Trump treibt Bitcoin auf Rekordhoch: Für wen sich der Einstieg noch lohnt

Der Kurs des Bitcoin ist zur Amtseinführung von Donald Trump auf ein neuerliches Rekordhoch gestiegen. Am Montag erreichte die Kryptowährung einen Kurs von 109.356 US-Dollar. Das entspricht rund 106.000 Euro. Vor der Wahl in den USA im vergangenen November pendelte der Wert der wichtigsten virtuellen Währung noch zwischen 60.000 und 70.000 US-Dollar. Über den wichtigsten Grund für die Kursexplosion sind sich Finanzexperten einig: Trump hat eine Deregulierung bei den Kryptowährungen angekündigt. Auch will der US-Präsident den Bitcoin in die strategischen nationalen Reserven aufnehmen. Ob sich der Boom fortsetzt, ist nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre offen. Der Kurs war enormen Schwankungen unterlegen, lag zeitweilig sogar schon deutlich unter der Marke von 20.000 US-Dollar. Auch deshalb warnen Verbraucherschützer davor, die Kryptowährung als chancenreiche Geldanlage anzusehen und jetzt noch auf den fahrenden Zug aufzuspringen. Finanzexperte: Bitcoin ist keine Geldanlage “Bitcoin ist Zockerei“, sagte Hermann Tenhagen vom Verbraucherportal Finanztip, &bdquo;es ist keine Geldanlage“. Nur für Spielernaturen sei die Währung eine Alternative zu Sportwetten oder Lotto. Wenn es mit denen wieder in die andere Richtung geht, droht manchen Käufern des Bitcoin ein böses Erwachen. &bdquo;Am Ende beißen den Letzten die Hunde“, warnt Tenhagen. Überzeugte Anhänger von Kryptowährungen werden sich von derlei Warnungen kaum abschrecken lassen. Dabei zeigt aktuell ein Nebenschauplatz, wie absurd das Marktgeschehen gerade ist. Donald Trump wie auch seine Frau Melania haben sogenannte &bdquo;Meme Coins“ herausgegeben, eine Art virtueller Gedenkmünzen mit den Namen &bdquo;$TRUMP“ und &bdquo;$MELANIA“. Diese Münzen werden gehandelt. Ersterer, unter dem Motto &bdquo;Fight, Fight, Fight“ brachte es schnell auf eine Marktkapitalisierung von über 15 Milliarden US-Dollar. Dabei weisen selbst die Herausgeber darauf hin, dass es sich weder um Investitionsobjekte noch um Wertpapiere handelt, sondern um einen Ausdruck einer Überzeugung im Sinne Donald Trumps. Mehr als Sammlerstücke sind es nicht. Kaufen kann man damit auch nichts. Trump war nicht immer Bitcoin-Fan So profitiert die Familie Trump auch selbst von dem vom Präsidenten ausgelösten Boom der Kryptowährungen. Immerhin erfüllt der Bitcoin auch reale Funktionen. Er wird mitunter als Zahlungsmittel akzeptiert, auch wenn es keine echte, staatlich kontrollierte Währung ist. Und die Zahl der Bitcoin ist auf 21 Millionen begrenzt. Das trägt der Währung den Ruf ein, vor Inflation zu schützen. Trump war nicht immer Fan des Bitcoin. In früheren Zeiten hat er die Kryptowährung rigoros als Zahlungsmittel für Drogenhändler und andere Kriminelle abgelehnt. Wohl auch die Nähe zu Kryptofans wie Elon Musk hat grundlegenden Sinneswandel bewirkt. Die Akzeptanz des Bitcoin ist nicht nur in den USA hoch. Auch der frühere Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) plädierte noch im vergangenen Jahr dafür, dass die Europäische Zentralbank Währungsreserven in Bitcoin prüfen sollte. Über einen kleinen Schatz in Kryptowährungen verfügt Deutschland bereits, genauer gesagt das Bundeskriminalamt. Dort werden die von Kriminellen beschlagnahmten Bitcoins verwaltet. Enorme Kursschwankungen bei virtueller Währung Wie schnell es bei Kryptowährungen auf und ab gehen kann, ließ sich an diesem Montag gut beobachten. Während der Bitcoin auf sein Rekordhoch stieg, gaben die Kurse anderer virtueller Währungen teils stark nach. Ether als zweitwichtigste Kryptowährung verlor am Nachmittag über vier Prozent an Wert. Von den zwölf auf der Handelsplattform Lang & Schwarz aufgelisteten Kryptowährungen lagen neun bis zu sieben Prozent im Minus. Das zeigt, dass die Warnungen von Verbraucherschützern nicht von der Hand zu weisen sind. Die enormen Kursschwankungen stellen auch den Inflationsschutz von Bitcoin & Co infrage. Es nützt wenig, dass eine virtuelle Währung durch die dahinter stehenden sogenannten Blockchains beliebig vermehrt werden kann, wenn Kursverluste diese Stabilität mehr als aufwiegen. Bisher flüchteten Anleger eher in Edelmetalle, wenn sie Währungen misstrauten. Das ist anscheinend auch immer noch der Fall, wie ein Blick auf den Goldkurs nahelegt. Die Unze Feingold wird mit etwas über 2.700 US-Dollar nahe ihrem Allzeithoch gehandelt.

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