Games-Kritik

„Borderlands 4“ im Test: Humor, Loot und ein nerviges Performance-Problem

Fans bekommen mit „Borderlands 4“ mehr von allem: Chaos, Humor und Waffen. Leider bremsen Performance-Probleme den Spaß erheblich aus. Wir haben’s getestet.

Claptrap, der freundliche Roboter, begrüßt uns glücklich als neuer Rekrut. Wir dürfen ihm direkt mit einem riesigen kaputten Aufzug helfen. | © Gearbox Software

15.09.2025 | 15.09.2025, 15:33

Mit „Borderlands 4“ betreten wir erneut das chaotische Reich der Kammerjäger – ein Universum, das sich mit seinen verrückten Vorgängern fest ins Gedächtnis eingebrannt hat. Wieder erwarten uns die markante Comic-Optik, der typische schwarze Humor und jede Menge bizarrer Kreaturen. Neu ist allerdings, dass uns die Reise in frische, abwechslungsreiche Schauplätze führt, die uns natürlich nicht vertraut sind, dafür aber umso mehr zum Erkunden einladen. Was hingegen unverändert bleibt: das unerschöpfliche Arsenal an Waffen und Ausrüstung.

Zur Wahl stehen diesmal vier neue Kammerjäger, jeder mit einem ganz eigenen Spielstil. Vex, die Sirene, setzt etwa auf Flächenschaden und kämpft mit einem Begleiter an ihrer Seite. Harlowe hingegen kombiniert Cryo- und Strahlungsschaden, was eine taktischere Herangehensweise erlaubt. Anon glänzt als schwer gepanzerter Frontkämpfer, während Rafa mit Dual-Blades und explosiven Tricks eher an Salvador aus „Borderlands 2“ erinnert.

Unsere Reise beginnt in Kairos – und wir haben uns für Vex entschieden. Wohin sie uns führt?

„Borderlands 4.0“, ...

Der Timekeeper ist einer unserer ärgsten Widersacher in "Borderlands 4". Was er wohl im Schilde führt? - © Gearbox Software
Der Timekeeper ist einer unserer ärgsten Widersacher in "Borderlands 4". Was er wohl im Schilde führt? (© Gearbox Software)

Was sollen wir sagen? Das „Borderlands“-Konzept funktioniert einfach. Es ist alles wie wir es aus den Vorgängern bereits kennen, nur wie immer einen Tick verrückter und überdrehter. Neue, größtenteils lebendige und detailreiche Welten zu schaffen, liegt den Entwicklern von „Borderlands“ im Blut. Die Umgebungen strotzen vor Kreativität und laden zum Erkunden ein. Es ist genau die Welt, die wir erwartet haben. Das meinen wir im positivsten aller Sinne. Willkommen in „Borderlands 4.0“!

... aber mit Performance-Problemen

Umso spürbarer und frustrierender aber ist es, dass massive Performance-Probleme das Spielerlebnis trüben. Berichte über Stottern, Abstürze und hohe Hardware-Anforderungen überschatten den Release. Besonders brisant wird es, wenn man die jüngsten Aussagen des Gearbox-CEOs betrachtet: Randy Pitchford verteidigt die anspruchsvollen Anforderungen von „Borderlands 4“ und erklärt, warum das Spiel nicht auf veralteter Hardware laufen kann. Seine Empfehlung an Spieler mit älteren PCs? Einfach das Spiel zurückgeben, schreibt er bei X, ehemals Twitter.

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Wir hatten dieses Problem ebenfalls. Es gab auch zwei Updates nach dem Release des Spiels – leider haben die nach unseren Tests zu keiner Besserung geführt. Es gibt nun zwar Optimierungs-Leitfäden für Nvidia- und AMD-Grafikkarten, allerdings führen auch die nicht zu einer finalen Besserung.

Und täglich grüßt das Looten

Nicht nur ein cooles Outfit, sondern auch coole Fähigkeiten zeichnen Vex aus. Unser Haustier "Trouble" sorgt ebenfalls für Chaos. - © Gearbox Software
Nicht nur ein cooles Outfit, sondern auch coole Fähigkeiten zeichnen Vex aus. Unser Haustier "Trouble" sorgt ebenfalls für Chaos. (© Gearbox Software)

Das Kampfsystem von „Borderlands 4“ setzt weiterhin auf die bewährte Mischung aus rasanten Schießereien und Item- sowie Loot-Management. Die wichtige Entscheidung dabei: Ist das Müll oder kann das weg? Diese Frage stellt sich praktisch minütlich, da das Spiel mit Waffen und Ausrüstung nur so um sich wirft. Das Inventar-Management wird dadurch zu einem zentralen Spielelement, das sowohl Fluch als auch Segen sein kann.

Ein zentrales Spielelement sind auch die neuen Charakterfähigkeiten der vier Kammerjäger. Jeder bringt seinen eigenen Spielstil mit. Dadurch lassen sich Kombinationen aus verschiedenen Waffen und Fähigkeiten erkunden. Die Fähigkeiten der Charaktere lässt „Borderlands 4” auch im Gegensatz zu anderen Shootern herausstechen.

Auch die Koop-Mechanik ist ein wichtiger Bestandteil. Diese haben wir im Verlauf unserer Tests nicht unter die Lupe genommen. Dennoch haben wir einige Informationen dazu im Gepäck: Es wird wieder Crossplay geben, also ist dem gemeinsamen interstellaren Chaos-Anrichten keine Grenze gesetzt. Dieses Feature stand jedoch nicht ab Tag 1 zur Verfügung.

Unser Fazit zu „Borderlands 4”

Willkommen in den "Borderlands"! Hier gibt's für intergalaktische Aliens von uns ordentlich auf die Mütze. - © Gearbox Software
Willkommen in den "Borderlands"! Hier gibt's für intergalaktische Aliens von uns ordentlich auf die Mütze. (© Gearbox Software)

„Borderlands 4“ ist im Kern genau das Spiel, das Fans der Serie erwartet haben: chaotisch, überdreht und voller verrückter Waffen. Die vier neuen Kammerjäger bieten ausreichend Abwechslung und Wiederspielwert. Im Kern funktioniert der Gameplay-Loop aus Kämpfen, Looten und Charakterentwicklung nach wie vor hervorragend.

Leider wird das Spielerlebnis durch massive technische Probleme getrübt. Performance-Einbrüche, Abstürze und überzogene Hardware-Anforderungen machen das Spiel für viele Spieler schwer zugänglich.

Wer glaubt, über die nötige Hardware zu verfügen und mit gelegentlichen technischen Problemen leben kann, bekommt ein solides „Borderlands“-Erlebnis. Alle anderen sollten besser warten, bis die Performance-Probleme behoben sind.

„Borderlands 4“ ist ab sofort für PC, Xbox Series X/S und PlayStation 5 erhältlich. Die Standard-Version kostet rund 69,99 Euro, die Deluxe Edition 99,99 Euro sowie die Super Deluxe Edition 129,99 Euro. Das Spiel ist ab 18 Jahren freigegeben.