Bis zu 780 Euro im Jahr: Fahrradversicherungen sind derzeit so teuer wie nie zuvor

Fahrradversicherungen kosten derzeit so viel wie nie zuvor. Das zeigt eine Analyse des Geldratgebers Finanztip, die dieser Redaktion exklusiv vorab vorliegt. Finanztip hat dafür von 17 Anbietern die Preise des jeweils zu der Erhebung passenden Tarifs abgefragt. Dafür wurden neun Musterkunden erstellt. Das Ergebnis: Je nach Art und Wert des Fahrrads kostet eine Fahrradversicherung bis zu 780 Euro im Jahr – für Neukunden teilweise doppelt so viel wie vorher. Und das, obwohl im Jahr 2024 mit 135.000 Fällen rund 10.000 versicherte Fahrräder weniger gestohlen wurden als im Vorjahr. Auf Anfrage erklärt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), das so: &bdquo;Die steigenden Kosten trotz sinkender Fallzahlen gehen auf eine veränderte Strategie der Fahrraddiebe zurück: Die Täter gehen offenbar gezielter vor und stehlen vor allem hochwertige Räder und E-Bikes. Der durchschnittliche Schaden liegt inzwischen bei rund 1.190 Euro – mehr als dreimal so viel wie vor 20 Jahren.“ Fahrradversicherung: Wann ist sie sinnvoll? Trotz der hohen Preise kann der Abschluss einer Fahrradversicherung sinnvoll sein. Laut Finanztip lohnt sich das ab einem Fahrradwert von 1.200 Euro. Sonst wäre die Versicherung im Zweifel teurer als eine Ergänzung der Hausratversicherung um eine zusätzliche Fahrradklausel. Eine solche Klausel braucht man, wenn man sein Fahrrad unterwegs und draußen absichern will. Sie gilt also auch, wenn das Fahrrad an der Straße steht. Die normale Hausratversicherung greift nämlich nur in bestimmten Fällen, warnt Henriette Neubert, Versicherungsexpertin bei Finanztip: &bdquo;Wichtig ist hier ein Blick in die Bedingungen. Richtig verlassen kann man sich auf den Diebstahlschutz nur, wenn das Rad in der Wohnung oder einem abgeschlossenen Einzelkeller abgestellt ist.“ Fahrradversicherung nicht gleich Fahrradversicherung Fahrradversicherungen sollten laut dem Verbraucherportal im Schadensfall nicht mehr als 50 Euro Selbstbeteiligung fordern und einen umfassenden Schutz vor Diebstahl, Vandalismus, Elementarschäden und Bedienfehler bieten. Der Verschleiß des Fahrrads sollte dabei für die ersten drei Jahre mitversichert sein. Eine gute Absicherung für ein Fahrrad im Wert bis 2.000 Euro gibt es bereits ab 60 Euro jährlich. Finanztip empfiehlt dabei die Versicherer Pergande & Pöthe (Tarif: Fahrrad Sofortschutz Plus) sowie die Ammerländer Versicherung (Tarif: Ammerländer Classic). Umfassender, aber auch teurer sind die Leistungen mit einem Schutzbrief, der zusätzlich Pannenhilfe bietet. Für Neukunden hat Neubert noch einen weiteren Ratschlag: &bdquo;Eine Möglichkeit ist es, Drei-Jahres-Verträge abzuschließen. Über diese Zeit bleibt der Beitrag dann stabil und es gibt teilweise noch zusätzliche Rabatte.“ Wie man Fahrraddiebstahl vorbeugen kann Im besten Fall muss die Fahrradversicherung natürlich nie zum Einsatz kommen. Laut dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) gibt es einige leicht umzusetzende Tipps, wie man dem Diebstahl am besten vorbeugt. Beim Abstellen in der Öffentlichkeit ist es gut, wenn das Fahrrad an einem gut sichtbaren, belebten Ort abgestellt wird. Dabei sollten sowohl Rahmen als auch Vorder- und Hinterrad des Fahrrads mit einem sicheren Schloss an fest verankerten Fahrradständern oder ähnlichen Gegenständen befestigt werden. Was beim Fahrradschloss zu beachten ist Rahmen- und Spiralkabelschlösser reichen dabei nicht aus. Besser sollte man stabile Bügel-, Ketten- oder Faltschlösser kaufen, empfiehlt der ADFC. Je hochwertiger das Schloss, desto sicherer ist im Zweifelsfall auch das Fahrrad. Eine weitere Möglichkeit ist es, sein Fahrrad von Polizei oder ADFC codieren zu lassen. Das bedeutet, dass eine Abfolge von 18 Zahlen und Buchstaben in den Fahrradrahmen je nach Material eingraviert, geprägt oder aufgeklebt wird. Das schreckt manche Diebe oder Diebinnen von einem Diebstahl ab, da das Fahrrad eindeutig identifizierbar ist. Und falls es doch gestohlen und später wieder aufgefunden wird, so kann es an den Besitzer oder die Besitzerin zurückgegeben werden.

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