Schwache Herbstbelebung: Zahl der Arbeitslosen in OWL sinkt nur leicht

Die Zahl der Arbeitslosen in OWL ist im September im Vergleich zum August um 2.696 auf 71.189 Menschen gesunken. Die Arbeitslosenquote sei um 0,3 Punkte auf 6,1 Prozent zurückgegangen, teilt die Bundesagentur für Arbeit mit. Damit liegt die Region im NRW-Vergleich deutlich unter dem Durchschnitt (7,6 Prozent). Vor einem Jahr lag die Quote in OWL bei 5,6 Prozent. In allen Regionen im Bundesland war die Arbeitslosigkeit zuletzt im Vergleich zum Vormonat rückläufig. In Ostwestfalen-Lippe sank sie am stärksten. Mit 6,1 Prozent war sie im September genauso hoch wie in Südwestfalen. Das Rheinland kam auf 7,3 Prozent, das Bergische Land verzeichnete einen Wert von 7,2 Prozent. Die niedrigste Arbeitslosenquote in NRW hat weiterhin das Münsterland mit 5 Prozent. Schlusslicht in der Statistik ist unverändert das Ruhrgebiet mit 10,2 Prozent. Die niedrigste Arbeitslosenquote in der Region verzeichnet der Kreis Höxter mit 4,8 Prozent, gefolgt vom Kreis Gütersloh (5,1 Prozent), Kreis Lippe (5,5 Prozent), Kreis Paderborn (5,7 Prozent), Kreis Minden-Lübbecke (6,2 Prozent) und dem Kreis Herford (6,3 Prozent). Die höchste Arbeitslosenquote weist die Stadt Bielefeld mit 8,9 Prozent auf. Rückgang der Arbeitslosigkeit ist saisonüblich Der Rückgang der Arbeitslosenzahlen im September ist laut Roland Schüßler (Chef der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit) saisonüblich, fiel in NRW diesmal aber deutlicher aus als in den vergangenen zwei Jahren. Besonders profitieren konnten demnach junge Menschen unter 25 Jahren. Der Arbeitsmarkt habe sich auch insgesamt wesentlich dynamischer gezeigt. 43.591 Arbeitnehmer konnten im September ihre Arbeitslosigkeit mit der Aufnahme einer neuen Arbeit beenden – das waren 10.000 mehr als im August. .responsive23-SdXmnzY8n4LO5jvl-bar-vertical-arbeitslose-in-owl-august-2024 { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-SdXmnzY8n4LO5jvl-bar-vertical-arbeitslose-in-owl-august-2024 { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-SdXmnzY8n4LO5jvl-bar-vertical-arbeitslose-in-owl-august-2024 { padding-top: 142.86%; } } Von einer Herbstbelebung will der Arbeitsmarktexperte aber nicht sprechen. Der Blick nach vorn fällt wenig optimistisch aus. Die Arbeitslosenquote ist höher als im Vorjahresmonat. Zudem ist laut Schüßler die Zahl neu gemeldeter Stellen auffällig gering. Mit rund 22.000 beobachte man in NRW &bdquo;einen rekordverdächtigen Tiefststand für einen September“. Üblich seien viele neue Stellenmeldungen im Herbst. Als schwierig erweist sich weiterhin die konjunkturelle Lage. Die Arbeitgeber stellten weniger ein und ließen offene Stellen erst einmal unbesetzt, so Schüßler. Dieser Trend lässt sich bundesweit beobachten. In Deutschland ging die Nachfrage nach Arbeitskräften weiter zurück: Im September waren nach Angaben der Bundesagentur noch 696.000 offene Stellen zur Neubesetzung gemeldet. Das waren 8,5 Prozent weniger als vor einem Jahr. Noch dramatischer ist die Lage in OWL: Hier wurden 14 Prozent weniger offene Stellen gemeldet. Schlechtes Jahr 2024 für den Arbeitsmarkt &bdquo;Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung haben im September zwar abgenommen, jedoch deutlich weniger als sonst in diesem Monat“, sagt die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur, Andrea Nahles. &bdquo;Der Auftakt der Herbstbelebung am Arbeitsmarkt verläuft in diesem Jahr also nur schleppend.“ Laut Nahles läuft es auf dem Arbeitsmarkt schon das ganze Jahr über schlecht. Schuld daran sei vor allem die wirtschaftliche Stagnation im Land. Deutschland nimmt wegen seiner anhaltend schwächelnden Konjunktur Kurs auf die Marke von drei Millionen Arbeitslosen. Nahles geht davon aus, dass diese Schallmauer im nächsten halben Jahr durchbrochen werden kann, wenn nicht entscheidende konjunkturelle Impulse kommen. Aktuell liegt die Zahl bei 2,806 Millionen. Eine zukünftige Entspannung der Situation erwartet Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der staatlichen Bankengruppe KfW: &bdquo;Im Jahresdurchschnitt 2025 dürfte die Arbeitslosigkeit dann wieder leicht sinken“, sagt sie. Köhler-Geib machte darauf aufmerksam, dass das Problem des Fachkräftemangels trotz der schwachen Konjunktur bestehen geblieben ist – noch immer suchen Betriebe in einzelnen Branchen händeringend nach Personal, vor allem in den Dienstleistungsberufen.

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