Stromausfall legt Borgholzhausen lahm: Fachleute gehen auf Fehlersuche

Borgholzhausen. Das hat für jede Menge Unmut gesorgt. Am Sonntagabend waren etwa 2.000 Menschen zeitweise ohne Strom. Die Leitungen hatten zwar schnell wieder Saft, doch musste Betreiber Westnetz dann auf Fehlersuche gehen. In großen Teilen der Innenstadt sowie in Westbarthausen war der Strom ausgefallen. Etliche Nutzer klagten daraufhin ihr Leid auf Facebook und spekulierten, woran der dritte Stromausfall binnen drei Monaten liegen könnte. Einige der Schreibenden beklagen, dass darüber hinaus Handynetze ausgefallen seien. Teile der Stadt sind über eine Stunde ohne Strom Um 19.23 Uhr kam es zu der Störung. Bei der Betreibergesellschaft Westnetz war die Notfallbereitschaft vor Ort. Nur wenig später meldeten sich erste Nutzer auf dem Störfall-Portal im Internet. Insgesamt wurde allein auf der Seite störungsauskunft.de 37 Mal &bdquo;Stromausfall" gemeldet. Die Telefone bei der Betreibergesellschaft Westnetz liefen heiß. 32 Stationen im gesamten Stadtgebiet quittierten kurzzeitig den Dienst, wie Westnetz-Pressesprecherin Ingrid Meering auf HK-Anfrage mitteilte. Der umgehend ausgerückte Techniker stellte die Stromversorgung wieder her, so dass die allermeisten Haushalte gegen 20 Uhr wieder am Netz waren. Nur einige wenige waren bis etwa 20.30 Uhr von der Stromversorgung abgehängt. &bdquo;Diese Haushalte liegen so weit außerhalb, dass wir uns mit Aggregaten behelfen mussten", so Ingrid Meering, die von einem Kabelfehler sprach. &bdquo;Wir konnten das defekte Streckenstück umschalten", erklärte Techniker Martin Becker am Tag darauf. Der Strom nahm also eine Art Umleitung zu den Haushalten. Becker rückte mit einem Team des Betreibers zu einer Stromstation in der Sundernstraße aus. Die Fachleute schickten aus einem Messwagen elektronische Überschlagssignale in die Leitung. Am &bdquo;anderen Ende" waren Eric Viehe und Phillipp Kempkes bei Wind und immer stärker werdendem Regen im Außeneinsatz. Sie gingen das gesamte Leitungsstück zwischen zwei Stationen ab und untersuchten den Weg mit einem Bodenschallmikrofon. Das funktioniert so ähnlich wie ein Metall-Detektor. Phillipp Kempkes trug Kopfhörer &bdquo;Wenn wir die Stelle gefunden haben, gibt es einen Knall", erklärte Viehe. Er unterstützte mit einem Tablett-PC. Mit Hilfe einer Karte kann er genau sehen, wo die Stromleitung entlang läuft. Bauarbeiten sollen bald Licht ins Dunkel bringen Die Suche stellte sich aber alles andere als einfach heraus. Stolze drei Kilometer Leitung mussten die Gruppe ablaufen. Fündig wurden sie auf einem Feldweg nördlich der Straße – nach mehreren Stunden Suche. Über die Ursachen konnten die Fachleute nur mutmaßen. &bdquo;Das kann natürlich durch Bauarbeiten passieren", sagte Martin Becker. Manchmal sind auch beschädigte Isolierungen am Kabel der Grund für Stromausfälle. Es könne auch sein, dass das Leitungsmaterial marode sei und beispielsweise ein Stein, der im Erdreich auf das Kabel drücke, sein Übriges getan habe. Diese Option scheint wahrscheinlich. Die Leitung verläuft über das ehemalige Militärgebiet. &bdquo;Dort sind noch viele alte Leitungen in Betrieb", weiß Eric Viehe. Diese stammten teils aus Militär-Zeiten und seien darum besonders anfällig. Die Haushalte in Borgholzhausen sind also vorerst wieder mit dem Stromnetz verbunden. Die Reparaturarbeiten an dem defekten Leitungsstück werden in den nächsten Tagen durchgeführt. Dafür muss dann aber gegraben werden.

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