Fußball

Fans protestieren - Politik ringt um schärfere Stadionregeln

Fußball-Fans in ganz Deutschland haben sich in den Stadien gegen geplante Maßnahmen der Politik gewehrt. | © Anke Waelischmiller/dpa

23.11.2025 | 23.11.2025, 06:05

Im Kreis der Landesinnenminister gibt es unterschiedliche Auffassungen, wie das gemeinsame Ziel von weniger Gewalt bei Fußballspielen am besten erreicht werden kann. Während die niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens (SPD), den Druck auf den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL) erhöhen will, plädiert ihr Amtskollege aus Sachsen, Armin Schuster (CDU), dafür, Maßnahmen, die mit Vertretern der Verbände bereits besprochen wurden, schon einmal in die Tat umzusetzen - und über die noch offenen Fragen weiterzuverhandeln.

Stadionverbote – DFB soll Einhaltung der Regeln im Blick haben

«Wir haben mit DFB und DFL aus meiner Sicht in entscheidenden Punkten - wie etwa bei Stadionverboten für gewalttätige Fans - schon jetzt eine bessere Lösung gefunden, als die von uns Innenministern ursprünglich geforderte», sagte Schuster der Deutschen Presse-Agentur. Demnach würden die Verbote weiterhin von Stadionverbotskommissionen auf Vereinsebene ausgesprochen, jedoch nach bundeseinheitlich konkreteren Regeln und mit einer zentralen Kommission als Fach- und Rechtsaufsicht beim DFB. Ursprünglich war überlegt worden, eine zentrale Verbotskommission einzurichten.

Armin Schuster (CDU), Innenminister von Sachsen, ist einer von vielen Landesinnenministern, die strengere Regeln zur Verhinderung von Gewalt bei Fußballspielen einfordern. (Archivfoto) - © Sebastian Kahnert/dpa
Armin Schuster (CDU), Innenminister von Sachsen, ist einer von vielen Landesinnenministern, die strengere Regeln zur Verhinderung von Gewalt bei Fußballspielen einfordern. (Archivfoto) (© Sebastian Kahnert/dpa)

Schuster schlägt vor, bei der Innenministerkonferenz (IMK) von Bund und Ländern, die am 3. Dezember in Bremen beginnt, zu vereinbaren, die bereits gefundenen Ergebnisse, die noch von den Gremien von DFB und DFL gebilligt werden müssten, dann möglichst bald zu beschließen. Gleichzeitig solle «der jetzt entwickelte vertrauensvolle Gesprächskanal mit DFB und DFL» für Verhandlungen über weiterhin strittige Themen wie Online-Tickets oder die Durchsetzung des Verbots von Pyrotechnik in den Stadien genutzt werden.

Fußball-Fans mit deutschlandweitem Protest

Das Zünden von Pyrotechnik im Stadion gehört zu den Problemfeldern, über die sich die Innenminister von Bund und Ländern bei ihrer nächsten Konferenz in Bremen unterhalten wollen. (Archivfoto) - © David Inderlied/dpa
Das Zünden von Pyrotechnik im Stadion gehört zu den Problemfeldern, über die sich die Innenminister von Bund und Ländern bei ihrer nächsten Konferenz in Bremen unterhalten wollen. (Archivfoto) (© David Inderlied/dpa)

Fußball-Fans in ganz Deutschland derweil bekundeten vor der IMK ihren Unmut. Am Wochenende protestierten die Anhänger mit Schweigen und Plakaten. Kritisiert werden von den organisierten Fans sowohl die bisher kolportierten verschärften Maßnahmen bei den Stadienbesuchen, aber auch der Weg dorthin. Vereine stimmen der Kritik ebenfalls zu.

Dass eine kleine Minderheit unter den Fans den Fußball als Vorwand für Gewalt nutze, sei inakzeptabel, betont wiederum Behrens. Niedersachsen habe deshalb für die IMK den Antrag gestellt, den Druck auf DFB und DFL noch einmal zu erhöhen. «Wir fordern verbindliche Konzepte zur Einführung personalisierter Tickets bei Risikospielen, bessere Einlasskontrollen, konkrete Konzepte gegen Pyrotechnik und eine Verschärfung der Stadionverbotsrichtlinie.» Genau dagegen wehren sich die Fans.