankstelle

Gefürchtete Buckelpiste in Borgholzhausen ist schon zum Teil saniert

Wasser-Knappheit in Borgholzhausen bereitet Sorgen, Ängste und Kopfzerbrechen Bürgerinnen und Bürger diskutieren in Borgholzhausen mit vier Stadträten und dem Bürgermeister. Eine Anwesende hat Angst um ein bekanntes Wahrzeichen der Stadt.

Pläne für Wohngebiet in Borgholzhausen: Gegenwind von der Anwohnerschaft An der Sundernstraße könnte...