Wandern: Borgholzhausen bereitet sich auf den Trendsport vor

Mit den neuen Routen aus dem Rathaus kann man sich nicht verlaufen

Umgeben von den sanften Hügeln des Teutoburger Waldes bietet Borgholzhausen den perfekten Ausgangspunkt. Die neuen Wanderweg sind so markiert, dass Verlaufen kaum möglich ist. | © Ulrich Fälker

Andreas Großpietsch
15.03.2020 | 15.03.2020, 18:00

Borgholzhausen. Der Wanderer von heute braucht weder Kompass noch Karte, sondern nur noch sein Handy. Jedenfalls dann, wenn er auf einem der fünf neuen Wanderwege Borgholzhausen und Umgebung erkundet. Natürlich sind die Wege ebenso wenig neu wie die Sehenswürdigkeiten, von denen manche schon seit Jahrhunderten zu Borgholzhausens herausragenden Besonderheiten gehören. Wie zum Beispiel Schloss Brincke oder die Burg Ravensberg. Aber ganz neu zusammengestellt ist der Weg zum Ziel. Verantwortlich dafür ist Tamara Kisker.

Die Tourismusbeauftragte der Stadt hat einen guten Teil ihrer Arbeitszeit in den vergangenen Jahren in das Projekt mit den neuen Wanderrouten investiert. Den macht Borgholzhausen damit zum Teil eines Netzes von Wegen, die ganz Ostwestfalen-Lippe für den neuen Trendsport erschließen sollen.

Die Anforderungen an die einzelnen Strecken sind hoch, zeigt der Blick in die Sammlung auf der Homepage der OWL GmbH. Nicht hoch für den Wanderer, sondern für die Menschen, die hinter dem Konzept stehen. Tamara Kisker ist für wichtige Teile der Routen verantwortlich und sorgt für die Koordination.

Ohne die Wege(-kenn-)zeichner wäre es schwierig

Allerdings hat sie auch Helfer. Ohne Manfred Arlitt, Dietmar Hermann, Reinhard Lümkemann und Heiko Siegert wäre sie vermutlich noch lange nicht so weit, wo fünf fertige Wanderrouten auf den Frühling warten. Denn die vier Männer engagieren sich als sogenannte Wegzeichner. Ei-gentlich müssten sie Wegekennzeichner heißen, denn sie haben an allen Wegkreuzungen die ansprechenden neuen Beschilderungen installiert, die dafür sorgen, dass sich auch ohne Handy niemand verirren kann. Und zwar egal, in welche Richtung der Wanderer auf den Rundkursen startet. Auch das ist eine Besonderheit der Borgholzhausener Wege.

„Unsere Gegend bietet einfach so viele schöne Wandermöglichkeiten“, sagt Tamara Kisker, die sich schon als Stadt- und als Wanderführerin ausbilden ließ, als dieses Themenfeld noch nicht zu ihren beruflichen Aufgabenfeldern gehörte. Von daher kannte sie auch die alten Wege mit der Kennzeichnung A 1 bis A 9, die jetzt verschwunden zu sein scheinen.

Doch die sind natürlich die Grundlage für die neuen Routen. „Die alten Strecken waren zu kurz“, erläutert sie. Denn mit dem „Burg Ravensberg Weg“ über 6,7 Kilometer oder dem „Entdecker Weg“ über eine Strecke von 13,9 Kilometern sollen Gäste von außerhalb angelockt werden.

Stammen diese Gäste aus der näheren Umgebung, dann sind die neuen Routen gut an einem Tag zu bewältigen. Sicherlich war „jeder“ schon mal auf der Burg Ravensberg, aber verbunden mit einer schönen Wanderstrecke bietet sich ja auch einmal eine Wieder- oder Neuentdeckung an.

Die Beschreibungen bieten unglaublich viele Details

Die neuen Wege sollen aber auch bei Besuchern aus der Region Ostwestfalen oder sogar darüber hinaus Interesse wecken. Aus Sicht von vielen Menschen in den Niederlanden ist der Teutoburger Wald das ihrem doch eher flachen Heimatland nächstgelegene Gebirge, das sich sehr gut als Ausflugsziel eignet.

Zu den Tourdaten, die man im Internet finden kann, gehören viele Details: Die genaue Weglänge, die Höhenmeter, die Beschaffenheit des Untergrunds, aber auch Parkplätze, Gastronomietipps und die Anbindung mit Bus und Bahn.

In einer kleinen Serie wird das Haller Kreisblatt das attraktive neue Angebot in den kommenden Wochen vorstellen. Natürlich nicht mit allen Details, denn die gilt es zu erwandern und selbst anzuschauen. Nach dem langen schmuddeligen Winter sollte der Frühling bald ins Freie locken. Und im Teutoburger Wald finden sich zahlreiche bedeutende Vorkommen von Frühblühern.