Anlässlich des internationalen Museumstages erzählten Katja und Wolfgang Kosubek vom Museum Haller »ZeitRäume« gut zwei Dutzend Interessierten Teile der Geschichte des 1828 eröffneten »Leichenhofes«, der mit der Tradition brach in unmittelbarer Nähe zur Kirche die letzte Ruhe zu finden.
Lange hatten sich die Haller Bürger dagegen gesträubt, dass fortan im ehemaligen »Meinderschen Mauergarten« ihre Grabstätte sein sollte, ehe das Preußische Landrecht und die unhaltbare Situation auf dem Kirchplatz – damals starben in Halle etwa 129 Menschen im Jahr – diesen Schritt unabdingbar machten. Wie dringlich er war, zeigte auch die Entwicklung der kommenden Jahre: Bereits 1876 entstand südlich der Bahnlinie für Bokeler Bürger der Friedhof II, gut 20 Jahre später der Friedhof III an der Bundesstraße 68.
Mehr sind es bis heute nicht geworden. Um 1990 wurde der letzte Haller Bürger auf dem Friedhof I zu Grabe getragen. Mittlerweile hat die Stadt, die die historische Fläche noch bis 2020 von der Kirche gepachtet hat, hier einen Skulpturenpark geschaffen, dem im September ein Geschichtspfad folgen soll.
Voraussichtlich zum »Tag des offenen Denkmals« am 11. September soll er eröffnen und die bereits geschaffenen Geschichtspfade »Kaffeemühle« und »Waldbegräbnisse« ergänzen. „Die Planungen laufen und der Geschichtspfad auf dem Friedhof I soll sich gut in das bereits bestehende Angebot einfügen", sagte Katja Kosubek, die das Projekt gemeinsam mit der städtischen Kulturbeauftragten Susanne Debour betreut.