Corona-Ausbruch: Wursthersteller und Grundschule sind betroffen

17 Mitarbeiter der Firma Glocken-Beune wurden positiv getestet. In der Grundschule ist ein Kind der Klasse 3 a infiziert

Bei dem Wurstwarenhersteller Glocken-Beune in Casum läuft der Betrieb dank des Engagements der Belegschaft weiter – wenn auch etwas eingeschränkt. | © Anke Schneider

18.11.2020 | 18.11.2020, 18:42

Borgholzhausen. Beim Wurstwarenhersteller Glocken-Beune GmbH & Co. in Casum hat es einen Corona-Ausbruch gegeben. 17 Mitarbeiter sind betroffen, vier davon kommen aus Borgholzhausen. In der Violenbachschule ist ein Kind der dritten Klasse mit Corona infiziert.

„Anfang November sind erste positive Tests bei uns aufgetreten", sagt Matthias Beune. „Keiner dieser positiv getesteten Personen hat vor der Testung Symptome gezeigt." In der vergangenen Woche waren es 15 Mitarbeiter mit einem positiven Test, in dieser Woche seien lediglich zwei neue Fälle hinzugekommen. „Das zeigt, dass unsere Maßnahmen wirksam sind. Aktuelle Studien belegen, dass jeder Infizierte eine weitere Person ansteckt. Bei uns sind es jedoch weniger geworden", so Beune. Nach Aussage von Matthias Beune sind alle positiv getesteten Mitarbeiter nun in Quarantäne. „Die positiv getesteten Personen wurden von dem für sie zuständigen Gesundheitsamt umgehend informiert und auch die Anordnung zur häuslichen Quarantäne wird durch das Amt vorgenommen", berichtet er. Die Kontaktnachverfolgung obliege ebenfalls dem Gesundheitsamt.

„Bisher mussten wir noch keine Abteilung schließen", so der Geschäftsführer weiter. Der Betriebsablauf sei wegen der fehlenden Mitarbeiter allerdings eingeschränkt. „Aufgrund des überdurchschnittlich hohen Engagements unserer Belegschaft gelingt es uns aber, die Herstellung unserer Produkte sicherzustellen."

"Der Schutz unserer Mitarbeiter hat für uns höchste Priorität"

Bisher wurde bei dem Borgholzhausener Wurstwarenhersteller die gesamte Belegschaft einmal wöchentlich getestet. „In Absprache mit dem Gesundheitsamt planen wir, die Testungen zunächst wöchentlich beizubehalten", so Matthias Beune. „Wir sind der Überzeugung, dass die Infektionen von außen in unseren Betrieb getragen worden sind, denn wir haben schon frühzeitig sehr umfangreiche Schutzmaßnahmen ergriffen." Inzwischen habe die Firma zusätzlich Schnelltests im Hause, sagt der Geschäftsführer. „Wir stehen im ständigen Austausch mit dem Gesundheitsamt und setzen alle Anregungen und Verbesserungsvorschläge sofort um. Der Schutz unserer Mitarbeiter hat für uns höchste Priorität."

Auch die Violenbachschule in Borgholzhausen hat es erwischt. Am Standort Nord wurde ein Kind der Klasse 3 a positiv auf das Corona-Virus getestet. Das Ergebnis des Testes wurde der Schule Mittwochmorgen, 18. November, mitgeteilt. Daraufhin schickte die Stadt als Schulträger die gesamte Klasse und die drei zuständigen Lehrer in Quarantäne. „Wir haben vorsorglich auch die Klasse 2 a in den Distanzunterricht geschickt, da eine der Lehrkräfte auch in dieser Klasse tätig war", sagt Ralf Vieweg, allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters.

Vieweg lobt das Verhalten der Piumer

Bisher sei es so gewesen, dass das Gesundheitsamt die Infizierten und die Kontaktpersonen ersten Grades, in diesem Fall die Mitschüler und die Lehrer, lediglich informiert hat. „Das zuständige Ordnungsamt musste dann per Ordnungsverfügung die Quarantäne anordnen", so Vieweg. Laut einer neuen Landesverordnung, die am Mittwoch erwartet wurde, löst schon der Anruf des Gesundheitsamtes künftig die Rechtsfolge der Quarantäne aus, so dass die Ordnungsämter nicht mehr tätig werden müssen. „Das ist aus unserer Sicht auch richtig", findet der Vertreter des Bürgermeisters.

Ralf Vieweg möchte den Piumern auf diesem Wege ein großes Lob aussprechen. „Bisher sind alle der Quarantäneempfehlung durch das Gesundheitsamt gefolgt", sagt er. Niemand habe auf den Bescheid des Ordnungsamtes gewartet.