
Halle. Blickt man auf die prominenten Gäste zurück, die in den vergangenen Jahren das Auftaktprogramm der örtlichen Hospizgruppen gestaltet haben, könnte man fast denken, dass sich die Organisatorinnen und Organisatoren an der Gästeliste vom Deutschen Fernsehpreis orientieren. Bambi-Gewinnerin Marianne Sägebrecht war schon da, ebenso Christine Westermann und Moderator Hubertus Meyer-Burckhardt. Im vergangenen Jahr setzte dann das TV-Traumpaar Walter Sittler und Mariele Millowitsch Maßstäbe. Im kommenden Jahr wird eine Grimme-Preis-Trägerin, Ex-Tatort-Kommissarin und Bestsellerautorin mit einer Lesung den Höhepunkt der Veranstaltungen des vor einem Jahr gegründeten Hospizverbund Teutoburger Wald gestalten.
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„Wir freuen uns sehr, dass wir für unsere Auftaktveranstaltung am 1. März 2025 Andrea Sawatzki gewinnen konnten“, sagt Monika Riepe von der Hospizgruppe Werther, die ebenso wie die Gruppen aus Halle, Borgholzhausen und dem südlichen Landkreis Osnabrück zum vor knapp zwei Jahren neu gegründeten Verbund gehören. „Dies ist Sawatzkis erster Roman mit einem ernsten Thema“, sagt Buchhändlerin Silke Speckmann. Bisher ist die frühere Frankfurter Tatort-Kommissarin literarisch gesehen vor allem für die für das ZDF verfilmte Romanreihe über die Familie Bundschuh bekannt gewesen. Darin erlebt die Berliner Familie auf humorvolle Art und Weise chaotische Weihnachtsfeiertage, einen wenig erholsamen Mallorca-Urlaub oder die Tücken einer Bewerbung ums Bürgermeisteramt.
„Sie hat mit „Brunnenstraße“ einen sehr biografischen Roman herausgebracht, der von der Pflege ihres an Demenz leidenden Vaters Günther Sawatzki, einem früheren Feuilletonchef der Tageszeitung „Die Welt“ handelt“, sagt Silke Speckmann. Die Mutter arbeitet als Krankenschwester und muss die Familie des zuletzt freiberuflich tätigen Vaters ernähren. Da sie Schichtdienst hat, ist Andrea Sawatzki teilweise auch nachts für die Pflege verantwortlich.

Tickets gibt es nur gegen Bargeld
Das Buch, das auf der Spiegel-Bestsellerliste landete, erschien Anfang 2022. Sie verfasste es innerhalb von 14 Tagen während des Corona-Lockdowns. „Es handelt von einem Thema, um das sich auch bei der Hospizgruppe vieles dreht“, sagt Monika Riepe. Man ziehe mit den Auftaktveranstaltungen immer durch die Region. Im kommenden Jahr sei Halle dran, so dass Sawatzki mit ihrer Lesung am Samstag, 1. März, ab 18 Uhr im Haller Kreisgymnasium Station macht. Der Kartenvorverkauf beginnt am Montag, 25. November. Tickets zum Preis von 29 Euro gibt es in den Büros der Hospizgruppen (Borgholzhausen: Tanfanstraße 2, Werther; Mühlenwiese 1; Bad Rothenfelde: Kirchstraße 6) sowie bei Bücher und Geschenke Silke Speckmann in der Sparkassen-Passage (Bahnhofstraße 27) in Halle. An allen Vorverkaufsstellen ist keine Kartenzahlung möglich.
„Das Buch ist sehr gut geschrieben. Sawatzki betrachtet sich darin aus der Sicht einer dritten Person“, sagt Speckmann. Bei ihrer Lesung in Halle könnte die Schauspielerin möglicherweise auch schon etwas über ihr kommendes Buch erzählen, welches den Titel „Biarritz“ tragen und am 3. April 2025 erscheinen wird. Darin behandelt sie das Verhältnis zu ihrer Mutter. Die Hospizgruppe rechnet mit vielen Besuchern, die Aula des KGH fasst bis zu 500 Besucher.
Das gesamte Programm der Hospizgruppe für das kommende Jahr findet sich in dem Flyer wieder, der ab sofort an vielen Orten im Altkreis und im südlichen Landkreis Osnabrück ausliegt. Darin enthalten sind auch alle Informationen zum Beratungsangebot. Diese sind auch online unter www.hospizverbund.de zu finden.