Bielefeld (dpa/ww). Die türkisfarbenen E-Scooter des Anbieters Tier: für die einen ein ständiges Ärgernis, für die anderen ein beliebtes Fortbewegungsmittel. Omnipräsent in den Städten der Region – egal ob Bielefeld, Herford, Gütersloh oder Paderborn. Doch das ändert sich bald.
Denn: Das Unternehmen Tier hat mit dem niederländisch-französischen Wettbewerber Dott fusioniert. Dott ist vor allem in den Benelux-Ländern sowie Frankreich stark vertreten, während Tier insbesondere im deutschsprachigen Raum aktiv war. Zum Fahrzeugportfolio gehören neben E-Scootern auch E-Fahrräder. Was ändert sich nun für Nutzerinnen und Nutzer? Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick:
Gibt es die E-Scooter der Marke Tier künftig gar nicht mehr?
Nein, nicht in der bisherigen Form. Durch die Fusion verschwindet die Marke Tier. Die E-Scooter bleiben jedoch erhalten, allerdings mit einer neuen Lackierung. Im Januar sollen die Fahrzeuge künftig einheitlich mit dem Dott-Design unterwegs sein, wie das Unternehmen mitteilte. Die Umstellung soll in Deutschland Mitte Oktober beginnen und in wenigen Wochen abgeschlossen sein.
Werden weitere Marken vom Markt verschwinden?
Der E-Scooter-Markt gilt als hart umkämpft. Nach einer starken Wachstumsphase in den ersten Jahren nach der Zulassung 2019 setzen die Unternehmen inzwischen auf Sparen und Profitabilität. Gleichwohl geht Philipp Haas, Dott-Geschäftsführer für die Märkte Deutschland, Österreich und Schweiz, davon aus, dass die Konsolidierung des Marktes noch nicht abgeschlossen ist. „Wir glauben schon, dass es zu weiteren Zusammenschlüssen kommen wird“, betonte er. „Daran werden wir aber nicht beteiligt sein.“

Kann ich die künftigen Dott-E-Scooter mit der Tier-App nutzen?
Nein, denn auch die Tier-App wird abgeschaltet. Nutzerinnen und Nutzer müssen auf die Dott-Plattform umziehen; darauf verweist das Unternehmen auch. Allerdings bleiben die Fahrthistorie, Rechnungen und Kundendienst-Tickets noch eine bestimmte Zeit in der Tier-App verfügbar.
Das Unternehmen begründet die Fokussierung auf eine App mit der Markenbekanntheit von Dott. „Wir haben ganz viele Kunden befragt und gemerkt, dass die Markenbekanntheit bei Dott über alle 21 Länder hinweg stärker ausgeprägt ist“, sagte Haas, Geschäftsführer für die Märkte Deutschland, Österreich und Schweiz, der Deutschen Presse-Agentur.
Lediglich in Deutschland sei Tier bekannter. Aber: „In Deutschland haben wir gemerkt, dass das Branding beziehungsweise die Marke nicht so relevant ist“, betonte Haas. Für die Nutzerinnen und Nutzer stünden Zuverlässigkeit bei Angebot und Verfügbarkeit der Fahrzeuge im Fokus.
Ähneln sich die Dott- und die Tier-App?
Ja. Wie das Unternehmen mitteilt, funktioniert die Dott-App ähnlich wie die Tier-App. Was Dott im Vergleich zu Tier derzeit noch nicht anbietet: Gruppenfahrten und Fahrzeug-Reservierungen.