Borgholzhausener Wurstspezialist: Unternehmen Glocken-Beune feiert Jubiläum

Borgholzhausen. Mittlerweile ist es die vierte Generation, die bei Glocken-Beune an der Hesselteicher Straße in Person von Lea Capar, geborene Beune, und Sven Beune die Geschicke des Borgholzhausener Familienunternehmens mit leitet. Der Hersteller von westfälischen Wurst- und Schinkenwaren, spezialisiert auf Salami- und Schinkenspezialitäten und Snack-Artikel, ist deutschland- und europaweit auf dem Markt. In diesem Jahr, genau gesagt im Juli, feiert das Unternehmen seinen 100. Geburtstag. Das hohe Alter darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich Glocken-Beune auch für die Zukunft bestens aufgestellt sieht. &bdquo;Gute und wertvolle Qualitätsprodukte kommen nie aus der Mode“, lautet das Credo der Brüder Matthias und Detlev Beune, die die dritte Generation der Firmenspitze bilden. Dabei seien die Zubereitungsmethoden traditionell, die Möglichkeiten der Technik aber modern. Welchen Weg hat Glocken-Beune in den vergangenen 100 Jahren genommen? Ein kleiner Abriss der Geschichte soll das zeigen. Rückblick in der Geschichte des Borgholzhausener Unternehmens: 1925 bis Kriegsende Am 21. Juli 1925 fängt die Firmenhistorie an. Richard und Elisabeth Beune haben ein Grundstück geerbt und dort ein Fabrikgebäude zur Herstellung von Wurstwaren errichtet. Mit vier Schweinen und vier Rindern beginnt es. Am 21. Juli des Jahres erfolgen die ersten Schlachtungen. Die erste Kundschaft kommt auch aus Berlin und dem Ruhrgebiet, wenige Jahre später erschließt sich Glocken-Beune zudem den Düsseldorfer Raum; auch das Grundstück in Borgholzhausen und der Maschinenpark wachsen. Die 1930er Jahre sind geprägt durch Lebensmittelzuteilungen seit 1936. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs gibt es Fleisch nur noch mit Bezugscheinen oder Fleischmarken. Die Produktion ist in Kriegszeiten auf Anordnung nur noch auf streichfähige Cervelatwurst beschränkt. Personal wird in diesen Zeiten knapp, denn alle jungen Männer aus der Produktion und Verwaltung werden zur Wehrmacht eingezogen. Da ist Erfindungsreichtum gefragt. Die Nachfrage nach Fleisch ist auch in den 1940er Jahren weiterhin groß. Statt auf Rinder und Schweine setzt Richard Beune in den Kriegsjahren auf Enten und Gänse. Nachkriegszeit und Erweiterungen im Sortiment von Glocken-Beune Nach dem Krieg startet Glocken-Beune wieder durch. 1951 werden neue Produktionsstätten erbaut. Würstchen und Knacker kommen ins Sortiment. 1964 schafft das Unternehmen die erste Aufschnitt- und Verpackungsmaschine an. Auch Wohngebäude entstehen, da Glocken-Beune seit Anfang der 1960er Jahre auch auf Mitarbeiter aus Portugal und Spanien setzt. Die 1970er Jahre sehen eine Erweiterung der Produktionskapazitäten und des Sortiments. &bdquo;Gefragt waren aufgeschnittene, verpackte Ware und Speck, auch Bockwurst erfreute sich großer Beliebtheit“, charakterisiert das Unternehmen die damalige Zeit. Dem folgt 1983 ein großer personeller Einschnitt. Inhaber und Gründer Richard Beune stirbt. Die Geschäftsleitung haben von da ab seine Witwe Elisabeth Beune und Sohn Friedhelm Beune inne. Beim Sortiment beginnt derweil der Siegeszug des Snacks. Glocken-Beune entwickelt in diesen Jahren sein erstes Snack-Produkt, &bdquo;Die Zwerge“, Vorgänger der heutigen Mini-Salamis. BSE krempelt den Fleischwaren-Markt um Seit den 1990er Jahren ist Glocken-Beune im Exportgeschäft tätig. Im Jahr 2000 beunruhigt eine Seuche ganz Europa: BSE ist auf dem Vormarsch, der sogenannte &bdquo;Rinderwahnsinn“. Produkte aus Rindfleisch werden nicht mehr gefragt. Wieder macht Glocken-Beune aus der Not eine Tugend und erweitert die Produktion. Mit vegetarischem Brotaufschnitt und -aufstrich unter der Marke &bdquo;Iss Modern“ lässt sich die BSE-Krise meistern – &bdquo;und ohne Umsatzeinbuße überstehen“, wie das Unternehmen betont. Borgholzhausener Unternehmen Glocken-Beune in der Gegenwart 2013 gewinnt das Unternehmen den Ressourceneffizienz-Preis NRW. Der Preis wird für die Planung, Erstellung und Umsetzung eines auf Wärmeenergie basierenden, optimierten Energiekonzeptes verliehen. 2020 unterzieht sich das gesamte Glocken-Beune-Sortiment einem Marken-Relaunch. Es entstehen die neuen Sortimentslinien &bdquo;Beunes Beste“, &bdquo;Ravensberger Land“, &bdquo;Ready to Snack“ sowie &bdquo;Bacon“. Das Logo wird verjüngt, und die Verpackungen werden neu gestaltet. Auch das Logo unterzieht sich einer leichten Verjüngungskur. &bdquo;Im wachsenden Markt für Wurst- und Schinkenprodukte ist die Marke Glocken-Beune für die Zukunft aufgestellt“, ist das Unternehmen optimistisch. Herausforderung für Glocken-Beune: Die Corona-Zeit Prämierung für Rauchfleisch und Deelenwurst Zur Tradition des Borgholzhausener Unternehmens gehört auch die Prämierung seiner Produkte. Zum 38. Mal in der 100-jährigen Firmengeschichte hat Glocken-Beune nun die Auszeichnung &bdquo;Langjährige Produktqualität“ der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) erhalten. Die Jury zeichnete drei Produkte von der Hesselteicher Straße in der Kategorie &bdquo;Schinken und Wurst“ mit Goldmedaillen aus. Die drei Preisträger sind &bdquo;Beunes Beste – Rauchfleisch“, &bdquo;Beunes Beste – Deelenwurst“ sowie das Produkt &bdquo;Ravensberger Land – Bauern-Vesper“. Berücksichtigt werden bei der Medaillenvergabe unter anderem Rohstoffauswahl und Rezeptur. Unternehmen müssen, um den Preis zu erhalten, fünf Jahre in Folge an den produktspezifischen internationalen Qualitätsprüfungen des DLG-Testzentrums Lebensmittel teilnehmen und pro Prämierungsjahr mindestens drei Prämierungen erzielen, teilt die DLG mit. Ab dem fünften erfolgreichen Teilnahmejahr wird der Betrieb mit dem Preis für langjährige Produktqualität ausgezeichnet. Schon bei nur einem Jahr ohne Teilnahme oder ohne genügend Prämierungen entfällt der Anspruch auf den Preis. Aktuelle Nachrichten bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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