Lebensmittel-Experten aus Borgholzhausen eröffnen sich neue Märkte

Borgholzhausen. Wenn Norbert Reichl über seine Tätigkeit spricht, ist ihm auch am Telefon die Begeisterung anzumerken. Als Mitarbeiter des Vereins Food-Processing-Initiative (FPI) begleitet und berät der Volkswirt Firmen der Lebensmittelbranche, bringt Unternehmen ins Gespräch miteinander, knüpft Kontakte und arbeitet an Netzwerken. Vor Kurzem erst war Reichl dabei, als eine 25-köpfige ägyptische Delegation den Borgholzhausener Gemüseverarbeiter Düpmann im Interkommunalen Gewerbegebiet besuchte. Auf Initiative der deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit hatte die FPI ägyptische Firmenvertreter der Lebensmittelbranche eingeladen, damit sie sich vor Ort ein Bild von deutschen Firmen machen konnten. Das Programm war fast fertig, als eine der deutschen Firmen absagte. Düpmann sprang ein. Zum Glück, wie Reichl sagt. Denn ganz offensichtlich passte es zwischen den Beteiligten. Der FPI-Mann spricht von einem &bdquo;Match“. Borgholzhausener Firma ist vom Besuch aus Ägypten sehr positiv überrascht &bdquo;Wir haben uns vorgestellt, und es gab eine Betriebsbesichtigung“, beschreibt Sylvia Düpmann das Treffen aus dem November. Das Ergebnis der Aktion bewertet auch die Firmenchefin als überaus positiv. &bdquo;Es wurde unsererseits zuerst gar nicht mit so vielen Berührungspunkten gerechnet. Wir waren doch sehr positiv überrascht.“ In den Gesprächen sei über die Möglichkeiten gesprochen worden, wie Düpmann von Kontakten nach Ägypten profitieren könne, was zum bestehenden Portfolio des gemüseverarbeitenden Betriebs passen und wie es erweitert werden könnte. Das klappte gut. Düpmann-Chef Heinz Düpmann wurde gleich zur Lebensmittelmesse &bdquo;Food Africa“ eingeladen, die Anfang Dezember in Kairo stattfand. Schon griffen die Rädchen der möglichen künftigen Kooperation weiter ineinander. Heinz Düpmann fühlte sich in der ägyptischen Hauptstadt sehr gut aufgenommen. Neben dem Führen von &bdquo;interessanten Gesprächen“ besuchte er Lieferanten sowie die größte Farm in Ägypten. Ägyptische Delegation ist Feuer und Flamme für Borgholzhausener Firma Auch Norbert Reichl bewertet die Verbindung als Glücksfall. Für die ägyptische Delegation sei der Besuch im Interkommunalen Gewerbegebiet von Borgholzhausen und Versmold ein &bdquo;Highlight der Woche“ gewesen“, beschreibt er seinen Eindruck. &bdquo;Sie waren Feuer und Flamme.“ Auch, weil Heinz und Sylvia Düpmann als Chefs eines familiengeführten Unternehmens eine ähnliche Sprache sprächen wie die ägyptischen Kollegen mit vergleichbarem Hintergrund. &bdquo;Wenn das Persönliche passt, ist das extrem wichtig“, sagt Reichl. Die &bdquo;Food Africa“ tat ihr Übriges. Heinz Düpmann freute sich über die &bdquo;wunderbare Gastfreundschaft sowie die offenen und motivierten Gespräche“. Es sieht so aus, als könnte aus dem Besuch der ägyptischen Delegation eine nachhaltige Partnerschaft zwischen Borgholzhausen und Kairo entstehen. &bdquo;Wir haben die ersten Muster bekommen. Die vielen notwendigen Abfragen und Bestätigungen im Lebensmittelbereich sowie in der Lieferkette sind bereits auf dem Weg“, erklärt Sylvia Düpmann. Die Firmenchefin fährt fort: &bdquo;Ägypten ist bei einigen Produkten eine sehr attraktive Alternative zu Indien und auch zu China.“ Die ein oder andere Lieferkette könnte also gekürzt werden. Weltweit sei Ägypten bereits bei Orangen und Erdbeeren mit führend sowie &bdquo;sehr ehrgeizig und motiviert bei anderen Produkten“ (Sylvia Düpmann). Nicht nur die geringe Entfernung nach Europa mache ägyptische Lieferanten daher zu attraktiven Geschäftspartnern - auch für ihre Firma mit derzeit 113 Mitarbeitenden ist die Zusammenarbeit spannend. Firmen wie Düpmann in Borgholzhausen sollen sichtbarer werden Und über das &bdquo;Match“ aus Borgholzhausen freut nicht zuletzt auch die FPI. &bdquo;Die Lebensmittelbranche ist keine einfache“, sagt Norbert Reichl. Düpmann sei einer der &bdquo;Hidden Champions“. Passgenaue Lieferung von Produkten sei die Stärke der Borgholzhausener Firma. &bdquo;Solche Unternehmen sichtbarer zu machen, ist auch ein Ziel unseres Vereins“, sagt der Mann von der FPI.

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